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Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: Freitag, am 1. Oktober 2010, Beginn: 19.00 h.

Ort: Katholische Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin, Clubraum 3

ca. 5 min. von der U-Bahnstation Oranienburger Tor entfernt.

Für alle, die an Kontaktmöglichkeiten zu anderen Akteur/innen unseres Kreises interessiert sind, besteht bereits ab 18.00 h wieder die Möglichkeit zum persönlichen Zusammentreffen und zum Erfahrungsaustausch. Dazu sind alle herzlich eingeladen.

Ankündigung

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitsuchende in Sachen Alternativen,

aktuelle Krisenthemen waren und sind immer auch Gegenstände unserer Veranstaltungen, wobei es ein zentrales Anliegen von uns ist, über eine sachlich-kritische Zustandsbeschreibung und Analyse hinaus auch nicht leicht durchschaubare Zusammenhänge und mögliche Auswege aus Krisensituationen aufzuzeigen. Von daher ist es uns sehr wichtig, immer auch positive Beispiele, Initiativen, Konzepte etc. als mögliche Alternativen in und zum Mainstream vorzustellen, sie kritisch-konstruktiv zu diskutieren und gegebenenfalls mit zu verbreiten.

Diesmal soll es vor allem darum gehen, individuelle Krisenerfahrungen und Krisenbewältigungsmöglichkeiten zum Gegenstand zu machen. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, welche Möglichkeiten und Chancen es als Auswege aus individuellen (oder auch nur als individuell empfundenen) Krisensituationen geben könnte, ohne dass dabei die gesellschaftlichen Dimensionen von notwendig empfundenen oder erkannten gemeinschaftlichen Veränderungen ausgeblendet werden.

Unter der Überschrift:

Krisenerfahrungen und Krisenverarbeitung in krisenhaften Zeiten und unsicherer Zukunftsperspektive.
Wie können Krisen zu Chancen werden?

möchten wir Sie/Euch zu unserer Okt.-Veranstaltung hiermit herzlich einladen.

Unsere Inputgeber und Diskussionspartner sind diesmal :

1. Prof. Dr. Eckart Hildebrandt.

Er war jahrzehntelang als Arbeitssoziologe am Wissenschaftszentrum (WZB) Berlin und zeitweise auch als Hochschullehrer an der Uni Bremen tätig. Seine Arbeitsfelder reichen von dem Gebiet des völlig unterbewerteten Bereichs der Technik(entwicklungs)gestaltung und ihren dahinterstehenden, aber völlig verdeckten und vernachlässigten Leitbildern, Absichten und Interessen (Stichwort: NC-Technik), über alternative Produkte und Produktion (Beispiel Lucas Aerospace in GB) und Konversionsaktivitäten in der Rüstungs- und Schiffsbauindustrie in D., zu selbstverwalteten Betrieben und sozialen Unternehmen wirtschaftlicher Selbsthilfe, über Forschungen zur Arbeits- und Lebenszeitkonzepten der Zukunft, und vor allem auch seinen vielen Studien über die Zukunft von Arbeit im Kontext von Nachhaltigkeit und Ökologie.

Im Internet finden sich so umfangreiche Hinweise über seine vielen, für politische Zukunftsdiskussionen so wertvollen Arbeiten, dass es hier gar nicht möglich ist, alle seine Arbeitsfelder zu benennen. Seine umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten hatten und haben dabei immer auch eine auf Praxis und Umsetzung zielende Dimension. Durch seine schon frühe um die ökologische Dimension von Wirtschaft erweiterte Sichtweise wurde Eckart Hildebrandt auch zu einem maßgeblichen Mitinitiator des Berliner Instituts für Ökologische Forschung (IÖW).

In der Frühzeit der 80er, als das WZB noch seinen Standort am Berliner Steinplatz (nahe TU Berlin-Charlottenburg) hatte und unser Freund Prof. Frieder Naschold noch lebte und dort verdienstvoll auch auf dem neuen Forschungs- und Gestaltungsfeld der Humanisierung des Arbeitslebens (HdA?) und weiterer Bereiche der öffentlich geförderten Produktions- und Fertigungstechniken wirkte, führten wir ja auch eine zeitlang die Treffen unseres Berliner Innovationskreises dort im WZB durch. Frieder Naschold und Eckart Hildebrandt zählten bereits damals zu den stets inspirierenden Teilnehmern unserer Querdenkrunden.

Mit dem Austritt aus dem offiziellem Teil des Arbeitslebens und einem noch nicht ganz überwundenen Schlaganfall mit zunächst großen körperlichen Einschränkungen wird er an Hand seiner persönlichen Krisenerfahrungen zeigen, warum gerade er es für so wichtig hält, seine - aus seiner Sicht - verallgemeinerbaren Erfahrungen einer Krisenerfahrung und deren Verarbeitung offen zu legen und ehrlich zu diskutieren. Wer ihn kennt, weiß, dass er es damit sehr ernst meint.

2. Dietmar Born,

ein aus der Industrie kommender früherer Unternehmer, ist unserem Berliner Innovationskreis auch schon seit ca. 3 Jahrzehnten eng verbunden. Dies sowohl als geschätzter Referent verschiedener früherer Themenabende als auch einer, der sich mit seinen Diskussionsbeiträgen stets anregend und positiv motivierend einbringt.

Sein bisher letzter Themenabend; gemeinsam mit der Österreichischen Bäuerin Birgit Schulhofer vom Juli 2007 über “Chancen bäuerlicher Familienbetriebe, in Zukunft ohne Subventionen zu überleben können“(!), siehe http://www.silafa.at, dürfte sicherlich noch einigen von uns in guter Erinnerung sein.

Als einst höchst erfolgreicher Mittelstandsunternehmer (noch in alten Westberliner Zeiten) wurde Dietmar Born von der damaligen Politik gerne als Vorzeigeunternehmer herausgestellt. Doch erstaunlich war damals auch, dass von seinen wertebezogenen Vorgehens­weisen, die ja die Grundlage seines unternehmerischen Erfolgs war (sie basierten auf den Grundprizipien der EKS-Strategie_), kaum jemand ernsthaft Kenntnis nahm.

_Anm.: EKS steht für evolutions-konforme Strategie als auch Engpass-konzentrierte Strategie als auch energo-kybernetische Strategie, wobei für Herrn Born die Benennung als evolutions-konforme Strategie sehr wahrscheinlich die zutreffendste Bennennung sein dürfte. Bei der EKS-Strategie geht es im Kern darum, die eigenen Stärken und nicht die Schwächen zum Ausgangspunkt für Veränderungen und Aktivitäten zu machen, um dann mit seinen jeweiligen Stärken zu versuchen, die Probleme Dritter bestmöglichst zu deren Nutzen zu lösen. In wirtschaftliches Handeln übersetzt heißt das, dass der eigene Gewinn nicht das entscheidende Ziel wirtschaftlichen Handelns sein sollte, sondern dieser selbst erst die Folge/das Ergebnis eines nutzenstiftenden Handelns zu Gunsten Dritter ist.

Diese für unsere heute dominierende Wirtschaftspraxis doch höchst ungewöhnliche Sicht- und Vorgehensweise ist zwar simpel und verstehbar, steht aber letztlich doch konträr zur heutigen Praxis. Als Vorgehensweise einer zukünftigen Wirtschaftsweise sollte sie gerade bei den Kritikern der heutigen kapitalistischen Wirtschaftsweise, die an Alternativen interessiert sind, die verdiente Beachtung finden!

So wie man sich allenfalls gegen Folgen von Krisen versichern lassen kann, nicht aber gegen Krisen selbst, sind auch praktizierende EKS`ler nicht vor Krisen völlig geschützt. Davon könnte auch Herr Born aus eigener Erfahrung berichten. Doch für ihn wurde die Krise tatsächlich zur Chance und führte zu einem Wandel innerer Einstellungen und zu seiner Weiterentwicklung. Aus der Krise lernend und verändernd hervorgegangen, wurde er zu einem erfolgreichen Berater, genauer noch: Begleiter von in Krisen gekommenen Eigentümer- und Mittelstandsbetrieben.

Seine auf Menschen setzende Vorgehensweise zum Erreichen von erfolgreichen, lebensfähigen Berieben machte eine kurze Zeit selbst das damalige BMFT (Bonner Forschungs- und Technologieministerium) auf ihn aufmerksam. Doch es zeigte sich bald, dass ebenso wie viele Manager, auch Politiker, Wissenschaftler und Verwaltungsleute schnell das Interesse verlieren können, wenn dabei zu viel Mitbestimmung von Betroffenen bzw. zwar erkennbare Ergebnisse herauskommen, die aber durch ein reines Beschreiben noch nicht übertragbar sind. “Man muss es selber machen!“.

Als ein erfolgreicher Innovations- und Managementbegleiter verdient seine zentrale Aussage: “Jeder existenzgefährdete Betrieb ist sanierbar!“ gerade in der heutigen Zeit doch größte Aufmerksamkeit. So wie jeder Betrieb, jede Organisation letztlich aus Menschen besteht, gilt es Dietmar Born gemäß zunächst (und das konsequent) beim einzelnen Menschen, bzw. bei sich selbst anzusetzen.

Das Kernstück seiner erfolgreichen Praxis dreht sich letztlich immer um die Aussage: Krise ist Chance! Sie gilt es anzunehmen, zu nutzen und aus ihr heraus zu wachsen. Zur Einstimmung auf seine Tätigkeitsbereiche empfehlen wir auch auf seine Internetseite http://www.born-und-partner.de zu gehen.

Auf dem Hintergrund, dass sicher nicht nur beide Inputgeber, sondern auch viele von uns persönliche Krisen durchlebt, ja durchlitten haben oder vielleicht auch noch drin sind, dürfte im wertschätzenden Dialog untereinander gerade dieser Themenarbeit ein sehr fruchtbarer werden. Dazu sind alle herzlich eingeladen.

In der Hoffnung, Sie/Euch bei unserer Veranstaltung daher am 1. Okt. begrüßen zu können,

verbleiben mit freundlich-kollegialen Grüßen

Udo Blum, Hartwig Paulsen ( alternativen@g-ibs.de )

NS: Unser dann folgendes Treffen findet am 5. Nov. mit Prof. Bernd Senf zum Themenfeld: “Geldschöpfung – öffentliche Verschuldung - Euro in der Sackgasse“ statt.


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