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begonnen von FranzNahrada

Seufz. Zwei volle Tage Arbeit waren das jetzt. Aber es hat sich gelohnt....

Also, eines nach dem anderen. Ich bin hier in Deutschland im Urlaub und in einem Gebiet ohne Breitbandversorgung. Sozusagen die Schwächen des ländlichen Raums nachprüfend :-)

Also weil hier nichts gescheites geht mit Telekom und ADSL, hat Annerose eine Satellitenschüssel bestellt. Seit einiger Zeit gibt es ein Angebot im Preisbereich von ADSL, bei dem der Rückkanal nicht mehr über die Telefonleitung geht, sondern über die Schüssel direkt zum Satelliten gesendet wird. Mit einem Schlag ist eine vernünftige Verbindung am unteren Ende von Breitband, ohne Zeitbeschränkung und mit Flatrate, in weiten Teilen von Nord- und Mitteleuropa möglich geworden. Und zwar genau dort, wo sie dringend gebraucht wird, in den Dörfern, den ländlichen und peripheren Räumen.

Dafür heisst es natürlich auch relativ tief in die Tasche greifen: das Angebot ist nur mit 24-Monatsbindung und Vorauszahlung wirklich günstig zu nennen. Wir bestellen die Selbstinstallationsvariante, und auch die bedeutet eine Rechnung von über 800 Euro. Dafür kriegt mensch "filiago flat", Bandbreite Empfang bis zu 512 kbit/sec und Senden bis zu 96 kbit/sec. Ein guter Freund im Dorf, der schon länger eine kombinierte Satelliten-Telefonverbindung hat und über profundes technisches Wissen verfügt, hat seine Hilfe angeboten, durchaus auch weil er selbst wissen will wie gut die Sache mit dem Satelliten-Rückkanal funktioniert....

Mehrere Tage warten wir gespannt auf die email mit der Tracking-Nummer, die filiago angekündigt hat, nachdem bereits die Rechnung übersandt und auch gleich abgebucht wurde... Stattdessen kommt, nach mehrmaligem Ausbleiben der Nachricht im Internet Cafe im nächsten Städtchen, unverhofft der Lieferwagen von UPS. Alles ist in einem Paket, und ich packe es aus wie ein Weihnachtsgeschenk ;-)

(Thx. to Annerose für die Idee die Sache auch bildhaft festzuhalten)

Das erse Studium der Manuals macht mir klar: hier winkt die Chance, dass ich vom absoluten Satelliten-Greenhorn zum Verfüger von einigen Grundkenntnissen in Sachen Sat werde. "Spannend" ist dass schon einmal einiges von der Grundausrüstung selbst besorgt werden muss - das bezieht sich nicht nur auf den Antennenmast, an dem die Schüssel befestigt ist, sondern vor allem auf das Equipment das notwendig ist um überhaupt rauszufinden, wo denn der ominöse Satellit überhaupt zu finden ist. Denn eines wird schnell klar: die Einstellungen müssen um einiges präziser sein als beim Fernsehempfang.

Von einem Kompass ist in den Manuals die Rede und von einem Feldstärkemessgerät. Ein solches hat aber nicht einmal der lokale Fernsehladen vorrätig, bei dem wir immerhin noch am selben Tag den Antennenfuss besorgen.

Anfangen

BerndHeckhausen und ich studieren die Manuals. Der erste Erkenntnisgewinn: die Filiago - Schüssel ist nicht zum gleichzeitigen Fernsehen gedacht, die iLNB hat nur einen RX Ausgang. (und einen TX-Eingang zum Senden). Wäre interessant ob eine Lösung gefunden wird, dass mensch nicht 2 Schüsseln am Dach haben muss.

Aber jeder Nachteil ist auch ein Vorteil, denn so können wir die Schüssel nach der bereits vorhandenen Schüssel ausrichten. Irgendwie sollen ja die Astra-Satelliten recht nahe beieinanderstehen. Denken wir zumindest. Wir installieren eine Fernseh-LNB um zu versuchen mal über das RX-Kabel ein Fernsehbild zu bekommen.... Der Versuch einer Horizontalausrichtung der Schüssel über Kompass scheitert daran, dass das wahrscheinlich magnetisierte Gestänge der Anlage die Kompass-Anzeige verfälscht.

Als wir das Resultat begutachten glauben wir zuerst an eine optische Täuschung. Die beiden Antennen weisen offensichtlich in verschiedene Richtungen. Wir lassen uns neue Methoden für die Ermittlung der horizontalen und vertikalen Ausrichtung einfallen, bei der vertikalen Ausrichtung hilft eine Wasserwage, eine Latte und ein Lineal, bei der horizontalen hilft einfach eine Latte, die Landschaft und das Auge mit. Ein kurzes Koaxkabel führt provisorisch auf den Balkon, wo ein analoger Satellitenempfänger uns tatsächlich bestätigt, daß wir Astra gefunden haben.

Auf der Suche nach dem Signal

Während Bernd und ich an der Schüssel herumturnen, legt Annerose das Kabel ums Haus herum, es erweist sich als schön brauchbar lange (nahezu 30 statt 20 Meter) aber auch ein wenig unhandlich. Das Kabel ist ein doppeltes Koaxialkabel, leider gibts dafür keine Halterungen. Anne macht sich auf den Weg in die nächste Kleinstadt zum Baumarkt, um wenigstens annähernd passende zu finden.

Währenddessen setzen wir die Stecker auf das Kabel, und ich lerne immer mehr über die Mängel einer weitverbreitenden Installationstechnik. Aber irgendwie gelingt uns der Anschluss der iLNB und wir merken, dass die Schwierigkeiten jetzt erst begonnen haben.

Denn der Satellit der analoge Fernsehbilder ausstrahlt ist nicht der Satellit den wir suchen. Der liegt irgendwo 4 Grad östlich. Zunächst bekommen wir von der Filiago - Hotline den Rat, mit einem digitalen Receiver auf die Suche nach der Trägerfrequenz des Internetsignals (die im Modem einprogrammiert ist) zu gehen. Aber unsere Überraschung ist groß, als wir diese Frequenz gleich mehrfach am Himmel vorzufinden scheinen.

Immer wieder checken wir das Signal am Computer nach, mit einem Webbrowser kann man nämlich die Statusmeldung des Satellitenmodems nachfragen.

Lange laufen wir zwischen Balkon (auf dem wir eine kleine Fernesehstation im Minimalformat aufgebaut haben, Bernd ist als Film- und Fernsehmann i. R. wirklich perfekt ausgerüstet) und Computer hin und her, stecken entnervt immer wieder die Kabel um, um schließlich nahe dem Aufgeben zu sein. Ein letzter Anruf bei Filiago belohnt uns mit einer Information, die wir in keinem Handbuch und auf keiner CD gefunden haben.... es gibt ein eindeutiges Testsignal, das nur der Satellit hat den wir suchen (und das ist der Astra 1D auf 23,5 Grad Ost). mit den magischen Zahlen Testfrequenz 11.386 GHZ und Symbolrate 29.900 MBaud können wir dann den Digitalreceiver zu einer eindeutigen Auskunft bewegen... wie gesagt, 2 Tage sind vergangen bei dieser Installation, und ich kann nur jeden dazu auffordern, sich der technischen Schwierigkeiten von vorneherein bewusst zu sein, sich auf eine grosse Improvisation vorzubereiten - oder von vorneherein den technischen Service mitzubestellen....

Nachtrag für Österreich

Astra 2 Connect wird neben ähnlichen Sattelitenprodukten in Österreich von der Firma SOSAT vertrieben...Eine sehr informative Website ist hier: http://www.sosat.at/sat.html

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