[Home]
Jedlesee /
Eine Vision Für Jedlesee


Home
Neues
TestSeite
DorfTratsch

Suchen
Teilnehmer
Projekte

GartenPlan
DorfWiki
Bildung+Begegnung
DorfErneuerung
Dörfer
NeueArbeit
VideoBridge
VillageInnovationTalk


AlleOrdner
AlleSeiten
Hilfe

Einstellungen

SeiteÄndern







geschrieben im Mai 2004

Bei unserem letzten Treffen der "JedleseerGespräche" *) haben wir uns die Freiheit genommen, ein wenig in die Zukunft zu blicken. Was wollen wir eigentlich daß aus unserem Grätzl in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren wird? Was sind die Visionen für "unseren" Stadtteil, der ja nicht unbedingt zu den "Favoriten" der Bezirksentwicklung zählt?

Es entstand ein erstaunlich homogenes Bild vor unseren Augen, und ich versuche es niederzuschreiben, in der Hoffnung daß zustimmende, kritische und ergänzende Reaktionen das Bild bereichern.

- Zunächst einmal sind wir alle froh, in einem so grünen Bezirksteil zu leben. Die besondere Qualität von Jedlesee, die noch immer vorhandene "ländliche" Aufgelockertheit, sollte auf alle Fälle erhalten bleiben. Gerade wenn so manche Baulücke an der Prager Straße noch geschlossen werden wird, sollte doch "dahinter" der "dörfliche" Charakter überleben: so sollte etwa der "grüne Weg" im ehemaligen Bett der Schwarzen Lacke auch dann erhalten bleiben, wenn die Hochspannungsmasten in absehbarer Zeit verschwinden. Eine Idee, dies besonders nachhaltig zu tun, wäre die Widmung dieser Grünzone als Wander- und Radstreifen von Wien zum Bisamberg. Gerade die so erfolgreiche Initiative der Gemeinden und Bezirksteile "Rund um den Bisamberg" im Jahr 2003 (Erlebnisradwanderweg und vieles mehr) ermutigt uns, an eine "touristisch attraktive" Meile für Ausflügler aus Wien quer durch Jedlesee zu denken. Ein "Beethovenpfad" von Nußdorf nach Jedlesee, der entlang des "Kirschenhains" auf der Donauinsel verläuft (von einer reaktivierten "Überfuhr" über die Fußgängerbrücke am Aupark entlang) , zusammen mit einem Reaktivieren und Neuansiedeln von Ausflugslokalen könnte den richtigen Erlebnismix schaffen helfen. Auch das "Maria Theresien Schlössl" neben der Jedleseer Lorettokirche könnte ein Baustein in einem solchen "Kulturwanderweg" sein. Künstlerateliers, Galeriecafés, jede Menge Sport- und Freizeitmöglichkeiten und andere Attraktionen sollten integrierte Bestandteile in unserem "Grätzlmanagement" werden. Hier treffen sich die Interesssen von lokaler Wirtschaft und Bewohnern, gibt es Chancen, Energien freizusetzen, die über das Verlangen nach mehr Parkraum hinausgehen. Vielleicht gibt eine solche Entwicklung auch den Radwegen auf der Jedleseer Straße mehr Sinn - sowohl für die Bewohner als auch die Wiener die Floridsdorf als Ausflugsziel neu entdecken sollen.

- Wir leben aber auch in einem Bezirksteil voller Geschichte. Geschichte, die erlebbar gemacht und zu Reflexionen herausfordern sollte. In Jedlesee treffen sich alte Dorfkultur, wild-romantische vorstädtische Siedlungsweisen und die kulturhistorisch interessantesten Gemeindebauten von Wien wie der Karl-Seitz Hof. Architektur und Entwicklung sind leider über die meisten Eigenarten "drübergefahren", aber es gibt vieles was von dieser Einzigartigkeit noch bewahrt oder wiederentdeckt werden kann.

- Was den besonderen Charme und die Lebensqualität von Jedlesee ausmachte war vor allem die Verbindung zum Fluß. Auch das Überschwemmungsgebiet war ein Ort intensiver Freizeitbetätigung, von Angeln bis Segelfliegen. Heute hat die Autobahn diese Verbindung durchgeschnitten, und der ihre Auswirkungen auf die Lebensqualität sind mit einer Lärmschutzwand und einigen Grünbrücken nicht wirklich rückgängig zu machen. Unabhängig voneinander beginnen viele Menschen über eine Überplattung und neue Nutzungen dadurch gewonnener Flächen am Neue-Donau-ufer nachzudenken. Es wäre durchaus interessant, dies als das großer Zukunftsprojekt von Jedlesee im Hinterkopf zu behalten und Lösungen zu suchen, die sowohl finanziell tragfähig als auch mit den Interessen der Bewohner verträglich sind..

- Wir sind zunehmend und primär eine Wohngegend. Die letzten Fabriken und Gewerbezonen verschwinden, eine Monokultur macht sich breit. Die Wege zur Arbeit werden immer länger und immer mehr Menschen finden keine Arbeit mehr. Wir sind eine Gegend mit unterdurchschnittlichem Einkommen und mit überdurchschnittlich vielen Single-Haushalten. An manchen Punkten wird soziale Erosion spürbar, auch Isolation. Wer nicht viel Geld hat, kann sich auch nicht viel Mobilität leisten. Eine neue Synthese von Freizeitgestaltung und Verbesserung der eigenen Lebenssituation ist gefragt. Orte für gemeinschaftliche Aktivitäten, ob für junge Mütter, Bastler oder Musiker. Natürlich gibt es Angebote von Pfarren und Parteien, aber sie sind längst nicht mehr so aktiv wie heutzutage, wo sich Menschen zunehmend selbser organisieren können und wollen. Raum für gemeinschaftliche Aktivität ist also gefragt. Aber Wohnen hat auch andere Seiten: wohin mit dem fahrbaren Untersatz? Auch eine Volksgarage bringt keine Lösung für alle, und je öfter man das Auto braucht umso lieber hat man es vor dem Haus. Wie wäre es hier mit neuen und unkonventionellen Lösungen? Vielleicht Internet-Zustellsysteme als Schlager der lokalen Geschäftswelt gegen die Dominanz der Einkaufszentren? Aber auch: Eine bewußtere Kultur von Nutzergemeinschaften. Nicht nur für Waschküchen und Abfalltonnen, sondern zum Beispiel auch für den fahrbaren Untersatz selbst. Die Möglichkeit, nicht mehr Gebrauchtes einfacher an andere weiterzugeben, Umsonstläden, Tauschbörsen etc.? Vielleicht sind die einzelnen Ideen weniger wichtig als überhaupt die Möglichkeit, darüber reden zu können.... In diesem Sinn: wir treffen uns wieder am 5. Juni am Rande des Grätzl-Fests der Pfarre Jedlesee. Alle Termine der Jedleseer Gespräche und vieles mehr was sich hier tut findet sich derzeit auch im Internet unter: http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?Jedlesee/JedleseerEvents

Franz Nahrada

  • ) Sechsmal haben wir uns jetzt schon zu "Jedleseer Gesprächen" getroffen. Wir, das sind eine kleine Gruppe von Menschen im Grätzl, zumeist verbunden mit verschiedenen Institutionen wie Pfarre, Karl-Seitz-Zentrum, Gebietsbetreuung, Beethovenhaus usw. - Bis jetzt fand jedesmal das Treffen woanders statt. Wir haben über kleine und große Sorgen gesprochen, über Hundetrümmerl und Fußballplatz, Volksgarage und Generationenprobleme, Nahversorgung und Veranstaltungsräume. Wir haben einander entdeckt und festgestellt daß wir im Grund dieselben Vorstellungen haben: daß wir für die Verbesserung der Lebensqualität in Jedlesee zusammenarbeiten wollen über Partei- und Gruppengrenzen hinweg.

Bitte Kommentare, Ergänzungen, Kritik, Lob hier anhängen:
Jede Wohnung hat ein Zentrum wo sich alle treffen können,jedes Grätzel sollte ein Zentrum haben ,mir ist bis jetzt noch kein Jedleseer Zentrum bekannt. Meiner Meinung nach sollte stets in richtung Überdachung der Autobahn gearbeitet werden,denn dies würde die grössten Möglichkeiten für den Bezirksteil nach sich bringen. Weiters sollte man sich über einen Neuen Tourismusanziehungspunkt gedanken machen. Auf eine wohnlichere Zukunft~ ErnstGruber

Danke Ernst. Bezüglich der Überplattung der Autobahn gab es widersprüchliche Meinungen bei einem Treffen nach der Präsentation der Volksgarage. Einigkeit herrscht daß es an der Zeit ist eine IdeenSammlungFürEinTourismuskonzept zu beginnen.