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3.April 2005
(europäischer Zeit, ich bin 6 Stunden hinten) Folgenden Artikel dem Konak zur Verfügung gestellt:

Wahlkämpfer Ollanta

Kein Aprilscherz: Am 1. April fand eine Wahlveranstaltung des in Peru von manchen gefürchteten Ollanta mit seinem Partido Naciónalista del Perú statt.

  • Charakter: Musik - indigene Huarawies, huaynos mit Trommeln, Inkaflaggen und der peruanischen Nationalflagge. Unterbrochen von Sprechchören einer Cheer-Leaderin Ollanta significa amor por el Peru
  • Das Wahlkampfsymbol Ollantas: Ein rot-weiss-roter Kochkessel. (Olla).
  • Transportierte politische Message: Keine.
Man fühlte sich an ein Laibachkonzert erinnert, dessen Inhalt darin besteht, zu zeigen, dass es auf die Form ankommt. Hitler hätte mit seiner Rhetorik auch das Nudelsuppenrezept seiner Grossmutter im Stile seiner typischen Hitlerrede in die Masse brüllen können und die Masse hätte getobt. Dass das in der wirklichen Politik auch funktioniert, erlebte ich auf der Plaza Mayor in Cusco: Ein Gottesdienst für den Erlöser Ollanta.
Obwohl Gringos bei derartigen Massenkundgebungen nichts verloren haben, bekam ich den Regierungsplan Ollantas verkauft um einen Sol - den anderen Sol spendete ich (2-Soles-Münze) was einen Umstehenden zum ärgerlichen Ausruf "¡carajo!" animierte.
In der peruanischen Presse werden Ollanta und seine Truppe teilweise als Rabauken dargestellt, die rassistisch gegen Weisse und besser gestellte Mestizen seien, also keine "cholos". Soziologisch stellen sie genau jene Mittelschulabgänger dar, bei denen Hobsbawm in seinem Werk "Nationen und Nationalismus" den Ursprung jenes eliminatorischen Nationalismus verortet, der - wie Brigitte Hamann in Hitlers Wien nachweist, der Ursprung des Nationalsozialismus ist.

Damit enden aber auch schon die Parallelen.

Ollanta kommt aus der peruanischen Armee und hat angeblich Dreck am Stecken wegen seiner Aktionen im Wilden Osten Perus, bei irgendeinem Einsatz gegen die Drogenmafia im Urwald. Ausserdem fürchten ihn die Frauen, die - obwohl links - eher zur Kandidatin Lourdes tendieren.

Das Regierungsprogramm der Nationalisten wirkt grundvernünftig - etwa eine weisungsungebundene Nationalbank zu schaffen, um den Sol zu stabilisieren, die Verkehrsverbindungen innerhalb Perus zu verbessern, um die internen Märkte zu entwickeln und den Binnenkonsum und somit die Binnenproduktion zu stimulieren.

Andererseits befürchten die anderen, dass Sprücheklopfer wie diejenigen mit der indigenistische Forderung nach Todesstrafe für Homosexuelle - weil sie (das verstehen die Indigenas) - das andine Prinzip des yanantin durchbrechen, das ist das andine yinyang, eine Diktatur vorbereiten.

Nun: Würden das Islamisten fordern, so gäbe es sofort eine Reihe von postmodernen Ideologen, die das über die übliche Apologie der angeblich ach so armen muslimischen Welt, die ihren Glauben nicht leben darf und vom Westen angeblich beleidigt wird, rechtfertigen würden. Fordern das Indigene, so gilt dies als Schwachsinn. Haben die keine Religionsfreiheit wie die Muslims - soviel der Kommentar zum Mohammed-Karikaturenkrieg aus den Anden.

Conclusio: Ethnologen, die jeden muslimischen Schwachsinn apologetisch rechtfertigen, messen mit zweierlei Mass.

Bitte steigere Dich hier nicht rein... es gibt sicher auch Ideologen die indigenistischen Schwachsinn rechtfertigen. Aber wir sollten das hier außen vor lassen. Franz

Natürlich gibt es die, aber man hat das Recht,in solchen Fällen Schwachsinn als Schwachsinn zu bezeichnen. Ausserdem haben wir heute Moray in voller landwirtschaftlicher Nutzung fotografiert, d.h. ich bin schon bei einem ganz anderen Thema Uwe


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