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2010-09-10


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Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: Freitag, am 10. September 2010, Beginn: 19.00 h.

Ort: Katholische Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin, Clubraum 3

ca. 5 min. von der U-Bahnstation Oranienburger Tor entfernt.

Für alle, die an Kontaktmöglichkeiten zu anderen Akteur/innen unseres Kreises interessiert sind, besteht bereits ab 18.00 h wieder die Möglichkeit zum persönlichen Zusammentreffen und zum Erfahrungsaustausch. Dazu sind alle herzlich eingeladen.

Ankündigung

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitsuchende in Sachen Alternativen,

zum Auftakt der Herbstveranstaltungsreihe unseres Berliner Gesprächskreises möchten wir Sie/Euch herzlich einladen.

Angesichts sich zunehmend verstärkender Krisenerfahrungen mit dem Klima, der Umwelt, der Wirtschaft und in der Gesellschaft wollen wir verstärkt die Suche nach Alternativen zu den heute noch dominierenden Erklärungsmustern, Vorstellungen und praktizierten Konzepten fortsetzen. Orientiert an dem Leitbild: “Die Natur macht es erfolgreich vor - Wirtschaft ist Kreislauf und nicht Wettlauf und kennt auch kein unbegrenztes Wachstum“ steht unsere Veranstaltung diesmal unter der Überschrift:

Ausfahrt Zukunft: Warum liegt unsere große Chance in der Rückbesinnung auf ein regionales, lebensdienliches Wirtschaften, basierend auf Kreisläufen bewirtschafteter Natur?

Inputgeber: Prof. Willy Ripl, Systeminstitut Aqua Terra (SAT) e.V., Technische Universität Berlin, ein ausgewiesener Umweltfachmann und Querdenker, der in seinen Beiträgen und Aktivitäten bei uns, in Europa und bis Australien immer wieder so nachdrücklich auf die grundlegende Bedeutung von möglichst kurzgeschlossenen Kreisläufen in Natur und Wirtschaft und einer darauf basierenden Landschaftsbewirtschaftung hinweist.

In der Wiederherstellung von Wasserkreisläufen und einer naturgemäßen Bodenbewirtschaftung durch Land(schafts)wirte sieht er u.a. auch die Lösungsrichtung unserer heutigen Klimaprobleme. Für eine nachhaltige Entwicklung muss die Gesellschaft einen Paradigmenwechsel vollziehen und eine verlustarme Kreislaufwirtschaft mit effizient gestalteten Wasser- und Stoffkreisläufen auf der Basis regenerativer Energien aufbauen. Zu den vielfältigen Arbeiten von Prof. Ripl und dem Aqua-Terra-Verein siehe auch: http://www.aquaterra-berlin.de

Zum Schwerpunkt unseres Themenabends noch einige vorbereitende Anmerkungen:

Prof. Willy Ripl hat durch eine Reihe grundlegender Orientierungsbeiträge in unserem Kreis schon mehrmals auf die zentrale Bedeutung von Kreisläufen in Natur und Wirtschaft und einer darauf basierenden Landschaftsbewirtschaftung hingewiesen.

Seine zentrale Ausgangsfrage dabei lautete: Wie können einzelne Einheiten/Zellen und erst recht ein Cluster von mehreren Zellen (menschlichen Organisationen, Lebensgemeinschaften, Gemeinden und Regionen ectr.) es erreichen und darin unterstützt werden, lebensförderliche Bedingungen zu schaffen bzw. wieder zu erlangen?

Seine Antwort: Mittels dezentraler, autarker Strukturen.

Dieser Lösungspfad weist in Richtung einer wachsenden Autarkie und Autonomie von Gemeinden und Regionen. In Sachen Klima ebenso wie bezüglich des Erhalts und der Rückgewinnung lebensförderlicher Existenzbedingungen für Menschen und Natur.

Hier ist W. Ripl gedanklich sehr eng mit seinem Landsmann Leopold Kohr (österreichischer Nationalökonomen und Philosoph, 1909 – 1994, s. a. dessen Buch: “Das Ende der Großen“, http://www.leopold-kohr-akademie.at verbunden.

“Die Zukunft ist dezentral oder sie wird nicht sein“, unter diese Überschrift verfaßte auch Ulrich Jochimsen, sein langjähriger und enger Mitstreiter für dezentrale und erneuerbare Energie- und Wirtschaftskonzepte vor Jahren einen beachtenswerten Beitrag, s.a. http://www.ulrich-jochimsen.de

Zu nennen ist desweiteren auch noch Hermann Scheer, der 2006 unter dem Titel: “Die primäre Landwirtschaft wird wieder primär“ http://www.hermannscheer.de in bisher ungewohnter Klarheit herausgearbeitet hat, wie die landwirtschaftliche Weltmarktorientierung und globale Wirtschaftsliberalisierung in eine Sackgasse, ja in soziale Katastrophen führen wird. Und das nicht nur bei uns, sondern vor allem auch in sog. “Entwicklungsländern“, die ja gemäß WTO- und IWF-Politik ihre heimische Wirtschaft nicht auf Selbstversorgung, sondern auf Export ausrichten sollen. Die durch Börsenkurse bei Lebensmitteln, Rohstoffen und Energie ausgelösten Welthungerkrisen belegen das sehr anschaulich.

Eine radikale Rückbesinnung auf den Menschen als Quelle von Produktivität und die Natur mit ihrer Endlichkeit an natürlichen Ressourcen als zweitem Standbein – das sind die beiden grundsätzlichen Säulen einer nachhaltigen Existenzsicherung, für die all diese genannten Vordenker stehen In Anlehnung an die erfolgreichen Wirtschaftskonzepte der Natur mit ihren in Mio. Jahren gesammelten Erfahrungen heißt das auch für uns - auch wenn es manchem zunächst noch schwer fallen dürfte, dies zu glauben bzw. zu akzeptieren - Nachhaltig wirtschaften heißt letztlich: Wir müssen uns, unsere Wirtschaft und unsere menschlichen Gemeinschaften so umorientieren und umorganisieren, daß unser Überleben ohne Wachstum möglich wird. Die Natur zeigt es ja!

Hierbei können wir uns auch an den Vorgehensweisen bio-kybernetischer und systemtechnischer Vordenker und Akteuren wie z.B. Frederic Vester http://www.frederic-vester.de und Gunter Pauli http://www.blueeconomy.de/de orientieren.

Und genau unter diesem mehrdimensionalem Blickwinkel treffen sich viele dieser hier nur angedeuteten Ideen und Konzepte auch mit den sich in unserem Innovationskreis schon über Jahre immer stärker herausbildenden Vorstellungen von zukunftsorientierten dezentral-regionalen Kreislaufwirtschaftskonzepten, von Konzepten regionaler Wertschöpfung, angepassten Technologien und der fördernden Rolle regionaler Währungen.

In diesem Sinne dürfen wir uns also bestimmt wieder auf einen sehr anregenden und Mut machenden Themenabend mit einem ungewöhnlichen Querdenker freuen und verbleiben bis dahin

mit freundlich-kollegialen Grüßen

Udo Blum und Hartwig Paulsen

NS. Unsere dann folgende Veranstaltung zum Themenschwerpunkt: “Individuelle Krisenerfahrung und Krisenbewältigung in krisenhaften Zeiten“ mit Dietmar Born (Berlin) findet diesmal bereits am 1. Okt. statt.


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