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2008-02-08


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Treffen des Berliner Innovationskreises "Alternativen in Arbeit, Technik, Betrieben und Regionen"

Zeitpunkt: 08. Februar 2008,

Ort: Clubraum 5 in der Katholischen Akademie, Hannoversche Str. 5, Berlin

Ankündigung

Trotz weiter steigendem Wirtschaftswachstum auch in 2007 (in der Größenordnung beim BIP von mind. ca. 60 Mrd.) wachsen in Wirtschaft und Gesellschaft die Widersprüche und Gegensätze. Steigerungen bei Spitzengehältern und Vermögen in bisher nicht gekannten Höhen bei den Einen geht einher mit einer Zunahme an Armut, realen Einkommensverlusten und Existenzängsten bei den vielen Anderen. Und das, obwohl doch erneut mehr produziert wurde und ”unsere Wirtschaft” wieder ”reicher” wurde.

Gleichzeitig hat das Jahr 2007 mit seinen vielen widersprüchlichen Facetten gezeigt, da die bisher dominierenden Varianten neoliberaler Wirtschafts- und Politikkonzepte deutlich an Akzeptanz verlieren und daß dringend ein Umdenken und Umlenken notwendig ist.

Doch in welche Richtung? Auf der Basis welcher Werte und Grundvorstellungen? Mit welchen inhaltlichen Kernelementen?

Die Vorstellung eines Konzepts, die auf diese und andere Fragen Antworten geben will, wird im daher Mittelpunkt unserer Veranstaltung stehen, deren Thema lautet:

Der Weg zur regionalen Ökonomie - Warum brauchen wir einen Regionalen Aufbruch?

Inputgeber:
Dr. Reinhard Stransfeld, Berlin, stellvertr. Leiter der Deutschen Materialeffizienzagentur (DEMEA) in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Berlin und zugleich langjähriger Impulsgeber auch in unserem Kreis
und
Joachim Sikora, Troisdorf/NRW, Dipl.-Volkswirt und Dipl.-Pädagoge; früherer Direktor des Katholisch-Sozialen Instituts in Bad Honnef, Vors. des ”Forums für Kirche und Politik” und Initiator vieler weiterer Aktivitäten

Wie bei unseren Treffen üblich, steht für alle, die an Kontaktmöglichkeiten zu anderen Akteuren unseres Kreises interessiert sind, bereits ab 18.00 h wieder die Möglichkeit zum persönlichen Zusammentreffen und zum Erfahrungsaustausch. Davon sollte möglichst reichlich Gebrauch gemacht werden.

Einige Anmerkungen zum Themenabend selbst:

Das Unbehagen, ja die Ablehnung einer auf neo-liberalen Vorstellungen von Marktgesetzen basierenden Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik wächst merklich. Deren rein ökonomistisches Denken, bis hin zu einer subjektiven Verankerung kapitalorientierter Logik von Marktgesellschaft bei den Menschen, hat in den zurückliegenden Jahren erheblich dazu beigetragen, sozial verbindende Einstellungen und Verhaltensweisen zugunsten rein privatwirtschaftlicher Interessen zurückzudrängen.

Zu lange sind auch deutsche und europäische Sozialdemokraten dem Irrglauben gefolgt, daß es keine Alternative zum marktliberalen Kapitalismus gibt. So rächt sich gerade derzeit bei ihnen (wie auch bei den ”Grünen”) das von der Schröder-Fischer Regierung übernommene TINA-Denken: (There Is No Alternative) einer Thatcher und eines Reagan als deutliches Hemmnis für ihre Wahlchancen. Denn eine Politik, die verkündet, es gibt keine Alternative (allenfalls Varianten eines Politikkonzepts) und mit ihrer Orientierung auf die "Mitte" einer gespaltenen Gesellschaft hin, hat sehr entscheidend zur Orientierungslosigkeit ihrer Mitglieder und Wähler, ja bis hin zur Entpolitisierung der Bevölkerung beigetragen.

Doch demokratische Politik - noch dazu eine, die auf Zukunft gerichtet sein will und die Bürger mitnehmen will - braucht Alternativen!

Eine solche wird uns diesmal ausführlich an Hand des Regionalen Aufbruchs mit ihren verschiedenen Facetten vorgestellt.

Anm.: Bereits hier sei angemerkt, da die Regionalwährung dabei nur eine von weit aus mehr zentralen Komponenten darstellt!

Der Regionale Aufbruch versteht sich von seinem Selbstverständnis her als eine auf Breitenwirksamkeit zielende Initiative zur gesellschaftlicher Orientierungs- und Willensbildung. Sein zentrales Anliegen ist eine Neuorientierung von Werten, Leitbildern, und Strukturen in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur im Sinne eines umfassenden Verständnisses des leider heute sehr vernutzen Bergriffes von Nachhaltigkeit.

Siehe dazu ausführlicher die Papiere auf der Internetseite http://www.regionaler-aufbruch.de

In Anlehnung an den frühen J.M. Keynes und ähnlich wie auch des ATTAC-Vordenkers Walden Bello (mit seinem Konzept der ”De-Globalisierung”) geht es auch dem Regionalen Aufbruch um die Umorientierung von einer auf Export ausgerichteten Wirtschaft hin zu einer auf Eigentätigkeit und Selbstversorgung zielenden Produktion auf der Basis heimischer Ressourcen.

Schon J.M. Keynes plädierte in den 30-iger Jahre dafür, wann immer es möglich und vernünftig ist, sollten die maßgeblichen Waren heimisch erzeugt werden. Dabei hat auch das Finanzwesen eine diesem Ziel dienende Rolle zu spielen. Deshalb sollten die finanziellen Ressourcen für die Entwicklung einer Region in eigener Verantwortung eingesetzt werden, anstatt von außen kommenden Investitionen und keiner heimischen Steuerung unterliegenden Finanzmitteln abhängig zu sein.

Wirtschaft muß auf Kreislaufwirtschaft und auf Selbstversorgung und nicht auf Wettlauf ausgerichtet werden. Im Mittelpunkt hat die unmittelbare Bedarfssicherung (beginnend mit der Grundversorgung) der Menschen zu stehen.

Eine hohe Versorgungssicherheit in den Grundbedürfnissen mit einem hohen Grad an Autonomie und Autarkie bei regionalen Verknüpfung auf gemeinschaftlicher Wertebasis – so könnte das Leitbild eines regionalen Kreislaufökonomie lauten.

Auch wenn wir über alternative Ansätze von regional-ökonomischen Konzepten – gerade auch im Zusammenhang mit Regionalwährungen in unserem Berliner Innovationskreis - schon öfters berichtet und diskutiert haben, dürfte dieser Themenabend zum Konzept des Regionalen Aufbruchs doch erheblich über das bisher Gehörte und Vorgetragene hinaus gehen, auch wenn darin eine Reihe wichtiger früher vorgestellter Bausteine einbezogen sind.

Deshalb werden neben Reinhard Stransfeld und Joachim Sikora auch noch die weiteren Mitinitiatoren des Regionalen Aufbruchs wie: Josef Hülkenberg (Köln), Gert Köhler (Neuruppin), Dag Klimas (Berlin) und Udo Blum (Hessen) sich den Fragen und Diskussionen der Teilnehmer/innen stellen.

Unser Themenabend könnte also diesmal auch überschrieben sein: Statt TINA (There Is No Alternative) TAMARA (There Are Many And Realistic Alternatives). (-- letzte Modifikation von HansGertGraebe)


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