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Regionaler Aufbruch / 2011-09-02 |
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Zeitpunkt: Freitag, am 02. September 2011, Beginn: 19.00 h. Ort: Katholische Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitsuchende in Sachen Alternativen, angesichts sich verstärkender Krisenerscheinungen in unserer immer weniger durchschaubaren, globalisierten Finanz- und Wirtschaftwelt, mit den Folgen einer zugleich kaum noch möglichen Selbstgestaltung der eigenen Lebensgrundlagen wird ersichtlich, wie dringend notwendig die Suche nach Alternativen wird. Dazu wollen wir auch mit unseren Veranstaltungen beitragen. Doch woher können konkrete Alternativvorstellungen und Neuorientierungsimpulse kommen? Eine sehr entscheidende Quelle dürfte hier die Vielzahl bereits existierender Experimente und Versuche von lokalen und regionalen Projekten und Initiativen - bei uns und weltweit - sein, die eine weitgehende Selbstgestaltung zu ihrem Gestaltungsleitbild gemacht haben. Der Kerngedanke dabei ist, sich aus eigenen Kräften (1. Potentiale = Menschen mit ihrem Können und Wissen und 2. Ressourcen = Boden, Rohstoffe, Natur und materielle Güter) wieder die Mittel für den Selbsterhalt zu schaffen und die Sicherung der eigenen Lebensgrundlagen selbst zu gestalten. Solch ein Paradigmenwechsel: Hin zur Regionalität als Gestaltungsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zeigt also die Richtung. Diesen Suchprozess nach möglichen Alternativen wollen wir nun in unserem Berliner Innovationskreis: “Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen", fortsetzen und Sie herzlich dazu einladen. Im Mittelpunkt unserer nächsten Veranstaltung steht diesmal das Thema:
1. Declan Kennedy, langjähriger Prof. für Städtebau an der TU Berlin und deren Vize-Präsident (1975-78) ist sowohl als Architekt und Städteplaner als auch als Permakultur-Fachmann und langjähriger Direktor des Permakultur-Instituts für Europa sowie als Vorsitzender des Globalen Ökodorf-Netzwerks für Europa: (GEN - Global Ecovillage
Inspiriert durch die Findhorn-Gemeinschaft in Schottland haben dann Declan und Margrit Kennedy (als Fachexpertin in Sachen Regiogelder auch in unserem Kreis bestens bekannt und geschätzt) beide 1985 mit weiteren Engagierten den gemeinnützigen Verein Lebensgarten Steyerberg e.V. in Niedersachsen gegründet (s.a. Seit 2007 gibt es dort im Öko-Lebensgarten Steyerberg u.a. auch die Gaia ActionLearning? Academy for Sustainability (GALA), die als die Workshop-Provider für Gaia University in Europa wirkt und an der Declan Kennedy beratend tätig ist. Außerdem leitet er seit 2009 auch den Permakulturpark am Lebensgarten Steyerberg, einen neuen Zweckbetrieb des Lebensgartens Steyerberg e.V. Dies ist ein Forschungs- und Demonstrationsprojekt, welches gleichzeitig der Lebensmittelsicherung der Bewohner/Innen des Lebensgartens dienen soll als auch die praktische Anwendung der Permakulturprinzipien auf dem landwirtschaftlich genutzten Gelände breit und nachhaltig vermitteln soll.
2. Christian Hiss hat 2006 im badischen Eichstetten bei Freiburg mit seiner Regionalwert AG in Form einer Bürger-Aktien-Gesellschaft ein Betriebsmodell in der Landwirtschaft gestartet, dessen Ziel es ist, das Leben und die Ressourcen auf dem Land zu bewahren und zu fördern
(s.a. Mit der Regionalwert AG hat Christian Hiss nun ein Finanzierungsmodell geschaffen, das es Bürgern und anderen Kleininvestoren ermöglicht, in ihre lokale und sozial-ökologisch nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu investieren. Mit dem Geld der Bürger (=Aktionäre) werden landwirtschaftliche Betriebe aufgekauft, die keinen Nachfolger finden, um sie zusammen mit einer gründlichen Beratung an regionale Biolandwirte, Gärtner und Ökohändler zu verpachten. Die Gründe, warum er sein Bürger Beteiligungs-Konzept in Form einer Aktien-Gesellschaft (Namensaktien) und nicht in Form einer Genossenschaft entwickelt hat, wird Christian Hiss ebenso erläutern wie er für sein Konzept werben wird.
3. Johannes Heeb (CH), Geograph, Dr. phil, ein sowohl in praktischer Regionalpolitik als auch in konkreten Kreislaufwirtschaftsprojekten (z.B. von kleinräumigen Wasserkläranlagen auf Basis von Pflanzen) engagierter Öko-Fachmann, hat seit 1999 gemeinsam mit einem Team in Wolhusen (Kanton Luzern) das Tropenhaus Ruswil (Fischteich-Treibhaus-Verbund-Konzept) realisiert, das heute weit über die Schweiz hinaus Vorbild für ähnliche Vorhaben geworden ist (s.a. Das Besondere und Vorbildhafte für Lokal- und Regionalpolitiker an der Wolhuser Lösung liegt u.a. darin, dass bereits im Jahre 1987 im Schweizer Kanton Luzern die Notwendigkeit der Nutzung von Abwärme gesetzlich verankert und damit eine energiepolitisch bedeutsame Entwicklung eingeleitet wurde. So stammt denn auch die Abwärme für den Fischteich-Treibhaus-Verbund in Wolhusen aus einer nahe gelegenen Gasverdichtungsstation der Transitgas AG, welche mittels der Pipeline Erdgas von der Nordsee nach Italien transportiert. Das "Abfallprodukt Abwärme" gewinnbringend zu nutzen, gilt es auch bei uns in die Köpfe von Entscheidern in Politik und Verwaltungen zu bringen, zumal Abwärme aus Gasverdichterstationen bisher bei uns noch ein zu wenig genutztes, ökologisch hochwertiges Energiepotential zur Stimulation regionaler Wertschöpfung ist. Johannes Heeb ist des Weiteren auch als Präsident der International Ecological Engineering Society engagiert und unterhält vielseitige Beziehungen mit WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen aus der ganzen Welt. In seinen Projekten verbindet er nachhaltige Technologiekonzepte, partizipatives Arbeiten und wissenschaftliche Ansprüche, Zum Themenabend noch ein paar Hinweise: In einer Reihe von vorausgegangenen Veranstaltungen hatten wir bereits gezielt lokalen und regionalen Projekten, Experimenten und Initiativen eine Plattform geboten und dabei zum Nach- und Mitmachen anregende, höchst innovative kreislaufwirtschaftliche Projekte aus dem Bereich der bio-regionalen Grund- und Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln vorgestellt. So z.B. am 13. Mai, wo Dr. Haiko Pieplow (Terra Preta) und Marko Heckel (EM +Terra Preta) in ihren Beiträgen zu Konzepten von Natur orientierten, zukunftsfähiger Landnutzung eine Vielzahl sehr praktischer Hinweise zur Bodenverbesserung und der Bindung von CO_2 durch die andere naturgemäße Landwirtschaft gegeben haben. Am 17. Juni: haben sich die diversen Bauern-, Stadt-, interkulturellen, urbanen Garten- und Kleinstlandwirtschaftsprojekte mit Beiträgen der Akteure: Gerda Münnich, Elisabeth Meyer-Rentschhausen, Niels Rickert, Max v. Grafenstein, Thomas (Chido) Haberland, Dieter Wankmüller vorgestellt, Am 15. Juli haben dann unter dem Thema: “Wüstenbegrünung und Wiederfruchtbarmachen von Böden“ Prof. Willy Ripl und Madjid Abdellazis ihre jeweils hoch innovativen und für die Bewältigung des weltweiten Hungers zukunftsweisenden Wüstenbegrünungsprojekte in Australien und Algerien vorgestellt. Von all diesen Veranstaltungen gibt es DVD-Mitschnitte, die über Manuela Zimmer/Jürgen Kühr (Berlin) per Email Zimmerkuehr@arcor.de bestellt werden können. Es empfiehlt sich, davon Gebrauch zu machen. Am 2. Sept. wollen wir nun an Hand von weiteren positiven Beispielen und Konzepten unseren Suchprozess nach Alternativen zu den heute noch dominierenden Politikvorstellungen und Konzepten fortzusetzen und Sie einladen, daran teilzunehmen und wo möglich, auch mitzumachen. In diesem Sinne können wir uns bestimmt wieder auf einen anregenden Themenabend freuen und verbleiben bis dahin mit freundlich-kollegialen Grüßen Udo Blum und Hartwig Paulsen
NS.: Hinweis: Die dann folgende Veranstaltung findet am 7. Okt statt. Hier wird es unter der Überschrift "Zeigen was es bereits gibt: Erfolgreiche Bespiele regionaler Wertschöpfungs- und Versorgungsnetzwerke auf dem Gebiet Ernährung und Gebrauchsgüter des täglichen Bedarfs" erneut um das Themenfeld der Nah- und Selbstversorgung in Verbindung mit regionalen Versorgungsnetzwerken gehen.
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