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Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: 09. Mai 2008, 19:00 Uhr

Ort: Clubraum 5 in der Katholischen Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin

Ankündigung

Ein zentrales Anliegen unserer Veranstaltungen war und ist es, im Zusammenhang mit der Suche nach Alternativen zu den heute vorherrschenden Wirtschafts-, Produktions- und Politikkonzepten, vor allem weitgehend unbekannte bzw. wenig bekannte Konzepte, Projekte und Initiativen vorzustellen, die vor allem zur Sicherung unserer Gemeinwesen und Lebensgrundlagen neue Wege beschreiten.

Diesmal wird im Mittelpunkt das Thema stehen:

Die dringend notwendige Energiewende betrifft uns alle. Chancen und Konfliktpotentiale dezentral-autarker Lösungen zwischen Stromerzeugern, Produktherstellern, Stadtwerken und Verbrauchern.

Inputgeber: Peter (Pjotr) Thomas, innovativer Öko-Handwerker aus Berlin-Kreuzberg; als Dipl.-Ing. und GF der Beratungs-Fa. HATI ist er seit mehr als 3 Jahrzehnten weit über Berlin hinaus aktiv auf dem Gebiet nachhaltiger und angepasster Technik- und Produktlösungen (für uns und für Dritte-Welt-Länder) tätig. Ganz aktuell hat er gerade für die Hans-Böckler-Stiftung eine detaillierte Studie zu den neuesten technischen Entwicklungen auf dem Gebiet gekoppelter Erzeugung von Strom und Wärme (dezentraler Mini-BHKW`s) und deren Chancen für das Handwerk fertig gestellt.

Zum Thema des Abends noch einige Informationen:

Aktuell steigen erneut die Preise für Erdöl, Erdgas, für Uran (!) und für andere Rohstoffen (so auch für Lebensmittel). Dieser Trend wird sich angesichts weltweit steigender Nachfrage und bei abnehmenden Ressourcen in Zukunft verstärkt fortsetzen und zugleich im Klimawandel seinen Niederschlag finden. In den Medien wird zunehmend häufiger über Konflikte um Ressourcen und dramatische Ereignisse von Klimaflüchtlingen berichtet. Wissenschaftliche Institute bis hin zur UN-Gremien veröffentlichen immer neue besorgniserregende Untersuchungen.

In den Köpfen von immer mehr Politikern scheint wohl die Botschaft, daß der Klimawandel die Gesellschaften weltweit vor ganz neuen Herausforderungen bezüglich Sicherung der Lebensgrundlagen stellt, anzukommen.

Doch bewegt sich deshalb wirklich schon ausreichend viel in Politik, Wirtschaft und auch bei uns Energieverbrauchern?

Welche Lösungswege werden propagiert und welche beschritten?

Von der Endlichkeit der Ressourcen, die erheblich dramatischer sind als allgemein bekannt und der noch verbleibenden Zeit, die uns für eine Umstellung auf nachhaltige Energielösungen noch verbleibt, davon hat uns an Hand neuester Zahlen Thomas Seltmann von der ENERGIE-WATCH-GROUP in unserer Veranstaltung am 16. Nov. 07 eindrucksvoll berichtet.

Daß sich heute immer mehr Regionen mit Windenergie, Solar, Biomasse, Geothermie auf den Weg hin zur Energieautonomie machen, auch davon berichten immer häufiger die Medien. Neben den Wendland-Pionieren wären u.a. zu nennen: Das Bio-Energiedorf Jühnde (Landkreis Göttingen), Mauenheim (Immerdingen/Schwarzwald), Dardesheim (Sachsen/Anhalt. Sie und Gemeinden wie die Stadt Kassel, Wiesbaden, Wolfhagen/Nordhessen und viele weitere, beschreiten unter dem Leitbild: “Energieautarke Kommunen und Regionen“ neue Wege dezentraler und nachhaltigen Energielösungen (s.a. http://www.klimabuendnis.org und http://www.eurosolar.de )

Sie steigen dabei gänzlich auf den Bezug nachhaltiger Energien um (vorerst von Ökostromanbietern von außen und das ohne zusätzliche Kosten für die Verbraucher!) und arbeiten z. T. bereits mit aktiver Bürgerbeteiligung am Aufbau eigener Infrastrukturen zur Erzeugung und zur Durchleitung selbsterzeugter Energien (siehe u.a. die Gemeinden: Wolfhagen, Nümbrecht).

Anm.: Als eine bes. informative Quelle für solche positiven Informationen sei hier auf den wöchentlich zu empfangenen “Sonnenseite Newsletter“ von Franz Alt: http://www.sonnensite.com verwiesen.

Angesichts zu Ende gehender Ressourcen und steigender Preise stellt sich aber auch für den bereits bestehenden Gebäudebestand die Herausforderung zur Verbesserung der Energieeffizienz. Welche Perspektiven– neben der Wärmedämmung - hier vor allem in der Verknüpfung von Strom- und Wärmeerzeugung mittels kleiner dezentraler Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (Mini KWK`s) in der Größe von Waschmaschinen oder wandhängenden Strom erzeugenden Heizungen stecken, auch darüber wird uns Pjotr Thomas ausführlich berichten.

Daß bei der Verfolgung dezentral-autarker Lösungen erhebliche und bisher noch verdeckte Konfliktpotentiale bezüglich der zukünftigen Rolle der Stadtwerke, den Interessen der großen Energieversorger/Netzbetreiber, den der Hersteller von Produkten und Geräten sowie den Bürgern als Verbraucher angelegt sind, wird ebenfalls Gegenstand des Beitrags und der anschließenden Diskussion sein.

Auch die bereits aufgekommenen Konflikte aus dem Anbau von Energiepflanzen in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln und daraus zu ziehende Konsequenzen werden wir diskutieren. Gerade auf den so wichtigen Zusammenhang von Klimabeeinflussung und Bewirtschaftung ländlicher Flächen hat uns ja schon mehrmals sehr eindrücklich Prof. Willy Ripl (Aqua-Terra-Institut TU Berlin) hingewiesen.

Doch reicht eine Umstellung auf nachhaltig-erzeugte Energien aus heimischen Regionen und nachhaltigen Ressourcen (wie Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Geothermie) in Verbindung mit weiteren Anstrengungen zu Effizienzsteigerungen technischer Systeme tatsächlich aus, zukünftig eine ausreichende Energiesicherheit zu gewährleisten?

Oder bedarf es da nicht noch mehr?

In einer sehr informativen und nachdenklich machenden Radiosendung zum Thema: “Die lange Nacht der Lebensgrundlagen“ im Deutschlandfunk vom 18. Aug. 07 haben Prof. Hans-Peter Dürr (Physiker) Prof. Arno Gahrmann (Ökonom) und Prof. Willy Ripl (Ökologe) sehr eindringlich auf den erforderlichen Wandel hin zu lebenserhaltenden und ökologisch-nachhaltigen Lebensstilen hingewiesen.

Dabei versuchte Prof. Dürr an Hand von sog. “Energie-Sklaven“ zu verdeutlichen, daß insbesondere unser Energieverbrauch in der westlichen Welt viel zu hoch sei. Nur bei einer quantensprungartigen Verringerung des Energieverbrauchs in den Industrieländern und bei einem gleichzeitig absehbaren Anstieg des Energieverbrauchs der Bevölkerung in den auf diesem Bereich noch nicht so weit entwickelten Ländern sei überhaupt ein Leben in Zukunft möglich.

Daher werden auch wir darüber diskutieren, wie wir unsere Denk- und Verhaltensweisen verändern müssen, und welche Schritte wir heute bereits tun können und sollten.

In der Hoffnung, daß wir uns bei diesem sicher spannenden Themenabend wiedersehen und unseren gemeinsamen Such- und Diskussionsprozess um Alternativen in Richtung einer wünschenswerten und lebenswerten Zukunft fortsetzen werden, grüßen Sie/ Euch

freundlich-kollegial

Udo Blum, Hartwig Paulsen


Unsere nächste Veranstaltung könnte eventuell und - abweichend vom sonst üblichen Rhythmus- bereits am 30. Mai stattfinden. Es besteht nämlich die Möglichkeit, daß Gunter Pauli, Mitglied des Club of Rome, Verfasser des wegweisenden Buches “Upcycling – Wirtschaften nach dem Vorbild der Natur für mehr Arbeitsplätze und eine saubere Umwelt (Riemann-Verlag, München) nach Berlin kommt. Pauli vertritt ein radikal anderes Produktionskonzept, das nicht auf betriebliche Einzeleffizienz, sondern auf eine abfalllose Verbundproduktion, setzt, das orientiert ist an den Prozessen der Natur.

Als ehemals erfolgreicher belgischer Öko-Unternehmer (Fa. ECOVER) verbreitet er heute weltweit dieses Null- Emissions-Produktionskonzept. Er ist vor allem in Afrika, Süd-Amerika und Asien tätig und obendrein lehrt er das ZERI-Emission-Konzept einer völlig neuen Produktionskonzeption an der UN-Universität in Tokyo (wo er derzeit auch seinen Wohnsitz hat). Zugleich hat er in Turin eine Professur für Architektur.

Mehr über ihn und das ZERI-Konzept siehe u.a. http://www.zeri.org und http://www.zeri-germany.de

Sollte Gunter Pauli seinen beabsichtigten Termin am 30. Mai in Berlin wahrnehmen, werden wir versuchen, mit Prof. Günter Faltin (FU Berlin, Initiator der “Tee-Kampagne“ und Inhaber des Lehrstuhls für Entrepreneurship, mit Prof. Günther Seliger, Prof. für Montage- und Recyclingtechniken an der TU Berlin eine gemeinsame Veranstaltung anzubieten. Eine genauere Information erfolgt noch.

Sollte Gunter Pauli aber bedauerlicherweise am 30. Mai nicht nach Berlin kommen, werden wir im Juni eine weitere Veranstaltung unseres Berliner Innovationskreises durchführen. Genaueres wird noch bekannt gegeben.

Ansonsten werden auch wieder die Berliner Regio-Initiative ( http://www.Berliner-regional.de und ttp://www.regiogeld.de) und andere Regio-Währungen sowie diesmal auch Einrichtungen und Akteure aus dem Energie-Beratungsbereich an Hand von Info-Materialien und Gesprächen auf ihre jeweiligen Aktivitäten aufmerksam machen.

Auch Energiewechsler/innen, die Rat- und Hilfe brauchen, werden beraten.


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