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Semapedia - die "physische" Wikipedia

Ein elektronischer Fremdenführer

Aus: ORF on, 20.3.2006

An immer mehr Orten und Kontinenten tauchen Schilder mit schwarz-weiß-gemusterten Quadraten auf, mit denen sich die physische Welt mit den Informationen der Online-Enzyklopädie Wikipedia verbinden lässt.Es sind die Tags von Semapedia, einer Community, die die reale Welt mit Infos aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia hyperlinken möchte.

Die zweidimensionalen Barcodes bestehen aus einer Anordnung von schwarzen und weißen Quadraten und ermöglichen es, bis zu 2,5 Kilobyte Text wie etwa URLs zu encodieren.

Mobiler Zugang zu Wikipedia

Ein ungestillter Informationshunger sei die Triebkraft hinter der Entwicklung des mobilen Zugangs zu Wikipedia gewesen, erzählt der aus Frankfurt stammende und in Wien lebende Alexis Rondeau, der Wirtschaftsinformatik studiert und am Department for Scientific Computing arbeitet. Rondeau hat Semapedia gemeinsam mit seinem in New York lebenden Landsmann Stan Wiechers entwickelt, der Softwarearchitekturen für eine Multimediaagentur entwirft.

{{ http://semapedia.org/}} {{ http://semapedia.org/wordpress/}}

Hohe Resistenz gegen Beschädigung

Semacodes basieren auf dem offenen Datamatrix-Standard ISO/IEC 16022. Die Codes können bis zu 30 Prozent beschädigt sein und trotzdem noch ausgelesen werden. Entwickelt wurden sie vor mehr als zehn Jahren für die Industrie. Die Software, mit der eine URL in einen Semacode umgewandelt werden kann, ist für den nicht kommerziellen Gebrauch frei.

{{ http://semacode.org/}}

 {{ http://www.flickr.com/photos/tags/semapedia}}

Ausdrucken, anbringen, fertig
Bei Semapedia kann jeder aktiv teilnehmen. Möchte man zum Beispiel Besuchern des Stephansdoms detaillierte Informationen zum Dom zur Verfügung stellen, sucht man den entsprechenden Artikel in der Wikipedia, kopiert die URL des Artikels in den Semacode-Generator auf der Semapedia- Website, druckt den Code aus und bringt ihn am Stephansdom an - natürlich erst, nachdem man die Erlaubnis des Eigentümers dafür eingeholt hat.

Informationen - schnell und mobil

Zum Auslesen der Semapedia-Codes wird ein Kamerahandy ein Semacode-Reader, Software, die den Code in die Internet-Adresse des Wikipedia-Artikels umwandelt, benötigt. Anschließend wird der entsprechende Artikel aufs Handy geladen.

Durch die Verwendung von Cascading Stylesheets sind Text und Photos des Artikels auch auf einem kleinen Bildschirm gut lesbar. Einige Mobiltelefon-Hersteller planen bereits, ihre Geräte demnächst bereits mit Semacode-Readern auszuliefern.

{{ http://semapedia.org/learnmore/index.php}}

Einfach und demokratisch
Bei der Entwicklung habe sich gezeigt, dass Semacodes vor allem wegen ihrer Einfachheit und demokratischen Struktur für die mobile Wikipedia am besten geeignet seien, so Rondeau.

GPS sei [noch] nicht für jeden zugänglich, außerdem sei GPS location-based und nicht objec-based wie Semapedia. Semapedia-Tags könne man auch auf mobilen Objekten anbringen, wie zum Beispiel einem Auto. Das schaffe mehr und viel flexiblere Einsatzmöglichkeiten, als eine ortsgebundene Information, so Rondeau.

Funkchips zu teuer

Eine andere Möglichkeit wären RFIDs gewesen. Die Funkchips sind zwar ebenfalls eine objektbasierte Technologie, sind aber in der Herstellung wesentlich teurer als ein ausgedruckter Semacode und können nicht von jedem beschrieben oder gelesen werden. Der Community-Gedanke war für Rondeau und Wiechers aber entscheidend.

System für Links in die ganze Welt

Semapedia ist aber nicht nur für die Verlinkung mit Wikipedia-Artikeln geeignet. Rondeau, Florian Sturm, Gerhard Schneider, Bernhard Prestl und Marcio Sampaio - alle Studenten der Fakultät für Informatik der Universität Wien - haben in den vergangenen Monaten mit dem Projekt UniqueID? sämtliche Räume der Fakultät mit Datamatrix-Codes beschriftet, die Informationen aus dem Zentralen Informatikdienst der Uni abrufen.

"Die Studierenden können so innerhalb von Sekunden erfahren, wo im Gebäude sie sich gerade befinden, welche Sprechstunden ein Professor hat oder welche Dienste an einer bestimmten Servicestelle angeboten werden", erklärt Rondeau.

In Japan wird ein ähnliches System in Supermärkten oder an Bushaltestellen genützt. Auf diese Weise kann man sich beispielsweise zusätzliche Produktinformationen oder die Abfahrtszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel aufs Handy holen.