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1.und 2.10.2010 eMail-Reaktionen von FPÖ-Bezirksrat Manfred Haidinger + Antworten

1.10.sg herr endl, lieber fritz

nachdem wir uns bei unserer letzten unterhaltung im gasthaus „alt favoriten“ (9.12.2009) auch persönlich nahegekommen sind, so vermeine ich zumindest, bin ich jetzt baff-erstaunt, dass "sie " es geschafft haben, auch dich zum surfer auf der polemik-usw. welle gegen die fpö zu machen.
ich bin etwas enttäuscht, dass du die argumente so unreflektiert von den medien usw einfach übernimmst und nicht in die tiefe blickst. wenn du aber wirklich der überzeugung bist, dass dieses heft gewalttätig ist, dann muss ich dir schon sagen, du lebst auf einem falschen stern - sieh dir die umfeldbedingungen an, sieh dir die comic-landschaft an und schau dir mal die videolandschaft in österreich an oder lies mal wieder die gesammelten werke der gebrüder grimm und dann beurteile nochmals wie "gewalttätig" das heft "sagen aus wien" der fpö ist.

lg

Manfred Haidinger

PS: hätt ich dich wirklich so falsch eingeschätzt?


1.10. Fritz Endl:

Lieber Manfred,

danke für deine offenen Worte. Ich weiß nicht, warum du so überrascht darüber bist, dass ich es ablehne, Kinder zum Steinschleuderschießen aufzufordern. Das hat doch nichts mit "Märchen" zu tun.
Spontan war es mir ein Bedürfnis, mit dir ein Gespräch zu den Themen "Kinder und Märchen" zu führen und habe dir auf deine Mailbox gesprochen.

Außerdem wollte ich dich fragen, ob du einverstanden bist, wenn ich unseren eMail-Dialog (oder Teile davon) auch auf der Webseite des Triesterviertels (www.triesterviertel.at) veröffentliche, damit auch andere Personen daran teilnehmen können. Die eMail von Frau GRn Frank und meine Antwort habe ich dort schon veröffentlicht:
http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?Triesterviertel/BezirkspolitikerBezirkspolitikerinnen/ReaktionenStracheComic

Aber all das eilt nicht. In bald einer Woche ist der Wahlkampf vorbei und ich freue mich auf unsere weiteren Kontakte auch nachher, am liebsten persönlich.

Mit lieben Grüßen, Fritz


2.10. Manfred Haidninger

lieber fritz

es ist "sagenhaft" wie du es schaffst, meinen gewollten inhalt auf die aussage "Ich weiß nicht, warum du so überrascht darüber bist, dass ich es ablehne, Kinder zum Steinschleuderschießen aufzufordern. Das hat doch nichts mit "Märchen" zu tun." reduzieren kannst. an dir ist ja ein journalist verloren gegangen oder habe ich das verschwitzt, dass du auch journalist bist.

ich wollte eigentlich mit meinem beitrag, den du natürlich publizieren kannst, nur zum ausdruck bringen, dass es eine reine polemik ist, das sagen-comic auf ein steinschleuderndes kind und auf die odal-odol flasche zu reduzieren.

aber zu deinem so heiß beklagten kind, das mit einer steinschleuder schießt: ich weiß ja nicht, was 1683 alles wirklich im detail vorgefallen ist, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass alles, was der verteidigung wiens damals zur verfügung stand, auch eingesetzt wurde. es ist für mich nicht bedenklich, wenn damals auch ein kind mir einer steinschleuder auf einen der angreifenden geschossen hat, vielleicht hat es, damit sind wir jetzt schon in einer annahme, sogar mitverhindert, dass wien verloren ging.

ich bin felsenfest davon überzeugt, dass dieses comic kein kind dazu ermutigt, in der heutigen zeit auf einen anderen menschen zu schießen, egal womit. ich bin der meinung, dass wenn so etwas geschieht, und wir sehen es ja zu hauf in der heutigen zeit, dies durch ganz andere ursachen ausgelöst wird und wurde. und genau gegen diese ursachen versuchen wir von der fpö anzutreten.

es ist unser, mein entschiedener wille, in dieser stadt für frieden, ruhe und ordnung zu sorgen. nur bin ich der meinung, dass dies allein mit psychologie nicht mehr möglich ist. du weißt sicher selbst gut genug, dass die antiautoritäre erziehung einen gehörigen bauchfleck gemacht hat und jeder bürger an das einhalten der regeln zu erinnern ist. dies kann sicherlich auch mit einem gerüttelt maß an strenge geschehen.

ich würde mich auch freuen, nach der wahl dieses thema in der nötigen tiefe und seriösität mit dir zu besprechen. nun noch eine gute nacht, ich wünsche dir einen gesegneten schlaf und hoffe, dass die inhalte unseres comic dich nicht zu albträumen verleiten.

lg
Manfred


Manfred Haidinger: Amtsdirektor/Hauptmann.
Präsident der FGÖ/Bundesheergewerkschaft Geschäftsführender Vorsitzender der AUF-AFH, Bezirksrat in Wien/Favoriten,
Mitglied der Wohnungskommission für den 3,4,10 und 11 Bezirk


2.10. Fritz Endl

Lieber Manfred,

weshalb sollte ich Journalist sein, bloß weil ich auf jene Stelle in der erwähnten FPÖ-Comic-Wahlbroschüre hinweise, die mich zu meiner Kritik bewogen hat? Ich war aber lange genug Lehrer, um wegen der möglichen Auswirkungen solcher Sprüche auf Kinder und Jugendliche, die nur mehr die "Sprache der Gewalt" kennen, besorgt zu sein.

Da fordert ein bekannter Politiker als Rathausmann "verkleidet" einen Buben auf "Wennst dem Mustafa ane aufbrennst, kriagst a hasse spendiert!"

Ein Kind, das diesen Ausspruch liest und dessen Vater ein FPÖ - und Strache - Fan ist, der immer wieder über "die Türken" schimpft, denkt ganz sicher nicht an das Jahr 1683, sondern vielleicht an einen Klassenkollegen "mit türkischem Hintergrund", den es aus irgendeinem Grund nicht leiden kann.

Woher beziehst du deine "felsenfeste Überzeugung, dass dieses Comic kein Kind dazu ermutigt....auf andere Menschen zu schießen"? (Abgesehen davon, dass es heutzutage andere Formen der Demütigungen und "Gewalt" unter Kindern/Jugendlichen gibt als Steinschleudern)

Dein Ziel ist "Friede, Ruhe und Ordnung in dieser Stadt". Wie denn? "Nicht allein mit Psychologie." Mit Hilfe der Polizei?

Zwischen der "antiautoritären Erziehung" und dem von dir geforderten "gerüttelt Maß an Strenge" gibt es meiner Meinung noch einige "Zwischenschritte", über die es sich lohnt, "in der nötigen Tiefe und Seriösität" nachzudenken......hoffentlich nach der Wahl. Ich bin dazu gerne bereit.

Mit lieben Grüßen, Fritz

30.9.2010 eMail-Reaktion von GRn Henriette Frank und meine Antwort

Henriette Frank, FPÖ-Gemeinderätin

Lieber Herr Endl!

Ich glaube, dass bei Märchen zu allen Zeiten immer gut und böse aufeinandergeprallt sind. Allerdings wenn Schulkalender verteilt werden, wo massiv Hetze gegen Strache betrieben wird und zudem die SJ den Spruch „Ein Baum, ein Strick, ein Strache-Genick“ propagiert, dann geht das über märchenhafte Darstellung weit hinaus und ebenso jene Videos, wo Straches Mutter massiv angegriffen wird und niemand sich dagegen auflehnt. Es ist gut, wenn man wie Sie die Dinge kritisch betrachtet, aber aufgrund unserer guten Beziehungen bitte ich Sie, die Objektivität im Vordergrund stehen zu lassen, denn leider ist alles nur madig, wenn es um die FPÖ geht. Was immer andere Fraktionen an Hetze und Hass ins Spiel bringen ist politisch korrekt und wenn es um die FPÖ geht wird gewettert? Generelle Zurücknahme ist o.k. aber einseitig kann es nicht funktionieren.

Liebe Grüße

Henriette Frank


Fritz Endl

Sehr geehrte Frau Gemeinderätin Frank,

vielen Dank für Ihre Antwort. Selbstverständlich verurteile ich die von Ihnen genannten Aktionen gegen Ihren Parteiobmann ebenfalls.

Ich habe deshalb z.B. auch in Facebook argumentiert, dass die SJ weniger Aktionen GEGEN Herrn Strache machen sollte (und beteilige mich selber nicht), sondern sich vielmehr konstruktiv FÜR Aktionen innerhalb der SPÖ engagieren sollte. In der SJ-Initiative "Denkfabriken" engagierte ich mich deshalb anfangs auch sehr, stellte aber leider bald fest, dass auch in der SJ-Wien kein Interesse an einer "Lokalen Denkfabrik" im 10.Bezirk besteht: ( Kommentar)

Durch dieses Comic-Heft ist aber aus meiner Sicht die Grenze der leider üblichen Polemiken, Beleidigungen u.a. zwischen den politischen Parteien und deren Anhänger weit überschritten, weil da Kinder dazu aufgefordert werden, anderen Menschen gegenüber gewalttätig zu werden. Auch wenn der Herausgeber dieses Heftes der RFJ wäre und nicht die Wiener FPÖ (ich weiß es noch nicht), würde es nichts an meiner Kritik ändern, denn auch Jungfunktionäre dürfen solche Grenzen ohne innerparteilicher Konsequenzen und entsprechenden öffentlichen Reaktionen nicht überschreiten.

Dennoch ändern solche Vorfälle nichts daran, dass ich sehr froh darüber bin, mit Ihnen, sehr geehrte Frau Gemeinderätin Frank, auch in "Wahlkampfzeiten" einen Meinungsaustausch wie diesen führen zu können.

Mit herzlichen Grüßen, Ihr Fritz Endl