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"Bürgerstiftungen": Gemeinsam mehr erreichen

Die Bürgerstiftung ist wie ein modernes Maklerbüro, das lokale Akteure bürgerschaftlichen Engagements in einem Bündnis zusammenführt.

Mit den Bürgerstiftungen wird in Deutschland eine traditionsreiche Idee gesellschaftlichen Engagements in neuer Form wieder entdeckt. Sie bieten eine große Chance, bürgerschaftliches Engagement dauerhaft und wirkungsvoll in jeder Stadt oder Region zu organisieren.

Bürgerstiftungen, in den angelsächsischen Ländern als Community Foundations bekannt, können auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Errichtet wurde die erste Bürgerstiftung 1914 in Cleveland in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2004 gab es in den USA bereits über 700 Bürgerstiftungen mit einem Stiftungsvermögen von insgesamt über 39,4 Milliarden US-Dollar. In Europa bestanden im gleichen Jahr 248 dieser Stiftungen.

Relativ spät, aber mit besonderer Dynamik entwickeln sich seit Mitte der Neunzigerjahre Bürgerstiftungen in Deutschland. Seit die ersten deutschen Bürgerstiftungen 1996/1997 in Gütersloh und Hannover gegründet wurden, wird die Idee in mehr und mehr Städten und Regionen aufgegriffen. Die Zeichen, dass sich diese Stiftungsform etablieren wird, stehen gut. Nach einer repräsentativen Untersuchung kann sich jeder vierte Bundesbürger vorstellen, gemeinsam mit anderen eine Stiftung zu gründen. Insgesamt gab es hierzulande zum Jahresende 2006 mehr als 145 Bürgerstiftungen. Durch eine bessere steuerliche und zivilrechtliche Behandlung des Stiftens und Zustiftens fördert der Gesetzgeber die Gründung von Stiftungen und deren Entwicklung. Vor allem die Bürgerstiftungen profitieren von diesen neuen Regelungen.

Die Bürgerstiftung ist ein tragfähiges Konzept für modernes Bürgerengagement. Fünf Gründe, die dafür sprechen:

»Sich um alles vor Ort kümmern, aber nicht um alles auf einmal« ist das langfristige Ziel von Bürgerstiftungen. Sie fördern kulturelle, soziale, bildungspolitische und sonstige gemeinnützige Anliegen. Da Stiftungen »auf ewig« angelegt sind, ist der Tätigkeitsbereich von Bürgerstiftungen bewusst sehr weit gefasst. Dadurch können sie im Laufe ihres Bestehens flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren und sind offen für die Motive und Interessen von späteren Zustiftern. Bürgerstiftungen engagieren sich nur in einem begrenzten geographischen Gebiet und entsprechen damit dem Wunsch vieler Menschen, sich an ihrem Wohnort oder Firmensitz zu engagieren.

»Gemeinsam mehr erreichen« könnte das Leitmotiv jeder Bürgerstiftung sein. Privatpersonen, Unternehmen und andere Organisationen erreichen durch die gemeinsame Stiftungsgründung ein größeres Stiftungskapital als mit den jeweiligen - oft nur begrenzt zur Verfügung stehenden - eigenen Mitteln. Häufig entfalten Bürgerstiftungen auch schon eine größere Effektivität als viele meist isoliert voneinander arbeitende Vereine, da sich Synergieeffekte aus den verschiedenen Projekten, die unter dem Dach einer Bürgerstiftung zusammengefasst sind, nutzen lassen. Eine Bürgerstiftung ist daher keine Konkurrenz für bereits bestehendes Engagement in Vereinen und Stiftungen vor Ort, sondern vielmehr eine notwendige Bündelung der Kräfte.

»Mitmachen und mitentscheiden« charakterisiert die Funktionsweise von Bürgerstiftungen. Die Option, zu gestalten und zu entscheiden, zählt zu den wesentlichen Motivationsfaktoren für das Engagement in Bürgerstiftungen. Über entsprechende Gremien (Stifterversammlung, Vorstand) werden die Stifter und späteren Zustifter an der Willensbildung beteiligt. Dies kann die Entscheidung über Förderschwerpunkte ebenso betreffen wie die Festlegung über die konkrete Mittelverwendung. Hier überlässt der Gesetzgeber potentiellen Stiftern einen großen Gestaltungsspielraum. Wer zwar Geld zu einer Bürgerstiftungen zustiften, aber allein über die Mittelverwendung entscheiden will, dem bietet sich die Möglichkeit einer so genannten Unterstiftung.

»Alles aus einer Hand« rund ums Engagement vor Ort bieten Bürgerstiftungen. Dies hat ihre Entwicklung in den USA gezeigt. Sie erfüllen in der Stadt oder Region, in der sie tätig sind, verschiedene Funktionen. Sie bauen langfristig das Stiftungskapital auf, unterstützen und beraten Stifter und Spender mit unterschiedlichen gemeinnützigen Interessen, vergeben Fördermittel an gemeinnützige Organisationen oder führen eigene Projekte durch und bilden durch ihre breite gesellschaftliche Verankerung eineaktive Lobby für das Gemeinwohl. (aus: "Aktive Bürgerschaft online")