[Home]
Regionaler Aufbruch /
2008-07-25


Home
Neues
TestSeite
DorfTratsch

Suchen
Teilnehmer
Projekte

GartenPlan
DorfWiki
Bildung+Begegnung
DorfErneuerung
Dörfer
NeueArbeit
VideoBridge
VillageInnovationTalk


AlleOrdner
AlleSeiten
Hilfe

Einstellungen

SeiteÄndern







Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: 25. Juli 2008, 19:00 Uhr

Ort: Clubraum 5 in der Katholischen Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin

Für alle, die an Kontaktmöglichkeiten zu anderen Akteuren unseres Kreises interessiert sind, besteht bereits ab 18.00 h die Möglichkeit zum persönlichen Zusammentreffen und zum Erfahrungsaustausch.

Ankündigung

In Fortsetzung unserer aktuellen Schwerpunktes, bei denen sachkompetente und engagierte Fachleute an Hand neue innovativer Lösungen in den Bereichen: Mobilität- und erneuerbarer Energien zeigten, dass sich ressourcenschonende Konzepte mit regionalen Wirtschaftskreisläufen und dem Schaffen von sinn- und nutzenstiftenden Beschäftigungsmöglichkeiten verknüpfen lassen, möchten wir Sie/Euch nun wieder sehr herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen" einladen.

Diesmal steht das Thema im Mittelpunkt:

Von der Natur lernen: Alles ist nutzbar - Beispiele Innovativer Stoffkreisläufe eines liegenschaftsbezogenen Ressourcenmanagements zur intelligenten Nutzung von Wasser - Boden - Luft

Inputgeber:

Gert Köhler, Dipl.-Ing., http://www.nutzwasser.net; kooptiertes Mitglied im Vorstand der Genossenschaft "Regionaler Leben" eG. (Rangsdorf), Prokurist der Aquädukt (Neuruppin) und Mitarbeiter im Ingenieurbüro Heuer (Wittstock). Alle 3 Unternehmungen verstehen sich bewusst als Organisations-, Kommunikationsplattformen und Dienstleister für lokale Wertschöpfung mit Affinität zu Schnittstellen Wasser, Nahrung, Bauen, Wärme und Strom. Seine Kernkompetenzen liegen im Bereich Wassermanagement.

Heiko Wonglorz, gelernter Gärtner und Diplomingenieur für Landschaftsplanung (Ressourcenmanagement) engagierter Umweltfachmann in Brandenburg und Vorstandsmitglied Genossenschaft Regionaler Leben eG http://www.regionalerleben.de

Zum Thema des Abends einige Hinweise:

Wasser nimmt neben Energie, Nahrungsmitteln und Wohnraum bei der Sicherstellung zentraler Lebensbedürfnisse - und worauf Prof. Wilhelm Ripl in unseren Veranstaltungen immer wieder mit Nachdruck hinweist: für ein intaktes Klima - eine zentrale Stellung ein. Die Lebensvoraussetzungen gemeinsam sicherzustellen - vor dieser Herausforderung stehen wir heute weltweit.

Doch wo beginnen? Und wie überwinden wir die Hindernisse vor allem in den Köpfen? Längst wachsen bei immer mehr Menschen spürbar die Zweifel, ob denn unser heutiges von Wachstumszwang, Ressourcenverschleuderung und Geldfixierung getriebenes Wirtschaftssystem und eine auf Globalisierung gerichtete Politik überhaupt noch unsere Zukunft sichern können. Die Suche nach Alternativen gehört von Beginn an zu einem zentralen Anliegen unserer Veranstaltungen. Schon öfters hatten in vorausgegangenen Veranstaltungen u.a. Prof. W. Ripl (Systeminstitut Aqua-Terra), Pjotr Thomas (HATI, Berlin), Gert Köhler (Nutzwasser statt Schmutzwasser) und Siegmar Mahal (IDA - Interessensverband Dezentrale Abwasserbehandlung) und Gerlinde Schermer (Privatisierung öffentlicher Wasserversorgung, deren Hintergründe und Folgen) mehrfach auf die große Bedeutung des Wassers und deren Nutzung für die Lebens- und Existenzsicherung von Menschen, Betrieben, Einrichtungen, Kommunen und Regionen hingewiesen. Dabei wurden auch Immer wieder positive Alternativlösungen zu den heute praktizierten Konzepten vorgestellt und diskutiert.

In unseren Diskussionen um Alternativlösungen nahm und nimmt dabei der Kreislaufwirtschafts­gedanke - in Verbindung mit der Region als zentralem Handlungsort zur Sicherstellung zentraler Grundbedürfnisse - eine Schlüsselstellung ein (siehe die wichtigen Beiträge von Dr. Reinhard Stransfeld vom "Regionalen Aufbruch" unter http://www.regionaler-aufbruch.de).

Das unsere heutige Art und Weise der Ressourcenbewirtschaftung von Wasser, Boden und Luft (und damit auch des Klimas) dringend einer radikalen Neuorientierung bedarf, ist also insofern für unseren Kreis kein neues Thema. Doch obwohl der Handlungsdruck steigt, bewegt sich in doch bescheiden wenig und das auch nur im gemäßigt-abgebremsten Tempo? Was also tun?

Schon die Umweltkonferenz 1992 in Rio hatte ja als eines der großen Zukunftsprobleme die Trinkwasserknappheit zum zentralen Schwerpunkte gemacht und dabei den dringend einzuleitenden Aktivitäten auf kommunaler/regionaler Ebene eine besonders große Bedeutung beigemessen. Jetzt steht wieder mal bei der am 14. Juni 2008 in Saragossa/Spanien eröffneten Weltausstellung das Thema: "Wasser und nachhaltige Entwicklung" mit 100 teilnehmenden Ländern zentral im Mittelpunkt. Denn das gewaltige Zukunftsproblem "Trinkwasserknappheit" muss weltweit an vielen Orten angegangen werden. Wüsten breiten sich ja nicht nur in Afrika, Australien und anderswo aus, sondern erreichen über Spanien längst schon Europa.

Auch bei uns leiden große Städte und ländliche Räume zunehmend häufiger an Wasserknappheit. Ein Bundesland, das hiervon davon besonders stark betroffen ist, ist z. B. Brandenburg, ein ländlich geprägtes Bundesland mit großflächiger industrieller Landwirtschaft.

Während die Politik und die ihnen unterstehenden Behörden zwar die Bedeutung des Wassers und der Wasserverwendung und -nutzung verbal gern und oft betonen, sehen sich all jene, die sich hier an ökologisch und sozial verträglichen Alternativen zur klassischen Siedlungswasserwirtschaft versuchen, größtem Widerstand ausgesetzt.

Gerade die Wasserbehörden in den Ländern des Ostens (und offensichtlich allen voran Brandenburg) zwingen die Bürger zu teueren und im Sinne der Nachhaltigkeit unsinnigen Anschlüssen an zentrale Kanalisationen und zentrale Kläranlagen.

Das jetzige System der Abwasserentsorgung mit seinen zentralen Systemen und langen Leitungssystemen führen zu einem hohen Ressourcen- und Energieverbrauch und wegen ihrer oftmaligen Überdimensionierung - dies besonders stark im Osten - zu einem enormen Kostenschub. Dass es auch völlig anders geht, werden uns an Hand praktischer Beispiele die beiden Referenten zeigen und damit auch die Diskussion einleiten: Was ist zu tun, damit die weitgehend stecken gebliebene Debatte um die dringend gebotene Einlösung der Agenda 21 Erfordernisse in Sachen Wasser, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaftslösungen wieder in Fahrt kommt.

Gerade ein industriell hoch entwickeltes Land wie Deutschland kann und muss ein Vorreiter bei der Entwicklung zukunftsweisender Agenda 21 Lösungen werden, in denen erfolgreich: ökologische Ziele (vor allem auch in den zentralen Bereichen Wasser und Energie) mit dem beschäftigungspolitischen Ziel einer Ausweitung von sinn- und nutzenstiftender Beschäftigung durch dezentrale, neue Service- und Dienstleistungen als Perspektive sowohl für die Landwirtschaft, für das Handwerk, die Industrie und die Kommune und mit wirtschaftlichen Zielen einer Förderung regenerativer dezentraler Wasser- und Energielösungen mit hohen Effizienzgraden für uns als auch mit Transferangeboten für andere Länder und Regionen verknüpft werden.

Es gilt es daher auch darüber zu diskutieren: Wie bringen wir uns als Bürger/innen sowie die Politiker, die Parteien (alle!) und die Behördenvertreter (nebst den Juristen) dazu, endlich im Sinne der Agenda 21-Ziele von Rio den notwendigen Richtungswechsel, anzugehen, einzufordern und zu befördern.

Als wichtige Plattform und als Impulsgeber sei hier auf das ZERI-Netzwerk http://www.zeri-germany verwiesen, das basierend auf den Konzepten und Aktivitäten von Gunter Pauli (s.a. sein Buch: "Upcycling") den Abfall als eine Ressource betrachtet. bei der die Herausforderung darin besteht, durch intelligente Nutzung neue Wertschöpfungsketten zu erschließen. Lösungsansätze und Inspiration bieten hierfür die Design-Prinzipien der Natur: Darauf hat ja in unserer vorausgegangenen Veranstaltung am 20. Juni auch Dr. Volker Volkholz in seinem anregenden Beitrag mit den Stichworten: Bionik, Bio-Raffinerien und innovative Verbundproduktion sehr nachdrücklich hingewiesen.

In der Hoffnung, dass wir uns also auch am 25. Juli zahlreich wiedersehen und dabei unseren gemeinsamen Such- und Diskussionsprozess um Alternativen in Richtung einer wünschenswerten und lebenswerten Zukunft fortsetzen werden, grüßen Sie/ Euch

freundlich-kollegial

Udo Blum, Hartwig Paulsen


OrdnerVeranstaltungen