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Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: Freitag, am 15. Juli 2011, Beginn: 19.00 h.

Ort: Katholische Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin

Ankündigung

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitsuchende in Sachen Alternativen,

angesichts eines ständig bedrohlich werdenden Rückgangs an fruchtbaren Böden weltweit, bei noch dazu gleichzeitiger Zunahme der Weltbevölkerung, scheint es heute mehr als berechtigt, in Analogie zum “Peak-Oil“ auch von einem “Peak-Soil“ (= der Verbrauch nutzbaren Bodens ist bereits überschritten) zu sprechen und daraus dringend gebotene Konsequenzen zu ziehen. Die gewaltigen ökonomischen, sozialen und politischen Auswirkungen des Rückgangs von Ackerböden und der Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit durch die heute praktizierten Methoden einer an der Industrie orientierten Landwirtschaft treffen uns alle in unserer Existenz. Die Sicherung der Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen ist bei Fortsetzung heute praktizierter Wirtschaftskonzepte existenziell bedroht.

Es gilt sich endlich wieder der Weisheit der Indianer zurück zu erinnern, dass der Boden (die Mutter Erde) für uns Menschen die Grundlage unserer Existenz ist.

In den zwei vorausgegangenen Veranstaltungen haben wir damit begonnen, die Suche nach möglichen Alternativen der Land- und Landschaftsbewirtschaftung, der Nah- und Selbstversorgung mit Lebensmitteln an Hand konkreter Beispiele aufzunehmen. Das wollen wir in der Veranstaltung unseres Berliner Innovations-Gesprächskreises am 15. Juli fortsetzen.

Im Mittelpunkt unserer Veranstaltung steht diesmal das Thema:

Zeigen, was es bereits gibt:
Wüstenbegrünung und Beispiele des Wiederfruchtbarmachens von Böden zur nachhaltigen Sicherung von Ernährung und Lebensgrundlagen.

Als erfahrene Fachleute konnten wir für diesen Themenabend gewinnen:

1. Prof. Willy Ripl, em. Prof. für Wasserwirtschaft und Umwelt an der TU Berlin, heute Vors. des Systeminstituts des Aqua Terra (SAT) e.V., Berlin, ist ein weit anerkannter Umweltfachmann und oftmals auch unbequemer Querdenker.

Abweichend von den heute dominierenden Klimakonzepten weist er in seinen Vorträgen, Beiträgen und Aktivitäten bei uns, in Europa, bis hin nach Australien immer wieder auf die grundlegende Bedeutung von kurzgeschlossenen Kreisläufen in Natur und Wirtschaft hin. Eine darauf basierende Landschaftsbewirtschaftung ist für ihn auch der zentrale Ausgangspunkt für eine nachhaltige Klimapolitik. So sieht er denn auch die Lösungsrichtung unserer Klimaprobleme entscheidend in der Wiederherstellung von Wasserkreisläufen und einer naturgemäßen Bodenbewirtschaftung durch die Bauern als den tatsächlichen Land(schafts)wirten. Das aber kann und sollte konsequent lokal/regional beginnen und dort auch gefördert werden.

Sein Konzept einer verlustarmen Kreislaufwirtschaft mit effizient gestalteten Wasser- und Stoffkreisläufen auf der Basis erneuerbarer Energien hat ihn u.a. auch wieder nach Australien geführt. Dort breiten sich in Folge falscher Bodenbewirtschaftung und großer Trockenheit immer mehr riesige Waldbrände und Sandwüsten aus. Gerade von einer erneuten Reise aus Australien zurückgekehrt, wo es um Wüstenbegrünung geht und dort auch eine Umkehr dieser bedrohlichen Entwicklung erfolgreich angegangen wird, davon wird uns Willy Ripl berichten.

Doch für einen so dringend gebotenen Paradigmenwechsel in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - bei uns und weltweit, so wie ihn ja auch Prof. Dirk Messner vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE, Bonn) in unserer Veranstaltung am 15. April angemahnt hat, muss nun ähnlich, wie er nach langen Mühen und Auseinandersetzungen bei uns in der Atomenergie erfolgt ist, schnellstens ebenfalls ein Richtungswechsel in der Bodenbewirtschaftungs- und Ernährungspolitik erfolgen. Dafür wollen wir auch diesmal wieder mit unserer Veranstaltung Impulse und Hinweise geben.

Wer mehr über die Konzepte, Veröffentlichungen und Aktivitäten von Willy Ripl wissen möchte, sei hier auf die höchst informative Internetseite des Aqua-Terra- Vereins http://www.aquaterra-berlin.de verwiesen.

2. Auch Madjid Abdellaziz, Dipl.-Ing. und Vors. des Vereins: “Die Wüste grünt“ e. V., ist ein Querdenker und Quertuer. Als Elektro-Ing. an der TU Berlin ausgebildet und anschließenden industriellen Erfahrungen lebt er heute in Berlin und Algier. 2004 hat er in Djanan (arabisch für Garten) am Rande der Sahara, ca. 500 km südlich von Algier, das Projekt “Wüstenbegrünung durch Integrale Umweltheilung“ initiiert, das sich zunehmend weiter entwickelt. Orientiert an den Theorien von Wilhelm Reich, Viktor Schauberger, Nikola Tesla und anderen Naturforschern, auf die er maßgeblich durch den auch in unserem Kreis bekannten und geschätzten Wirtschafts-Prof. Bernd Senf aufmerksam gemacht wurde, startete er mit einem Team sein Projekt der Wüstenbegrünung am nördlichen Rand der algerischen Sahara. Mit den von ihm angewandten bio-energetischen Methoden der Wetterbeeinflussung (Himmelakupunktur) die u.a. auf die Forschungen von Wilhelm Reich zurückgehen, gelang es ihm innerhalb weniger Jahre am Rande der Sahara-Wüste Obst und Gemüse anzubauen. Heute wachsen dort Tausende von Olivenbäumen, Apfelbäumen, Sträuchern und Gemüse. Baumpaten sind hier sehr gewünscht! Im Umkreis von ca. 500 km von Djanan hat sich indessen das Klima so stabilisiert, dass es dort regelmäßig regnet, manchmal sogar mitten im Sommer.

Madjid Abdellaziz ist nicht nur in Algerien tätig, sondern auch beratend in reichen Wüstenstaaten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) aktiv. Seine Vorstellungen einer großflächigen Wüstenbegrünung gehen indessen längst weiter. Demnach könnten zwei Drittel der Fläche von Algerien begrünt werden, die heute noch von Wüste bedeckt sind. Die Sahara könnte sich so in eine fruchtbare Landfläche wandeln. Doch Madjid Abdellaziz Vision geht noch darüber hinaus. Ihm schwebt vor, durch Wüstenbegrünung eine 15-20 km breite Welle (Flurstück) quer durch die arabischen Länder so fruchtbar zu machen, damit Menschen nicht mehr ihre verzweifelte Zukunft als Flüchtlinge in europäischen Ländern suchen, sondern gemeinschaftliche Existenzmöglichkeiten in diesem mehrere tausend km langen grünen Streifen fruchtbarer Erde finden können. Weitere Informationen sind zu finden unter http://www.desert-greening.com

Zum Themenabend:

Was den Schwerpunkt selbst angeht, wollen wir hier vor allem an die Beiträge u.a. von Haiko Pieplow und Marko Heckel in der Veranstaltung am 13. Mai anknüpfen. Beide hatten hier sehr anschaulich dargestellt und mit Praxisbeispielen unterlegt, wie es mittels Terra Preta, Effektiver Mikrorganismen (EM) und anderen Formen der Bodenbewirtschaftung gelingen kann, Böden wieder dauerhaft und höchst effektiv fruchtbar zu machen.

Gleichzeitig wird in unserer Veranstaltung am 15. Juli gezeigt werden, dass sich - vergleichbar wie bei der Kernenergie - auch in der Landwirtschaft und Landschaftbewirtung die Richtung einer von immer mehr Menschen als bedrohlich empfundenen Entwicklung und bei Kenntnis von Alternativen (!) diese sich sehr wohl umkehren lässt.

Daher kann und wird auch eine konsequent auf dezentral erneuerbare Energien ausgerichtete Entwicklung zugleich Impulsgeber für andere Politik-, Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche werden.

Inwieweit es hier bereits weitere erfreuliche Beispiele und Vorbilder in der Landschafts- und Bodenbewirtschaftung und damit zusammenhängend auch für eine zukunftsgerichtete Ernährungspolitik gibt, wird Gegenstand unserer beiden nächsten Veranstaltungen sein.

So dürfen wir uns sicher wieder auf einen Mut machenden und Anregung gebenden Themenabend mit zwei recht ungewöhnlichen Querdenkern und Quertuern freuen und verbleiben bis dahin

mit freundlich-kollegialen Grüßen

Udo Blum und Hartwig Paulsen

NS. Unsere dann folgende Veranstaltung findet nach der Sommerpause am 2. Sept. zum Themenschwerpunkt: “Zeigen, was es bereits gibt ..." statt. Dazu erwarten wir Christian Hiss aus Eichstätten bei Freiburg mit seinem Konzept der Neuwert AG, Declan Kennedy aus Steyerberg mit seinen weltweiten Aktivitäten auf dem Gebiet der Permagärten und Johannes Heeb aus Wolhusen/Schweiz mit seinen Aktivitäten und Konzepten von zukunftsweisenden Kreislauflösungen bei der Erzeugung von hochwertigen Nahrungsmitteln (Stichwort: Fischteich-Treibhaus-Verbünde).


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