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Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: Freitag, d. 07. Mai 2010, Beginn: 19.00 h.

Ort: Clubraum 5 in der Katholischen Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin

ca. 5 min. von der U-Bahnstation Oranienburger Tor entfernt.

Für alle, die an Kontaktmöglichkeiten zu anderen Akteur/innen unseres Kreises interessiert sind, besteht bereits ab 18.00 h wieder die Möglichkeit zum persönlichen Zusammentreffen und zum Erfahrungsaustausch. Dazu sind alle herzlich eingeladen.

Ankündigung

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitsuchende in Sachen Alternativen,

in Fortsetzung unserer derzeitigen Veranstaltungsschwerpunkts, zentrale Ursachen und oftmals nicht so leicht erkennbare Hintergründe der heutigen Wirtschafts- und Finanzkrise verständlich zu machen und daraus abgeleitet, politische Handlungserfordernisse und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, möchten wir Sie/Dich wieder zum nächsten Treffen unseres Berliner Innovationskreises herzlich einladen.

Im Mittelpunkt unseres Themenabends steht diesmal:

Wirtschafts- und/oder Finanzkrise? Hintergründe, Zusammenhänge sowie notwendige und mögliche Auswege aus der Krise.

Inputgeber: Hauke Fürstenwerth, promovierter Chemiker aus Leverkusen, jahrzehntelang als Manager in der Chemischen Industrie tätig, arbeitet seit 2001 als Unternehmensberater in den Bereichen Innovation und Wagniskapital.

Seit 1996 ist er für und mit Finanzinvestoren tätig. Dabei hat er hautnah und aus der Innensicht des Finanzsystems erfahren, welche grundsätzlichen Änderungen in den vergangenen drei Jahrzehnten in der Finanzwelt vollzogen worden sind. Teile der Finanzwirtschaft haben sich zu einem Spielkasino entwickelt. Dessen Gesetzmäßigkeiten werden auf die Realwirtschaft übertragen. Die Politik unterstützt diesen Prozess nach Kräften. Diese Erfahrungen haben Fürstenwerth schließlich veranlasst, darüber ein kenntnisreiches Buch zu verfassen. Unter dem Titel: “Geld arbeitet nicht - Wer bestimmt über Geld, Wirtschaft und Politik?“ (Skaker Media-Verlag, Aachen, s.a. http://geld-arbeitet-nicht.jimdo.com) beschreibt er informativ und sachkompetent auch für Laien verständliche Zusammenhänge.

Als ein viel gefragter Sachkenner wird er dies sicher auch in unserer Veranstaltung tun.

Zum Themenabend ein paar einführende Überlegungen:

Die tagesaktuellen Probleme der Realwirtschaft drängen die Suche nach den Ursachen der Finanzkrise wieder zunehmend in den Hintergrund. Zugleich wird die Finanzkrise zur willkommenen Möglichkeit der Vertuschung wirtschaftspolitischer Fehlentscheidungen herangezogen. Auf der politischen Bühne, von Vertretern wirtschaftlicher Institute und in den großen meinungsbildenden Medien werden auch uns auch weiterhin die bekannten ideologischen Glaubenssätze als wissenschaftliche Erkenntnisse und Wahrheiten verkündet.

Noch immer ist die blinde Gläubigkeit an die Selbststeuerung der Märkte in der heutigen Politik bestimmend und verschleiert so die Hintergründe dieser längst nicht ausgestandenen Krise. Täglich werden wir mit isolierten Finanz- und Wirtschaftsnachrichten überflutet und mit ungezählten widersprüchlichen Fakten und Meinungen konfrontiert, die mehr verwirren als aufklären.

Ohne ein genügendes Hintergrundwissen sind wir aber nicht wirklich in der Lage, diese zu verstehen und schon gar nicht bezüglich ihrer Relevanz für uns, für unsere Gemeinschaften und für Dritte zu deuten. Ist es daher verwunderlich daß eher die Verwirrung und das Unverständnis für die eigene, erfahrbare Realität in Wirtschaft und Gesellschaft wachsen? Ja, daß manchmal so gar ein stilles Hoffen aufkommt, das denen, die uns doch maßgeblich durch ihr Handeln bzw. ihr Unterlassen erst die Krise so richtig eingebrockt haben, doch noch irgendwie etwas Erlösendes einfallen möge?

Daß die offensichtliche, aber nicht zugegebene Ahnungs- und Hilflosigkeit der meisten unserer Politiker bereits heute – sowohl im Großen als auch auf lokaler, kommunaler Ebene – gravierende Folgen für uns, unser Gemeinwesen und unser aller Zukunft haben, das verdeutlichten uns in vorausgegangenen Themenabenden sehr eindrucksvoll Dr. Werner Rügemer (Köln) und andere Fachleute an Hand von Privatisierungen öffentlicher Einrichtungen und Infrastrukturen.

Auch Dr. Dieter Petschow (Hannover) hat uns diese Blindheit an Hand der Brutto-Netto Wirtschafts- und Finanzströme der Bundesrepublik anschaulich dargestellt. Zu nennen ist auch Franz Groll (Baden Württemberg), der uns als früherer Industriemanager bei IBM in seinen Themenabenden aufzeigte “Wie das Kapital die Wirtschaft ruiniert“ (so auch der gleichnamige Titel seines Buches). Komplexität zu reduzieren und durchschaubar zu machen, um handlungsfähig auch unter Unsicherheitsbedingungen zu werden, war bereits ein zentrales Anliegen von Frederic Vester. Davon sind wir heute - gerade in Sachen Wirtschaft - noch meilenweit entfernt.

Die Komplexität der Finanzwirtschaft durchschaubar zu machen, ist Ziel unseres Referenten Dr. Hauke Fürstenwerth. Ausgangspunkt seiner Analyse sind die drei Tätigkeitsfelder der Banken:

  1. Abwicklung des Zahlungsverkehrs
  2. Vermittlung von Spareinlagen zu Unternehmen und Verbrauchern
  3. Aufbewahrung von nicht im Wirtschaftskreislauf eingesetztem Geld.
In den Theorien der Wirtschaftswissenschaftler wird das Aufbewahren und Horten von Geld ausgeblendet. Es gilt das Dogma Sparen = Investitionen. Auch die Politik folgt diesem Glaubenssatz. Fürstenwerth erläutert die Aufgaben und Funktionsweisen der Finanzwirtschaft, zeigt auf, wie Geld verwaltet wird, wer die Besitzer des Geldes und wer die Verwalter sind, die mit immer neuen Finanzprodukten um die Gunst der Anleger werben. Er beschreibt, wie Hedgefonds, Private-Equity-Fonds und Venture Capital Fonds arbeiten, mit welchen Geschäftsmodellen sie das Geld ihrer Investoren einsetzen und wie sie mit Unternehmen und Politikern verfahren. Frei von ideologischer Polemik zeigt er auf, dass die Finanzwirtschaft sich von der Realwirtschaft gelöst hat und nach ihren eigenen Regeln agiert. Er belegt, dass das Geld in Form von Wetten und Glücksspielen gehortet wird. Dabei erfolgt keine Wertschöpfung. Wetten sind ein Nullsummenspiel, jedem Gewinn steht ein gleich hoher Verlust gegenüber.

Freuen wir uns also auf unseren Themenabend mit Dr. Hauke Fürstenwerth. Seine Analyse der Aktivitäten in der heutigen Finanzwelt wird uns sicher auch befähigen, in der Suche nach wünschenswerten und zukunftsfähigen Alternativen fortzufahren.

In diesem Sinne freuen wir uns auf unser Wiedersehen am 7. Mai und verbleiben bis dahin mit freundlich-kollegialen Grüßen

Udo Blum, Hartwig Paulsen


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