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Das gelbe Haus an der Ecke Knöllgasse/Davidgasse hat die Anmutung eines kleinen Schlosses mit einem Garten im Hinterhof. Seit 2007 ist hier das Realgymnasium des Phönixinstituts. Es ist eine nichtkonfessionelle Ganztagsschule, die überwiegende Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler kommt aus türkischstämmigen Familien. Mit Bildung hatte das Haus auch vorher schon zu tun. Von 1959 bis 2004 war hier eine Pflegeschule. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Kaiser-Franz-Josef-Spital wurden Krankenschwestern ausgebildet. Mit einem angeschlossenen Internat. Ursprünglich war das Gebäude ein vom Wohltätigkeitsverein „Lucina“ errichtetes Entbindungsheim. In diesem „Kaiserin Elisabeth-Wöchnerinnenheim“ wurden bedürftige schwangere Ehefrauen, egal welcher Religion sie waren, unentgeltlich aufgenommen. Hier konnten sie in einer menschenwürdigen Umgebung und unter ärztlicher Aufsicht ihr Kind zur Welt bringen. Das zeigt auch ein Foto auf der dortigen Informationstafel. Ebenso wurden „Wochen-Pflegerinnen“ ausgebildet. 1901 wurde das Entbindungsheim eröffnet, das bald nur mehr die „Lucina“ genannt wurde. Der Name des Vereins und des Wöchnerinnenheims in der Knöllgasse war jener der bei Geburten helfenden römischen Göttin Lucina. Der Hintergrund dieser erfolgreichen Initiative waren die damaligen sozialen Missstände, von denen die Arbeiterfamilien besonders betroffen waren. Enge, überbelegte Wohnungen, kein Fließwasser, katastrophale hygienische Bedingungen prägten damals das Leben vieler Menschen. Das sollte zumindest bei einer Geburt für die Frauen anders sein. Ebenso diente das Haus als Ausbildungsstätte für Wochenbettpflegerinnen. Waren es zu Beginn nur 20 Betten, so standen Ende der zwanziger Jahre bereits 70 Betten zur Verfügung. Die Zahl der aufgenommenen Frauen stieg von 286 im Jahr 1901 auf über 3000 im Jahre 1925.
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