"Es bedurfte einiger Umwege, um sich auf die Errichtung eines der durch Buckminster Fuller berühmt gewordenen Kuppelbauten zu einigen. Zur Erfolgsgeschichte des Projekts gehört, dass es seine integrativen Möglichkeiten auf verschiedenen Ebenen entfalten konnte. In fast jedem Unterrichtsfach wurden Aspekte des Kuppelbaus behandelt: Mathematik, Geschichte, Sozialkunde, Literatur und Kunst. Die Schüler sprühten vor Einfällen, wie sie den Bau einrichten und nutzen würden. Zum Bau kam es nicht mehr; nach dem Wechsel des Schulrates ist das Projekt an diktatorischen Verwaltungsratgremien gescheitert."
Teilnehmer: Insassen eines Hochsicherheitsgefängnisses
"Die Suche nach einer geeigneten wirklich gewollten Arbeit, die Bergmann gemeinsam mit den Gefängnisinsassen unternahm, war langwierig und zäh. Schließlich kam es zur Kooperation mit einer Firma, die jemanden brauchte, der ihre Motorräder zusammenschraubte. Es gab Geld und Arbeit an einem Objekt, für das die Gefangenen große Sympathien hatten. Das waren zwei Dinge, die das Projekt so erfolgreich machten, dass es nicht wiederholt wurde, Das Gefängnis hatte seine abschreckende Wirkung eingebüßt."
"Drei Jahre lang wurde Gartenbau auf brachliegenden Grundstücken betrieben. Viele der auf der Straße lebenden Drogenabhängigen, die zu Beginn des Projekts dem Tod näher waren als dem Leben, fanden zu einem stabilen Gesundheits- und Seelenzustand. Durch eine Arbeit, an die sie glaubten und die sie wollten."
Neue Horizonte für Jugendliche mit New Work
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Andreas Huber, Jörg Beger.
Zeitspanne: 1999
"Bei alldem darf man nicht vergessen, wie erfolgreich New Work-Projekte in den letzten Jahren mit Jugendlichen, Arbeits- und Obdachlosen in New York, Detroit, Los Angeles, San Francisco und anderen Städten gearbeitet haben. In diesem Zusammenhang zeigte sich, daß auch der Staat viel Geld sparen könnte, da Sozialhilfe die Menschen erniedrigt, während sie durch anspruchsvolle Eigenarbeit selbstbewußt und produktiv bleiben" (Frithjof Bergmann: "Es gibt eine Alternative zum entlassen: New Work". Ein Gespräch mit dem Philosophen und Ökonomen Frithjof Bergmann über die Zukunft der Arbeit. Ein Interview von Andreas Huber. In: Psychologie heute. 1999, Heft 3, Seite 65-67, 69).
Qualifikation für die Modifikation der Teilung und Verteilung von Arbeit mit dem Prinzip der intra-personalen Vielfalt
"Bezogen auf die einzelnen Arbeiterinnen und Arbeiter, bedeutet das Prinzip der Vielfalt, soll die Gesellschaft nicht in viele Teile fragmentiert sein, auch intra-personale Vielfalt. Das heißt, daß die einzelnen in ihrem je individuellen Arbeitsleben in den unterschiedlichen Sphären des Arbeitens tätig sein können. Praktische Modelle für solche Formen der Vielfalt gibt es schon länger, z.B. das duale Modell von Andre Gorz oder Peter Ulrich, die in intra-personalen Modellen Arbeiten im formellen und im informellen Sektor kombinierten. Ein aktuelleres Konzept ist das von Frithjof Bergmann in Detroit entwickelte Konzept "New Work". Wieder basieren diese Konzepte auf einer starken Reduktion der traditionellen bezahlten Arbeitszeit. Sie beziehen auch die Konsumseite mit ein, helfen also mit, die "konsumistische Tretmühle" zu überwinden, da die Menschen weniger Einkommen, aber mehr Zeit haben,in der sie mehr für sich selbst herstellen können und daher weniger Güter konsumieren müssen. Eine Bedingung für die Funktionsmöglicheit solcher Modelle ist die Qualifikation der Arbeitenden. Die Kompetenz für die diskutierte Vielfalt bedeutet, daß die Qualifikation immer wieder verändert werden muß. Weiterbildung ist somit ein ganz zentrales Element nachhaltigen Arbeitens. Da sich so immer viele Mitglieder der arbeitenden Bevölkerung in Institutionen der Weiterbildung einfinden, sind ihre Arbeitsplätze für andere frei" (Kooperative Vielfalt. Neue Formen der Teilung und Verteilung von Arbeit von Adelheid Biesecker, in: Politische Ökologie. 1998, Heft 54, Seite 36-40.)
Adelheid Biesecker ist Professorin für ökonomische Theorie im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen und leitet dort das Institut für Institutionelle und Soziale Ökonomie.
Center for New Work at a Detroit inner-city high school
laut Frithjof gibt es in Detroit einen heruntergekommenen Stadtteil namens Highland Park, in dem es Neue Arbeit Bemühungen gibt. Historisch erinnert das an ähnliche Viertel, die ihre Blüte in der Industrialisierungszeit erlebten: "Highland Park was the first “Ford” town, pre-dating Dearborn’s claim to that same title by nearly two decades. Population swelled, lured by jobs in an industry that promised a living wage — at that time, $5 a day. Henry Ford also helped the city establish its own water plant and reservoir, which remain in operation just outside the city limits near Davison and Dequindre Avenue. ...In 1987, when Chrysler was preparing to move to its current location in Auburn Hills, it left behind $5 million in seed money to assist Highland Park in repositioning itself for a post-industrial future"...."Today, HP looks like a place from which most of the people seem to have been evacuated. The survivors are in miserable shape, by any standards common to the modern developed world. Nearly half of their children live below the poverty line. Unemployment is at Great Depression levels — 22 percent — which is good news in a ghastly way; it has been higher."-- "a city with a deteriorating infrastructure, houses in disrepair, buildings charred by fires, trash piled in alleys and vacant lots" aus der Detroit metro Times
Akteure:
Arthur Carter, Superintendent of Schools, alter Freund von Frithjof und John Conniers
New Work for a new Generation. A video print-curriculum on life skills and career preparations. City for Youth (CFY), Detroit Educational Television. 100‘. 1994.
Sozial-ökologisch nachhaltiges Arbeiten konkretisiert durch Neue Arbeit, Neue Kultur
Zeitspanne: 2003
Berichterstatter: Adelheid Biesecker, Stefan Kesting
Das Konzept „Neue Arbeit“ von Frithjof Bergmann. Dieses Konzept entstand in der ersten Hälfte der achziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Flint/USA, einer Automobilproduktions-Stadt, in der die Arbeitslosigkeit schon hoch war und wo aufgrund von Rationalisierungen in den Fabriken von General Motors weitere Arbeitslosigkeit drohte. Ausgehend von der Einsicht, dass über die Erwerbsarbeit nie wieder eine Vollbeschäftigung der Arbeitskräfte zu erreichen wäre, entwickelte Bergmann sein Konzept „Neue Arbeit“ mit drei Säulen:
ein Drittel Erwerbsarbeit;
ein Drittel „Calling“, d. h. Arbeit, die die Menschen sich selbst aussuchen, die sie „wirklich wirklich tun“ wollen;
ein Drittel „High-Tech Self-Providing“, d. h. Selbstversorgung über Eigenarbeit auf hoher technologischer Grundlage.
Weitere Reduktion der Erwerbsarbeitszeit schafft Raum für die selbstgewählte Tätigkeit des „Calling“. Das kann die Gründung eines eigenen Betriebes sein, das kann das Engagement im sozialen Bereich sein, das kann die Beschäftigung mit Kunst sein. „Die Hoffnung, die wir propagieren, ist die Vision einer Zukunft, in der die Menschen weitaus unabhängiger sind und in der sie eine Aufgabe mit Leidenschaft und großer Liebe erfüllen können“.
Ökologische Ökonomik und Arbeitsmarkt – Nachhaltiges Arbeiten von Adelheid Biesecker und Stefan Kesting in: Biesecker, Adelheid; Kesting, Stefan: Mikroökonomik: Eine Einführung aus sozial-ökologischer Perspektive. Oldenbourg 2003, S. 381-392.
"Im Gegensatz zum Anfang der 80er Jahre, als wir in Flint erste mühsame Versuche unternahmen, rennen wir beim Spitzenmanagement Ende dieses Jahrzehntes fast schon offene Türen ein. Am intensivsten hat sich New Work in Michigan entwickelt, wo es mittlerweile im Rahmen der Michigan Futures als einem Firmenkonsortium von über 100 Betrieben verwirklicht wird" (Frithjof Bergmann: "Es gibt eine Alternative zum entlassen: New Work". Ein Gespräch mit dem Philosophen und Ökonomen Frithjof Bergmann über die Zukunft der Arbeit. Ein Interview von Andreas Huber. In: Psychologie heute. 1999, Heft 3, Seite 65-67, 69 ).
Video-print curriculum to be distributed in high schools
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Andreas Huber, Jörg Beger.
Zeitspanne: 1999
"Bei alldem darf man nicht vergessen, wie erfolgreich New Work-Projekte in den letzten Jahren mit Jugendlichen, Arbeits- und Obdachlosen in New York, Detroit, Los Angeles, San Francisco und anderen Städten gearbeitet haben. In diesem Zusammenhang zeigte sich, daß auch der Staat viel Geld sparen könnte, da Sozialhilfe die Menschen erniedrigt, während sie durch anspruchsvolle Eigenarbeit selbstbewußt und produktiv bleiben" (Frithjof Bergmann: "Es gibt eine Alternative zum entlassen: New Work". Ein Gespräch mit dem Philosophen und Ökonomen Frithjof Bergmann über die Zukunft der Arbeit. Ein Interview von Andreas Huber. In: Psychologie heute. 1999, Heft 3, Seite 65-67, 69 ).
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Andreas Huber, Jörg Beger.
Zeitspanne: 1999
"Bei alldem darf man nicht vergessen, wie erfolgreich New Work-Projekte in den letzten Jahren mit Jugendlichen, Arbeits- und Obdachlosen in New York, Detroit, Los Angeles, San Francisco und anderen Städten gearbeitet haben. In diesem Zusammenhang zeigte sich, daß auch der Staat viel Geld sparen könnte, da Sozialhilfe die Menschen erniedrigt, während sie durch anspruchsvolle Eigenarbeit selbstbewußt und produktiv bleiben" (Frithjof Bergmann: "Es gibt eine Alternative zum entlassen: New Work". Ein Gespräch mit dem Philosophen und Ökonomen Frithjof Bergmann über die Zukunft der Arbeit. Ein Interview von Andreas Huber. In: Psychologie heute. 1999, Heft 3, Seite 65-67, 69).
Neue Arbeit (New Work). Das Konzept und seine Umsetzung
Berichterstatter: Jörg Beger, Frithjof Bergmann in: Werner Fricke (Hrsg.): Jahrbuch Arbeit und Technik. 1990, Seite 71-80.
Berichterstatter: Frithjof Bergmann, Andreas Huber, Jörg Beger.
Zeitspanne: 1999
"Bei alldem darf man nicht vergessen, wie erfolgreich New Work-Projekte in den letzten Jahren mit Jugendlichen, Arbeits- und Obdachlosen in New York, Detroit, Los Angeles, San Francisco und anderen Städten gearbeitet haben. In diesem Zusammenhang zeigte sich, daß auch der Staat viel Geld sparen könnte, da Sozialhilfe die Menschen erniedrigt, während sie durch anspruchsvolle Eigenarbeit selbstbewußt und produktiv bleiben" (Frithjof Bergmann: "Es gibt eine Alternative zum entlassen: New Work". Ein Gespräch mit dem Philosophen und Ökonomen Frithjof Bergmann über die Zukunft der Arbeit. Ein Interview von Andreas Huber. In: [ http://www.maubu.de/soz_2/ph65.htm Psychologie heute. 199, Heft 3, Seite 65-67, 69]).