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Mike Davis

  • Wer wird die Arche bauen?
  • Das Gebot utopischen Denkens im Zeitalter der Katastrophen
http://www.blaetter.de/artikel.php?pr=3008

Dennoch bieten die Diskussionen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts über die „sozialistische Stadt“ wertvolle Ansätze für eine Betrachtung unserer derzeitigen planetaren Krise. Nehmen wir zum Beispiel die Konstruktivisten. El Lissitzy, Konstantin Melnikow, Iwan Leonidow, Ilja Golosow und die Wesnin-Brüder sind heute vielleicht nicht mehr allgemein bekannt, aber sie waren brillante sozialistische Designer, die zwar durch die städtische Misere der jungen Sowjetrepublik und einen dramatischen Mangel an staatlichen Investitionen eingeschränkt waren, aber dennoch Vorschläge unterbreiteten, um das eingeengte Leben in Stadtwohnungen durch großartig konzipierte Arbeiterclubs, Volkstheater und Sportkomplexe aufzulockern. Eine ihrer Prioritäten war die Emanzipation der Arbeiterfrauen durch die Organisation von Gemeinschaftsküchen, Kindertagesstätten, öffentlichen Bädern und Kooperativen aller Art. Sie stellten sich vor, dass die riesigen fordistischen Fabriken, und eventuell auch Hochhäuser, mit entsprechenden Arbeiterclubs und Freizeitzentren ausgestattet werden sollten, um einen „sozialen Ausgleich“ für die neue proletarische Zivilisation zu schaffen, erarbeiteten gleichzeitig aber auch eine praktische Strategie, um den Lebensstandard der armen Arbeiter in den Städten innerhalb der ansonsten recht kargen Umstände etwas zu verbessern.

Angesichts der Dringlichkeit unserer Umweltprobleme könnte dieses Projekt der Konstruktivisten so umgedeutet werden, dass die egalitären Aspekte des Stadtlebens die besten soziologischen und physikalischen Voraussetzungen für eine Schonung der Ressourcen und eine Reduktion des CO2-Ausstoßes bieten. Es gibt in der Tat wenig Hoffnung, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren oder die menschlichen Lebensräume an das Anthropozän anzupassen, solange sich die Bewegung zur Kontrolle der Erderwärmung nicht mit dem Kampf für die Verbesserung des Lebensstandards und die globale Beseitigung der Armut verbindet. Im wahren Leben, jenseits der grob vereinfachenden Szenarien des IPCC, bedeutet das die Teilnahme am Kampf für eine demokratische Kontrolle über städtische Räume, Kapitalflüsse, Ressourcen und Massenproduktionsmittel.


"Die "echte" Gartenstadt in Zentraleuropa

http://www.gartenstadt-nuernberg.de/