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HansLey

Hallo Martin, bisher sind wir uns noch nicht "begegnet", seit einem Monat bin ich im Dorfwiki. Euer Projekt Wald interessiert mich sehr. Ich habe vor, mich mit meiner Familie in einem aehnlichen Projekt "La Aldea" in Kolumbien zu engagieren. Vielleicht ist ja eine Zusammenarbeit oder ein Erfahrungsaustausch moeglich. Gerne wuerde ich dich mit den Initiatoren von LaAldea? SantiagoCorrea und CatalinaVelilla? in Verbindung bringen.

Herzliche Gruesse

HansLey


Hallo Hans, würde mich sehr freuen, wenn wir uns mal treffen. Als langfristige Vision für mich sehe ich ja eine Verbindung zwischen Projekten hier und Projekten im "Süden"... Vielleicht können wir uns sehen, wenn Du mal in Ö bist.

Herzliche Grüße

Martin


Hallo Martin, wenn ich mich richtig erinnere suchst du Material um euer Dorf (Waldea klingt fuer mich gut) zu visualsieren. Ich stehe mit der Website von LaAldea? http://www.laaldeaecologica.org/ vor dem gleichen Problem. SantiagoCorrea hatte einige Bilder gesammelt, wenn etwas brauchbares fuer dich dabei ist, kann ich ihn fragen, ob du sie verwenden kannst. Vielleicht ist als Baustoff fuer euch auch Guadua, eine kolumbianische Bambusart interessant. An der TH Aachen beschaeftigt man sich mit diesem Thema. http://bambus.rwth-aachen.de/ Ich hoffe, dass wir uns sehr bald in Ö sehen koennen. -- lg HansLey

ErnstGruber
Hallo Martin,willkommen im Dorfwiki.
In mir sind wundervolle Dörfer und ich würde sie gerne rauslassen!
Ich bin gerne beim Ideenausarbeiten und Handanlegen dabei! ~ ErnstGruber

Hallo Ernst! Danke Für Dein Angebot. Ich denke, da wird es sicher Gelegenheiten geben... Jetzt sind wir mal bei der Herausforderung der Finanzierung und Rechtsstruktur - falls Du Dich da auskennst oder jemanden weißt, der das tut - let me know!

Herzliche Grüße

Martin

FranzNahrada

Martin, Du kannst damit rechen daß die Dorfwiki Community hinter dem Projekt Wald steht. Gestern an der BOKU haben die Studenten lange diskutiert, daß es "2 Wege zu globalen Dörfern" geben könnte: die Transformation eines existenten starken Dorfes wie Kirchbach oder das "Implantat" das quasi wie ein Dorfneubau zu betrachten ist. Wald könnte - das wurde auch an der BOKU so besprochen - ein Musterbeispiel für die Schwierigkeiten und Herausforderungen des 2. Weges werden, wichtig ist daß auch die Bevölkerung vor Ort positiv dazu steht. Franz


Super, hatte schon Gespräche mit Nachbarn und Bürgermeister und denke, dass wir das hinkriegen, dass es die Bevölkerung gut aufnimmt... Martin
AnneroseMühlmann

Hallo Martin,

ich unterricht seit vielen Jahren an einer ganz normalen Schule, habe ein Schulkonzept für die „Internationale Freie Schule Tamera“ / Portugal entwickelt und drei Sommer lang dort erprobt. Einige der Grundgedanken und Erfahrungen sind so allgemeingültig und fundamental, dass sie sicher auch für eure Projektplanung interessant sein könnten. Voila, hier sind sie!

Was ist lernen? Wie und wo geschieht es?

Lernen ist angewandte Neugierde, lernen ist sinnlich, und fast niemals das, was man (der Lehrende) erwartet. Es manifestiert sich in der Veränderung der Umwelt. Da Innwelt und Umwelt eine Welt sind, ist das Lernen gelebtes Leben.

Es kann also kein „Lernkonzept“ im üblichen Sinne geben, keinen Wegweiser, auf dem steht, wo es lang geht und wo der Weg endet. Es ist eher ein Konzept vergleichbar mit einer „Orientierungstafel“ für eine angstfreie Lernkultur.

In einer Schule im üblichen Sinne kann diese Orientierungstafel nicht ihren Platz finden. Eher auf einem Dorfplatz, wo sie den Neugierigen, Fragenden und Suchenden zu den Lernorten weist. Lernen ist überall da, wo etwas entsteht, wächst, blüht, kracht, brummt, klingt, duftet, stinkt, schweigt, vergeht, …. und deshalb braucht es auch ein ganzes Dorf, ein Lernbiotop.

Wie ein Sonnenkollektor oder ein Kompostklo funktioniert, wie es gebaut wird, usw. kann an Ort und Stelle erfahren werden. Wie wird aus Wind Strom? Wie arbeitet eine Baufirma, eine Schreinerei etc.? An jedem Arbeitsplatz (Handwerker, Künstler, Denker, Schreiber, Tüftler, Experimentator, Pfleger, Forscher, Koch,…) findet sich ein Könner (Meister), ein Geselle, ein Lehrling, also ein Lehrender und ein Lernender.

Drum kann es auch keine „Klassenzimmer“ im üblichen Sinne geben.

Jeder sollte Lernender und Lehrender zugleich sein. Er wird diese Rollen immer wieder tauschen, je nachdem, wo er sich gerade aufhält. Das macht die Arbeit spannend und lustvoll. Die Fragen wieso? weshalb? warum? stellt der Mensch sein Leben lang.

Natürlich braucht es einen zentralen Ort als „Anlauf und Begegnungsstätte“, als einen Lernort für Dinge, die eben nicht in der Dorfpraxis allein gelernt werden können. Es braucht ein multifunktionales Haus der Kultur und Informationsbeschaffung. Vielleicht so etwas wie eine „Piazza Telematica“ aus dem Global Village vom FranzNahrada. Es braucht auch noch mehr als ein Dorf, es braucht die ganze Welt im Dorf, also ein Globales Dorf.

Kinder und Lernen

„Auf den Straßen spielen Kinder, die einige meiner dringlichsten physikalischen Grundprobleme lösen könnten, weil sie über eine Form der Sinneswahrnehmung verfügen, deren ich seit langem verlustig gegangen bin.“ Das sagte der Physiker Robert Oppenheimer.

Kinder brauchen keine pädagogische „Spezialbehandlung“, keine „Bevormundung“. Aber Kinder brauchen wie auch Erwachsene klare Spielregeln, deutliche Grenzen, transparente Strukturen, berechenbares und authentisches Verhalten.

Kinder brauchen wie Erwachsene gemeinsame Ziele und ernsthafte Aufgaben, keine pädagogischen Lernmatten. Alle Kinder, alle Menschen, wollen lernen, wenn es einen ernsthaften Verwendungszweck für das Wissen gibt, der ihnen auch einsichtig ist.

Praktische Erfahrungen bestehender „freier Schulen“ bestätigen: Dieses Verständnis des Lernens ist besonders geeignet, Kindern (und auch Erwachsenen) die Fähigkeit zu selbständigem Lernen zu erhalten und sie zu befähigen, für ihr Lernen und ihre Lebensgestaltung Verantwortung zu übernehmen.

Keine Aktivität ist umsonst und alle Experimente, auf die sich der Lernende einlässt, hinterlassen Spuren, die seine Möglichkeiten erweitern.

Alle Erfahrungen – auch die oder oft gerade die- auf Umwegen gemachten - sind wertvolle Erfahrungen.

Ja, Kinder lernen mit und von Kindern, Kinder lernen mit und von Erwachsenen, Erwachsene lernen mit und von Kindern, Erwachsene lernen mit und von Erwachsenen, alle lernen mit und von allen.

Deshalb sollte lernen nicht dem Prinzip der Hierarchie, sondern dem Prinzip der Ergänzung folgen. Ich richte mich nicht gegen „Bildung“ und auch nicht gegen „Unterricht“ sondern gegen die gängelnden „Gebrauchsanweisungen“ der Pädagogik.

Damit meine ich nicht Freiheit um jeden Preis. Wenn Freiräume nicht gestalterisch gefüllt werden, zu viel Laisser-faire enthalten, verkehrt sich die Freiheit in destruktiven Missbrauch, der nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene verwirrt und behindert.

Ich kann nicht müde werden zu betonen, dass das Lernen von Kindern und Erwachsenen sich nur in äußerlichen Merkmalen unterscheidet: z.B. Tempo, Konzentration, Belastbarkeit, Lebenserfahrung, nicht aber in dem, was das Wesen des Lernprozesses ausmacht: Neugierde, Mut zum Risiko, spielerischer Ernst, ernstes Spiel, Lust, Entdeckerfreude…

Architektur im Dienstes des ganzheitlichen Lernens

Zum Lernen braucht es Räume und Freiräume, die die verschiedenen Entwicklungsstufen beim Lernenden berücksichtigen. Sie müssen gemäß den jeweiligen Ideen und Projekten gestaltet und umgestaltet werden können. Deshalb kann die Architektur nicht bis zum Letzten am Reißbrett in einem engen Büro vorgeplant werden. Das „Provisorium“ könnte ein Teil der Planung sein. Nur Veränderbarkeit erlaubt neue Wege zu entwickeln. Wie könnte die Architektur aussehen, die nicht die Abgrenzung des Menschen von der Natur zum Ziel hat, sondern seine Verbindung zu ihr? Es müssten „Zwischenbereiche“ geben, halboffenen Bereiche, die privat sind und trotzdem den Kontakt fördern, die schützen vor dem Wetter und dennoch den Himmel und die Vögel hereinlassen. Warum soll nicht ein Dach auch mal ein Schiebedach sein? In der Kinderrepublik Bemposta (Spanien) habe ich eine von den Kindern und Jugendlichen erbaute Kirche gesehen, die sie einfach um einen Baum herum gebaut haben. So denken und handeln Kinder, wenn man sie nicht verbiegt. Dann ist auch das Pferd auf der Veranda wie bei Pippi Langstrumpf ein normaler Anblick und kein Wunschtraum mehr ;-) lg AnneroseMühlmann


Liebe Annerose, herzlichen Dank für Deine Gedanken und Ideen. Das deckt sich sehr gut mit unserer Werte- und Vorstellungswelt. Wir sind auch inspiriert von den Wild's aus Ecuador und nicht weit von uns ist das Projekt "Niederhof" und die unterstützen uns - www.niederhof.org. Übrigens wird in "Wald" übernächstes Jahr ein Kindergarten/Schulgebäude frei... D.h. das Potenzial ist groß!!! Und ich hätte auch gerne Häuser mit Schiebedächern... Wir sind gerade beim Architektur erträumen und überlegen gerade, wie wir mehr Menschen gut einbinden können.

Würde mich freuen, wenn wir uns mal sehen und persönlich drüber austauschen. LG Martin


Ja, Martin ich denke das wird sich machen lassen. Bin ja öfter in Wien. Freue mich sehr, dass wir auf der gleichen “Wellenlänge” liegen;-) Das macht Spaß, drum lass mich noch ein wenig weiter denken...

Kinder und Jungendliche als unsere natürlichen “Projektpartner”

Wenn wir das ernst nehmen, was wir über den Lernprozess und das Aufwachsen von Kindern und Jugendliche wissen, dann ist es selbstverständlich, dass wir sie in den Aufbau- und Entwicklungsprozess eines Projektes aktiv einbeziehen.

Sie wissen sehr genau (oft viel besser als wir Erwachsenen), was ihnen gut tut. Sie gehen mit großer Unbefangenheit, Kreativität, Energie und Fantasie an Probleme, Aufgaben heran ohne in gewohnte Denkmuster und Lösungsansätze zu verfallen. Deshalb sollten sie von Anfang an als ernst zu nehmende Partner die Möglichkeit haben, sich einzubringen, z.B. auch bei dem Namensfindungsprozess. Fragt sie, was sie sich unter dem Gemeinschaftsprojekt Wald vorstellen, was ihre Wünsche und Sehnsüchte sind. Lasst sie ein Logo erfinden, erträumen, entwerfen und/oder einen Arbeitsnamen für das Projekt Wald, vielleicht sogar zusammen mit der Dorfjugend. Auf dem Dorfplatz könnten diese Ergebnisse der Dorföffentlichkeit präsentiert werden. Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen, wenn den Dörflern transparent und einsichtig gemacht wird, was in "ihrem" Dorf entstehen soll. Dann haben sie z.B. die Möglichkeit, schon zu Beginn mitzudenken und zu unterstützen. Gerüchten darüber, was die "Neuen" sind und wollen kann vorgebeugt werden. lg Annerose