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2010-02-05


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Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: Freitag, d. 05. Februar 2010, Beginn: 19.00 h.

Ort: Clubraum 5 in der Katholischen Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin

ca. 5 min. von der U-Bahnstation Oranienburger Tor entfernt.

Für alle, die an Kontaktmöglichkeiten zu anderen Akteur/innen unseres Kreises interessiert sind, besteht bereits ab 18.00 h wieder die Möglichkeit zum persönlichen Zusammentreffen und zum Erfahrungsaustausch. Dazu sind alle herzlich eingeladen.

Ankündigung

Liebe Mitsuchende in Sachen Alternativen,

hinter uns liegt wieder ein Jahreswechsel, doch von einem Zukunftsoptimismus ist ganz offensichtlich nichts zu spüren. Eher im Gegenteil.

Um so mehr wollen wir mit unseren Veranstaltungen auch in 2010 weiter dazu beitragen und aufzeigen, daß es auch bereits im Hier und Heute positive Zukunftsentwürfe sowie mut- und hoffnungmachende Projekte, Initiativen und Konzepte gibt.

Anknüpfend an unsere Dez.-Veranstaltung mit der Präsentation des Tahiti-Projekts und dem sich daraus verbreitenden Tahiti-Virus steht unsere Auftaktveranstaltung unter der Überschrift:

Der Tahiti-Virus auf dem Vormarsch: EL PAN ALEGRE / DAS FRÖHLICHE BROT
Ein Modellprojekt vernetzter Kreisläufe zur regionalen Grundversorgung mit Energie und Nahrung - Berlin / Kuba / Tahiti -

Inputgeberin ist diesmal Madeleine Porr, eine wegen ihres breiten sozial-pädagogischen Engagements auch in unserem Kreis bekannte und geschätzte Regionalakteurin aus Berlin.

Madeleine Porr zeichnet u.a. aus, daß sie – vor dem Hintergrund vielfältiger Berufs- und Lebenserfahrungen und geprägt von Neugier und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Andersartigem – mit einer erstaunlichen Beharrlichkeit an die Verfolgung und Umsetzung eines einmal gesetzten Zieles geht, sobald sie von dessen Sinnhaftigkeit überzeugt ist. Diese Eigenschaft führte wohl auch zu ihrem Umzug nach Kuba 1996.

Die besondere Situation Kubas mit seinen Problemen, aber auch Chancen, hatte sie offensichtlich angeregt, nach Möglichkeiten für ein sinnvolles Engagement dort zu suchen. Im Laufe ihres sechsjährigen Aufenthalts entstand in Kooperation mit Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen das mehrfach vernetzte Projektkonzept „El Pan Alegre“. Es basiert darauf, nicht in Einzellösungen zu planen, sondern nachhaltige Lösungen vernetzter Kreisläufe in konkreter Anwendung zu suchen. Aus ihrem Suchen und beharrlichen Bemühen wurde daraus nicht nur ein für Entwicklungsländer vorbildhaftes, sondern auch für uns zukunftsweisendes Projektkonzept, z.B. für die nachhaltige Entwicklung eines Stadtteils, einer Region bis hin zu einem Land.

Seit 2002 lebt Madeleine Porr wieder schwerpunktmäßig in Berlin. Hier initiierte sie in Zusammenarbeit mit Mitstreiter/innen der TU Berlin die Gründung eines Trägervereins, En Buenas Manos e.V. Seither arbeitet sie als dessen Geschäftsführerin an der Weiterentwicklung des Projekts und seiner Vernetzung mit anderen Menschen und Initiativen, die sich rund um die Bereiche lokale Energieerzeugung, Landwirtschaft, Ernährung sowie Bildung zur Nachhaltigkeit ebenfalls für Konzepte zur Wiederbelebung der am Menschen orientierten Werte und zum selbstbewussten wertschöpfenden Einsatz der eigenen Kräfte engagieren.

Neben Kuba (das Land steht für weitere Entwicklungsländer mit dem Anspruch, neue Entwicklungswege zu erproben) gibt es seit Dezember 2009 das Übereinkommen, im Berliner FEZ (Europas größtem gemeinnützigen Kinder-, Jugend- und Familienzentrum) eine Umsetzung des Projektkonzepts zu starten. Auch ist in Verbindung mit dem Tahiti-Projekt auf der Südsee-Insel Moorea eine weitere Umsetzung geplant (weitere Infos siehe unten).

Daß sie in der Umsetzung des Projektkonzepts El Pan Alegre - Das Fröhliche Brot ( http://elpanalegre.blogspot.com) ganz offensichtlich „ihr“ Lebensthema gefunden hat, davon werden wir uns in unserer Veranstaltung garantiert überzeugen können.

Zum Themenabend noch folgende einführende Informationen:

Von Josef Weizenbaums Appell zur Suche nach den „Inseln der Vernunft“ in unserer Jahresabschlussveranstaltung 2007, über die Präsentation lokaler und regionaler Projekte und Initiativen in unseren Veranstaltungen der letzten Jahre bis hin zur Vorstellung des Tahiti-Projekts und seiner Fortsetzung in Form des Tahiti-Virus-Projekts durch Eric Bihl und Dirk Fleck in unserem letzten Themenabend am 18. Dez. 09 zieht sich ein roter Faden hin zum Modellprojekt „El Pan Alegre – Das Fröhliche Brot“ von Madeleine Porr.

Ausgehend von der Südsee-Insel Tahiti des Jahres 2022 und der sich bereits heute von dort ausbreitenden „Virus“- Botschaft: Eine andere Welt ist längst machbar und braucht keine Utopie mehr zu sein (s.a. http://www.tahiti-virus.org ), gilt es nun, deren Machbarkeit im Hier und Heute unter Beweis zu stellen. Dafür bedarf es vieler modellhafter Projektbeispiele – lokal/regional verankert und weltweit vernetzt.

Ein solches Modellprojekt ist „El Pan Alegre“, das auf eine Idee von Madeleine Porr im Jahr 1989 zurückgeht und seither von ihr Schritt für Schritt auf die Erde geholt wurde. Ende 2009 hat „El Pan Alegre“ nun auch in Berlin „Bodenhaftung“ bekommen (die Geschäftsleitung des FEZ Berlin hat einer langfristigen Kooperation mit dem Projektträgerverein zugestimmt), nachdem es rund zehn Jahre in Kuba und Deutschland gereift war.

Heute strahlt das Logo des Fröhlichen Brotes – dank seiner breit gefächerten nationalen und internationalen Vernetzung – neben dem Foto des Schirmherrn Dr. Hermann Scheer in die ganze Welt aus.

Der charismatische Name und das Bild des lachenden Brotes mit seinen beiden muskelbepackten Armen, von denen einer eine Pflanze und der andere eine Flamme in der Hand hält, stehen für Madeleine Porr als Sinnbild für die beiden zentralen Stoffkreisläufe: Brot steht für Nahrung und Biogas für regenerative Energieerzeugung in Kreisläufen.

Im Laufe der Jahre hat sie den Projektnamen immer wieder hartnäckig gegenüber allen Versuchen verteidigt, ihn in einen scheinbar seriöseren umzuwandeln. Ihr Argument: Ein Brot könne schließlich nicht anders als äußerst fröhlich sein, wenn es zum einen mit einer unerschöpflichen erneuerbaren lokalen Energiequelle – Biogas aus organischen Hausabfällen – gebacken und zum anderen mit dem Mehl eines Powerkorns angereichert würde, das als bestes Nahrungsmittel pflanzlicher Herkunft zur Bekämpfung des Welthungers empfohlen wird: – Amaranth. Zudem ist sie überzeugt, dass mit der Ratio alleine eine Neue Welt nicht erreichbar ist und sich ohne die Zugkraft der Gefühle keine neuen Verhaltensweisen etablieren können.

Beginnend mit dem Stoffkreislauf der Mülltrennung (hier orientiert an den vorbildhaften Erfahrungen von Curitiba/Brasilien), werden die im Abfall enthaltenen und zuvor getrennten biologischen Anteile für Biogasanlagen von Bäckereien genutzt. Gekoppelt mit der Anreicherung gesundheitsförderlicher Naturstoffe (wie Amaranth) in diversen Backwaren gehört auch dies zum Baustein einer vorsorgenden Gesundheitsförderung. Zu diesen stofflichen Kreisläufen gehören eingebunden jeweils begleitende und miteinander verbundene Lern- und Bildungsbausteine zum besseren Verständnis des Gesamtkonzepts und seiner Vernetzung.

Ganz im Sinne des vernetzten Denkens von Frederic Vester und dessen unübertroffenen „Fensterbüchern“, die so leicht verständlich zu vermitteln vermögen, daß das Kreislaufverständnis eine so zentrale Bedeutung für ein aktivierendes Verstehen und Mitmachen der Menschen in nachhaltigen Wirtschaftsprozessen hat, entstand dieses in vielfacher Hinsicht so einzigartig-vorbildhafte Modellvorhaben.

Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Ohnmachtsgefühls angesichts vermeintlich immer komplexerer gesellschaftlicher Zusammenhänge ist das Anliegen der Projektinitiatorin und -koordinatorin: Mit dem Beispiel vom täglichen Brot zu zeigen, daß Wohnviertel, Gemeinden und Kommunen eine Grundversorgung ihrer Bewohner/innen mit Energie und Nahrung allein mit ihren eigenen lokalen bzw. regionalen Ressourcen gewährleisten können – wenn sie diese gemeinschaftlich und in vernetzten Kreisläufen organisieren. Mit dieser Botschaft und der Bereitschaft, sich voll und ganz der Projektumsetzung zu widmen, zog Madeleine Porr 1996 ja auch nach Kuba. Nach vier Jahren kontinuierlicher Vertrauensbildungs-, Überzeugungs- und Vernetzungsarbeit erreichte sie – als Privatperson –, daß sich 2001 unter dem Dach des Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Umwelt eine Gruppe von 20 Fachleuten aus verschiedenen Behörden, Forschungsinstituten und lokalen Einrichtungen bildete und zu den vernetzten Projektkreisläufen austauschte und die kubanische Regierung für „El Pan Alegre“ einen eigenen (kleinen) Etat zur Verfügung stellte.

Seit 2004 ist sie auch mit unserem Berliner Innovationskreis verbunden und hat seitdem im steten Austausch mit Akteur/innen aus unserem Kreis das Projektkonzept immer weiter ausgebaut. Z.B. gehört heute Terra Preta, („Schwarze Erde“) mit seiner nachhaltige Fruchtbarkeit bereits zum festen Bestandteil von „El Pan Alegre“. Auch die positiven Erfahrungen mit Regionalgeld bzw. regionalen Tauschwährungen, sowohl in Deutschland als auch – beim Abfallrecycling erfolgreich eingesetzt – in Curitiba, haben sie davon überzeugt, eine solche Gutschein- bzw. Regionalwährung als Stimulus zur Abfalltrennung in Haushalten und öffentlichen Einrichtungen einzusetzen.

Seit der Gründung des Netzwerks Deutscher Amarant im Sommer 2009 unterstützt sie die dort engagierten Landwirte dabei, die Powerpflanze auch in den nord- und ostdeutschen Regionen anzusiedeln.

Während des letzten Jahres ist auch die Vernetzung mit dem Equilibrismus und dem Science-Fiction-Preisträger von 2009 „Das Tahiti-Projekt“, Dirk. C. Fleck, gewachsen. So hat Madeleine Porr im Sommer das Buch auf Spanisch übersetzt. Kurz nach unserer Veranstaltung. wird sie deshalb auch nach Kuba fliegen, um es dort bei der Buchmesse Havanna sowie in ihrem kubanischen Kontaktnetz vorzustellen. Zudem wird „El Pan Alegre“ als Best-Practice-Beispiel im Tahiti-Nachfolgewerk „Der Tahiti-Virus“ aufgenommen und damit weiter verbreitet.

2010 ist zudem ein Schlüsseljahr ganz besonderer Art für das Kreislaufprojekt „El Pan Alegre“: Madeleine Porr will im Mai den Schritt aus ihrer „grundeinkommen“(AlgII?)-finanzierten ehrenamtlichen Tätigkeit für den Projektträgerverein herauswagen und für sich selbst sowie zwei weiteren Kolleg/innen – ebenfalls bislang nur ehrenamtlich für das Projekt tätig – über die Projektinhalte und deren Umsetzung eine feste finanzielle Basis schaffen. Daher würde sie in unserer Veranstaltung am 05. Feb. auch gezielt alle diesbezüglichen Anregungen und Unterstützungen begrüßen.

In der Hoffnung, daß wir uns am 5. Februar wiedersehen und zugleich mit diesem Themenabend auch in 2010 unseren gemeinsamen Such- und Diskussionsprozess um Alternativen fortsetzen werden,

grüßen Sie/Euch freundlich-kollegial

Udo Blum, Hartwig Paulsen


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