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Tage Der Utopie /
29-4-2007


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TageDerUtopie/ÜbertragungWildalpen

Westöstliche Weisheit - Vision einer globalen integralen Spiritualität
  • Vortrag: Sonntag, 29: April, 11.00 Uhr - 13.00 Uhr
  • Dialog, Praktische Übungen: 14:00 - 16:00 Uhr
Die Welt wächst wirtschaftlich und informationstechnologisch in einem rasanten Tempo zusammen. Dabei tun sich alte und neue Gräben auf zwischen Wirtschaftsräumen, Kulturen und Religionen. Willigis Jäger entwirft die Vision einer globalen zukunftsweisenden Spiritualität, die den großen Erfahrungsschatz westlicher und östlicher Weisheit integriert und die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaften einbezieht. Diese ist Quelle für eine grundlegende echte Erneuerung auf allen menschlichen und gesellschaftlichen Ebenen.

Willigis Jäger, (81), Benediktiner und Zen-Meister, inspiriert sowohl von der christlichen Mystik als auch dem östlichen Zen, geht zugleich weit über die traditionellen Vorstellungen der Religionen hinaus. Er ist Leiter des Benediktushofes in Holzkirchen ( http://www.benediktushof-holzkirchen.de) und einer der großen Mystiker und spirituellen Lehrer unserer Zeit. Zahlreiche Bücher ( http://www.willigis-jaeger.de).

eine schöne und saubere Mitschrift hat auch Tom Beck gemacht: http://www.tombeck.at/unternehmensbegleitung/2007/05/du_ag_statt_ich.html


Wimpernschlag

Warum sind wir auf der Erde? Diese Frage stellte sich schon Gilgamesch, der Herrscher von Mesopotamien. Wir hören die Geschichte von Paralleluniversen, vom Entstehen und Vergehen..

Vor 8 Millionen Jahren mußten unsere Vorfahren von den Bäumen herunter...sie mußten in der Steppe ihre Sinne entfalten..."Im Grunde sind wir genau das geworden, was wir aufgrund dieser Provokation als Menschliche Wesen werden mußten". Es gibt andere Wesen, die ganz andere Bedingungen ihrer Entfaltung hatten...mit ähnlichem Gehivolumen wie die Delfine. Vielleicht ist ihre Welt eione glücklichere als unsere. Geschichte vom Buckelwal, der sich bei jedem der 4 Taucher für seine Befreiung bedankte....

Von hundert Millionen sind nur 2 bis 5 Millionen übrig geblieben. Es gab uns nicht und niemand hat uns vermißt...es wird uns nicht geben und niemand wird uns vermissen.

Wir erkennen nur einen Bruchteil des Lebens. Das sagt uns die moderene Physik. Das Universum ist etwas ganz anderes als wir begreifen. Multiversum. Es gibt mehr als die 3 Raumdimensionen. Gravitation in einer fündfdimensionalen Welt. Kosmos ist ein Aspekt eine geistigen Universums. Materie geronnener Geist. Ratio ist eine Einschränkung, sie ist eine tolle Errungenschaft und doch zugleich Einschränkung der Bewußt- heit.

Religionen haben uns Modelle geschaffen - damit wir nicht verzweifeln - sie sind aber nur Modelle, nicht die Wirklichkeit.

Das Biotop

DAs Kernmotiv der Evolution ist Kooperation (Joachim Bauer). Die Evolution setzt Kooperation voraus. Ihr wahres Ergebnis ist das Biotop. Wir sind genau das Gegenteil. Wir haben uns in einen Narzismus entwickelt, der unser Untergang sein kann. Wir verfehlen uns momentan gegen die Grundstruktur der Evolution, indem wir uns immer wieder gegeneinander stehen. "Sobald Wir ich und Du sagen konnten, hat Kain den Abel umgebracht - und dieser Mythos hat sich in entsetzlicher Weise fortgesetzt". In der Schule haben wir über Schlachten gelernt.

Der Kosmos ist zu vergleichen mit einem Netz. Jedes Atom ist mit jedem Atom verbunden. Ich bin in diesem netz eine einzigartige unverwechselbare Masche. Aber diese Masche macht nur Sinn im Netz, nicht als Masche. "Das du sollst, du mußt, du darfst der Religion hat uns keinen Schritt weitergebracht.". Der Moslem Rumi sagt: wenn Du in das Gesicht eines anderen spuckst, spuckst Du in Dein eigenes Gesicht. Die Mystik erschließt uns den Urgrund der Liebe.

Die Deutung der Welt aus Glaubensgrundsätzen ist brüchig geworden. 10% der Deutschen leben aus traditionellen Glaubenssätzen, 15% der Deutschen suchen nach Erfahrung. Und was tun wir: Rückkehr zum Fundamentalismus.... Die Religion der Zukunft wird aber mystisch sein (Rahner) oder sie wird nicht mehr sein.

Wir müssen den Dualismus überwinden den wir im Abendland gezüchtet haben. Thomas von Aquin kannte nur Aristoteles, Plato war noch nicht überzeugt. Wir sind zu stark geprägt vom Hellenismus.

Bilder

Willigis Jäger gebraucht viele Bilder, Schachspiel, Tanz. Das Ich ist nur eine Erscheinungsform des Geistes. Notwendig und zugleich illusionär. "Wir verfehlen uns gegen die Grundstruktur der Evolution, die letztlich Liebe ist". Das ist letztlich auch die Botschaft des Christentums.

"Was wir zutiefts sind ist zeitlos. Wir partizipieren alle an diesem Urgrund, den wir das Leben Gottes nennen können". Wir kommen dahin nicht indem wir machen, sondern indem wir lassen.

Parabel vom verlorenen Sohn. Kommt in vielen Religionen vor. Der Vater sagt: mein Sohn hat vergessen, was er ist...der Sohn der zuhause geblieben ist hat es nicht verstanden. Anscheinend müssen wir etwas anderes werden, um zu erfahren was wir wirklich sind....

Wir tragen das Wesentliche immer schon in uns selbst und alle unsere Versuche es draussen zu finden sind letztlich nicht entscheidend. Am Ende geht es immer um die eine Frage: wie kann ich das Ich zurücknehmen, sodaß aufscheint, was ich wirklich bin.

Drei Ebene des Religiösen

  • die fundamentalistische
  • die theologische
  • die mystische
Diese 3 Ebenen finden sich in allen Religionen. Und wir stehen vielleicht an einer kopernikanischen Wende, indem wir sehen daß Religion genau dieser Weg sein können. Öffnung in die absolute Unendlichkeit, die wir Gott nennen.

Wir wollen keinen Synkretismus. Jede Religion soll bleiben was sie ist. Aber jede Religion hat den Weg, ihre Anhänger weiterzuführen. Es gibt viele Wege dorthin...wie eine Kathedrale mit Fenstern.

"Alle Fenster werden von dem einen Licht erleuchtet.... Als Glasfenster sind sie verschieden.... Aber sie sollen die Menschen in das eine Licht, auf diesen einen Gipfel führen".

Die nächste Stufe der Evolution des Bewußtseins

Transrationalität ist möglich, ohne Rationalität zu desavouieren.

Nur aus diesem Transpersonalen Bewußtsein kann eine wirkliche Deutung für mein Leben entstehen.

Dort liegen auch die heilenden prinzipien für unsere Wirtschaftlichen, politischen und egsellschaftlichen Auseinandersetzungen. Wenn wir die Einheit erfahren, muss uns nicht mehr gesagt werden "Du sollst Deinen nächsten lieben wie Dich selbst". Erst wenn wir erfahren, dass unser Nächster wie wir selbst ist, dann werden wir uns ändern.

Der Mensch braucht nicht Religion, sondern er IST Religion. Und diese Religiosität ist keine Regression. Das Ziel im Zen ist die Rückkehr auf den Marktplatz. Einstieg in das Leben. Alle Mystik ist revolutionär, darum stößt sie immer wieder an. Darum hat man die Mystiker immer wieder verbrannt. Die Urangst der Institution dass da eine Erfahrung kommen könnte, ist noch immer so lebendig wie zur Zeit als Plato das Höhlengleichnis schrieb. Maria und Martha bei Eckehard: Maria ist verzückt, Martha geht hinduch...

Die Menschen verstehen die Terminologie unserer Religion nicht mehr. Erasmus von Rotterdam sagte: "Ich würde nicht so kühn reden, wenn Sie mir folgen müssten". Eckhard sagte in St. Andreas in Köln: "Wenn Sie es verstanden haben was ich sagen wollte ist das gut. Wenn Sie nicht dagewesen wären hätte ich es dem Opferstock predigen müssen."

Diskussion

"Warum sterben wir?" Gegenfrage: warum weist das Christentum sowenig darauf hin, dass es keine Geburt und keinen Tod gibt...Wiedergeboren kann auch nicht dieses Individuum werden, sondern nur der göttliche Urgrund ... Wie es weiter geht, das weiß niemand... aber ich bin davon überzeugt dass es in eine neue Seinsweise geht...es wartet kein gericht und keine Strafe auf uns, sondern eine Erkenntnis...Sünde ist der Mangel an Erkenntnis...

"Wiederkunft Christi?" ... Ist immer da. Es gibt keine Eschatologie, es gibt nur eine Entgrenzung für das was immer da ist

"Das Böse"....Was wir das Böse nennen ist und bleibt ein Mysterium. Am Ende fällt auch das, was wir das Böse nennen, aus diesem gewaltigen Evolutionsprozess nicht heraus. Ich glaube nicht an den Teufel, aber an die Wirkung.

"Rituale" ...Rituale sind wichtig. Das Mahl ist ein Zeichen der Gemeinschaft, der Einheit.

"Wie sieht das Transrationale aus?" Tiefe Demut, Große Liebe und der Auftrag das weiterzugeben...

"Ist die Mystische Ebene besser?" ....ich habe keine Ebene gewertet. Wenn fundamentalistische Ansichten Lebenshilfe gibt dann sollen sie dabei bleiben, auch die intellektuelle mag ihren Sinn haben. Mir hat beides nicht genügt...

"Wie reagiert man als Mystiker auf die Reaktionen der Mitmenschen"...Starker Wille. Theresa von Avila hat 20 Kloster gegründet. Johannes vom Kreuz wurde ins Exil geschickt.

"Woher erfahre ich den Klang"...Üben Sie mit einem Laut bis sie selber der Klang geworden sind.

"Weggemeinschaft, 300 - 400 Gruppen"

"Warum mussten wir unser Ego so stark entwickeln?" - Es ist auch wichtig ein starkes Ego zu haben. Nur ein starkes Ego kann loslassen.

"Die Kirche kümmert sich nicht genug um die Tiere"....Der Ozean könnt nicht existieren ohne Fressen und Gefressenwerden. Es gibt wahrscheinlich eine ordnung in der Evolution dass das Niedere dem Hüheren zu dienen hat. Der Neandertaler hat zu 90% vom Fleuisch gelebt. "Ich möchte als Karpfen nicht im Schlamnm enden, sondern auf einer Hochzeittafel"

"Mann und Frau"...sind tatsächlich voneinander verschieden. Aber viele sehen es als notwendig an daß die Frau die Position erreichen muss, die ihren Potentialen entsprechen. Die Kirche vergibt sich vielleicht große Chance.


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