[Home]
Triesterviertel / Gesprächs Themen / WOHNEN / Zur Spinnerin2 /
Zum Thema Gewalt


Home
Neues
TestSeite
DorfTratsch

Suchen
Teilnehmer
Projekte

GartenPlan
DorfWiki
Bildung+Begegnung
DorfErneuerung
Dörfer
NeueArbeit
VideoBridge
VillageInnovationTalk


AlleOrdner
AlleSeiten
Hilfe

Einstellungen

SeiteÄndern







10.3.2025

Sehr geehrte Frau Wetzlmaier,

ich konnte mir heute die sehr interessante "Punkt-Eins"-Sendung über "Gewaltambulanzen in Österreich" anhören und wollte einen Gedanken beitragen.

Er würde aber nicht in den Zeitrahmen dieses Ö1-Sendeformats passen, daher schriftlich:

Kurz zu mir: Jg 1942, pens. Hauptschullehrer, ich wohne mit meiner Frau Helga, Jg 1947, pens. Volksschullehrerin, seit 1968 in Favoriten und seit 1980 im "Triesterviertel", Zur Spinnerin 2.

Das Haus "Zur Spinnerin 2" ist ein altes Mietshaus, ähnlich jenem im 15.Bezirk, in dem ich bis zur Heirat 1968 gewohnt hatte.

Es drohte zunehmend zum Spekulationsobjekt zu werden, in dem Mieter:innen hinausgedrängt werden. Durch eine gemeinsame Anstrengung der damaligen Hausgemeinschaft wurde vor 30 Jahren das Haus vom Österreichischem Siedlungswerk (ÖSW) erworben und anschließend sockelsaniert.

Näheres zur Chronik unseres Hauses: Zur Spinnerin 2

Nun zu meinem schriftlichen Beitrag zum Thema "Gewalt":

Nach der Sanierung des Hauses zog auch eine Familie ein, die kein Interesse an Kontakten hatte.

Nachdem aber bei dieser Familie schließlich auch das laute Weinen des Kindes zu hören war, läuteten wir bei der Wohnung und verlangten Zugang zu dem Mädchen, das geweint hatte. Wir hörten seither kein Schreien in dieser Wohnung mehr, bis die Familie (vermutlich unfreiwillig) wieder weg zog.

Seit diesem Erlebnis bin ich davon überzeugt, dass in möglichst vielen Mietshäusern "Kontaktpersonen/-gruppen" als "Brücken" zu den Hauseigentümern versucht werden sollten, ähnlich wie in den Gemeindebauten der Stadt Wien, wo Mieter:innen-Beiräte (zumindest am Papier) bestehen. Mitbewohner:innen können/sollten Anzeichen von Problemen in Nachbarfamilien schon frühzeitig erkennen und ansprechen, bevor sie größer werden und in Gewalt endet.

Seit der Sockelsanierung sind auch wir zunehmend zur normalen "Hausgemeinschaft" geworden, in der Kontakte seltener sind, da die Wohnungen schöner , keine gemeinschaftsbildenden Anstrengungen mehr nötig sind, weil ohne Bassena am Gang und mit Aufzug. Alle Bewohner:innen (ganz besonders jene mit Fluchterfahrungen) möchten in unserem Haus in Frieden leben können.

Hör- und sichtbare Gewalt in Wohnungen würde in unserem Haus (hoffentlich immer) zu Nachbarschafts-Reaktionen führen, so wie auch bei Verletzungen der Hausordnung, aber möglichst ohne Polizei.

Mit freundlichen Grüßen

Fritz Endl

Zur Spinnerin 2/30