Reflexion

Liegt das Wesen des Menschlichen in der Arbeit? Oder in den Beziehungen? oder in der Kontemplation? Oder...?

Reaktionen

Gerald Antal Gamauf: recht hat er

FranzNahrada: Ich würde ihm ein Examplar des "Glasperlenspiels" von Hesse in die Hand drücken oder ihm zumindest die Lektüre dieses Buches empfehlen. Am Beispiel eines Wissens ohne Rückbezug zu menschlicher Praxis zeigt Hesse sehr schön, daß auch die höchste Kulturleistung ihren Sinn verliert, wenn die Rückbindung an die elementaren Fragen des Lebens nicht da ist. Aber ich würde ihm auch recht geben, da der Sinn der menschlichen Arbeit ist, ihre eigene Notwendigkeit zu minimieren.

HelmutLeitner: Ich denke das Wesen des Menschen liegt in der Selbstbestimmung im Sinne von Handlungsfähigkeit und Emanzipation. Wenn jemand gute "Arbeit" (wie immer das definiert ist) leisten kann, er Anerkennung findet, dann wird er es auch gerne tun. Man soll sich aber auch anders entscheiden können. Künstler und Erfinder tun das sehr oft. -- Zum "Glasperlenspiel": ich mag das Buch sehr, weiß aber, dass eine 80-90% Mehrheit es als langweiligen, betulichen Schinken empfindet und würde es deshalb nur mit Vorsicht jemandem persönlich empfehlen.

ReinhardPaulesich: no na - siehe dalai lama - der hat nie gearbeitet dh nicht in einem unselbstständigen dienstverhältnis - oder doch? wie ist das zu interpretieren - chef einer religionsgemeinschaft und damit politisch tätig sein?

FranzNahrada: "Der Begriff der Arbeit erschöpft sich also nicht in der physischen Tätigkeit oder der "Verausgabung von Nerven, Hirn und Muskeln", wie dies bei Marx als Real - Absurdität der Verengung des begriffes produktiver Arbeit unter kapitalistischen Bedingungen definiert ist, ist, sondern Arbeit ist die organisierte Aneignung von Natur in Hinsicht auf ein Jenseits, auf eine arbeits-freie Zeit. Natürlich macht der Begriff der Arbeit als eine von anderen unterschiedene menschliche Tätigkeit nur Sinn, wenn auf eine arbeitsfreie Zeit abgestellt wird. Gerade diese arbeitsfreie Zeit, die erlangte Fähigkeit, die Notwendigkeiten der Lebenserhaltung hinter sich zu lassen und die Sphäre der Reflexion und Entscheidung zu betreten, ist ein Maß nicht nur der Qualität des Lebens, sondern auch der Qualität der Arbeit." (Globale Dörfer und Freie Software)