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2011-03-18


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Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: Freitag, am 18. März 2011, Beginn: 19.00 h.

Ort: Katholische Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin

ca. 5 min. von der U-Bahnstation Oranienburger Tor entfernt.

Für alle, die an Kontaktmöglichkeiten zu anderen Akteur/innen unseres Kreises interessiert sind, besteht bereits ab 18.00 h wieder die Möglichkeit zum persönlichen Zusammentreffen und zum Erfahrungsaustausch. Dazu sind alle herzlich eingeladen.

Ankündigung

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitsuchende in Sachen Alternativen,

immer mehr Gemeinden und Kommunen (ebenso wie ja auch Länder bis hin zum Bund), befinden sich bekanntlich in großen Finanznöten. Nach Auswegen wird verzweifelt gesucht. Doch zukunftsversprechend sind meisten bisherigen Vorstellungen und beschrittenen Wege nun wahrlich nicht. Eher im Gegenteil.

Während die Mehrheit von ihnen weiterhin vor allem an der Ausgabenseite ansetzen und bisher erbrachte öffentliche Leistungen entweder zurückfahren bzw. einzustellen oder wegen vermeintlicher Kosteneinsparungen zu privatisieren versuchen, gehen andere Gemeinden und Kommunen einen anderen Weg zu.

Sie versuchen die lokale und regionale Wertschöpfung zu erhöhen. Unter dem Stichwort Re-Kommunalisierung versuchen sie, möglichst viele der bisher aus der Kommune abfließenden Gelder in der Region zu halten und stattdessen über ihre Stadt-/Gemeindewerke eigene Leistungen anzubieten. Ausgangspunkt ist hier oftmals die Energieerzeugung, aber auch Wasser/Abwasser und Abfall-/ Wertstoffverwertung und andere Dienstleistungen gehören dazu. Wie durchaus konfliktreich dieser Weg sein kann, aber gleichzeitig auch, welche positiven direkten und indirekten Folgewirkungen eine Re-Kommunalisierung zentraler Versorgungsbereiche für die Bürger/innen, die öffentlichen Kassen, die kommunal und regional ansässigen Betriebe und bis hin zur Wiedergewinnung politischer Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler und regionaler Ebene mit sich bringen kann, das soll im Mittelpunkt der nächsten Veranstaltung unseres Berliner Innovationskreises stehen.

Diese steht unter dem Thema:

Re-Kommunalisierung gemeinschaftlicher Daseinsversorgung und Formen aktiver Bürgerbeteiligung. Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis.

Inputgeber:

1.) Dipl.-Ing. Martin Rühl, GF der Stadtwerke Wolfhagen GmbH (Energie, Wasser Entsorgung), einer Stadt mit ca. 14.000 Einwohnern im ländlichen Umfeld von Kassel. Seit 01. Januar 2008 liefern die Stadtwerke Wolfhagen nur noch Strom aus 100% Wasserkraft. Um bis zum Jahr 2015 ihren gesamten Strombedarf selbstständig aus Erneuerbaren-Energie-Anlagen decken und eine ausgeglichene CO_2-Bilanz vorweisen zu können, hat die Stadt das Stromnetz vom bisherigen Netzbetreiber EON (wichtige Voraussetzung für die regionale Wertschöpfung) zurückgekauft und gleichzeitig verschiedene Erneuerbare-Energie-Projekte in Angriff genommen. Für ihre für zukunftsweisenden Projekte wurde Wolfhagen im Jahre 2010 vom Bundesforschungsministerium ausgezeichnet. S.a. http://www.Stadtwerke-wolfhagen.de

Sehr wichtig ist für Martin Rühl wie auch für den Bürgermeister der Stadt Wolfhagen, Reinhard Schaake, die Einbeziehung der Bürger/innen bei allen anstehenden Entwicklungen. Hier spielt auch der Verein Energie 2000 e.V. http://www.energie2000ev.de eine sehr wichtige Rolle, zumal die Einbeziehung der Windenergie (und ihres Standorts) bei der Erreichung des ambitionierten Ziels, 100 % Stromenergie bis 2015, eine durchaus auch kontrovers verlaufende Diskussion ausgelöst hat.

2.) Prof. Peter Schmuck, Psychologe und Nachhaltigkeitswissenschaftler, Uni Göttingen und TU Berlin, ist schon seit vielen Jahren auf dem Gebiet nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume stark engagiert. S.a. http://www.peterschmuck.de Als Psychologe war er bezüglich der Aktivierung und Einbeziehung der Dorfbewohner sehr maßgeblich in der Projektbegleitung des Bio-Energiedorf Jühnde (Dorf mit 800 Einw. in der Nähe von Göttingen, mit dort ansässigen 8 landwirtschaftlichen Betrieben) beteiligt. (Anm.: Jühnde erzeugt seine benötigte Energie (Strom und Wärme) auf der Basis von Biomasse, die nicht aus Maismonokulturen oder gentechnisch veränderten Pflanzen stammt.) Prof. Peter Schmuck war von 2000-2008 Leiter des Bioenergiedorf Teams am Interdisziplinären Zentrum für nachhaltige Entwicklung der Uni Göttingen. S.a. Förderverein Bioenergiedorf e.V. (Jühnde) http://www.bioenergiedorf.info Derzeit ist er in 3 Landkreisen Niedersachsens und fünf Dörfern Brandenburgs bei entsprechenden Umstellungen tätig.

Auf dem Hintergrund seiner langjährigen Erfahrungen ist Prof. Peter Schmuck fest davon überzeugt, dass Projekte erneuerbarer Energien, neben beachtlichen Wirtschaftseffekten (hohe regionale Wertschöpfung, Erzeugung von sinn- und nutzenstiftender Arbeit, erhebliche steuerliche Einnahmen) vor allem auch positive Folgen für die Ökologie, sowie - gerade in ländlichen Räumen wichtig - erheblichen sozialen Nutzen stiften und die dortige Lebenskultur spürbar verändern kann.

Freuen wir uns also erneut auf einen interessanten und anregenden Themenabend, der uns bestimmt auch wieder neue Impulse für weitere Aktivitäten in 2011 geben wird.

Es verbleiben mit kollegial-freundlichen Grüßen

Udo Blum, Hartwig Paulsen (alternativen@g-ibs.de)


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