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Internationale Dorfkonferenz 2011 /
Bericht Halhead


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Kurzbericht Vanessa Halhead

Die ländlichen Bewegungen in Europa

Zusammenfassung

In dieser Präsentation wird Vanessa einen Überblick über die Entwicklung der nationalen Dorfbewegungen in Europa seit den 1970er Jahren geben. Der Vortrag wird auf die Interpretation der Formen und Aktivitäten der Dorfbewegungen in verschiedenen Ländern und auf die größten Einflüsse blicken. Es wird auch die Arbeit an der Vernetzung nationaler Bewegungen auf europäischer Ebene betrachtet, die auf gegenseitigem Lernen beruht und die Stimme der ländlichen Gemeinschaften auf der EU-Ebene erhöhen soll. Die Präsentation betrachtet folgende Themen:

Geschichte und Entwicklung

Die Nichtregierungsorganisationen (NROs), die wir nun als nationale Bewegungen betrachten, begannen in den 1970er Jahren zu entstehen. Seitdem wurden solche Organisationen in mindestens 23 Ländern gegründet. Sie entstanden als Antwort auf den Problemdruck und dir Gefahren, denen dörfliche Gemeinschaften in allen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten ausgesetzt waren. Die Entwicklungswege dieser Dorfgemeinschaften waren unterschiedlich und bis heute wussten noch nicht alle voneinander. Trotzdem ähneln sich ihre Ziele stark. Schweden und Finnland hatten insbesondere durch das PREPARE Projekt besonderen Einfluss auf die Entstehung solcher Dorfbewegungen in den mittel- und osteuropäischen Ländern (Anwartsländer auf EU-Mitgliedschaft). In anderen Teilen Europas gab es unabhängig davon eine Entwicklung von ähnlichen Organisationen.

Ziele

Die Ziele der Dorfbewegungen unterscheiden sich nach dem jeweiligen nationalen Kontext. Jedoch ist ihnen gemeinsam der Wunsch die Situation für ländliche Regionen und ihrer Bewohner zu verbessern. Ihre Hauptarbeitsbereiche sind die Stärkung der Verbindung zwischen den Dorfgemeinschaften und den Organisationen, die mit ihnen arbeiten, die Mobilisierung ländlicher Gemeinschaften, Förderung lokaler Lern- und Entwicklungsaktivitäten. Sie spielen die Rolle einer politischen Lobby der ländlichen Regionen gegenüber lokaler und staatlicher Politik.

Struktur

Die Struktur ländlicher Bewegungen unterscheidet sich von Land zu Land, ebenso wie der Grad lokaler Kontrolle. Bei der Arbeit auf nationaler Ebene – oder im Falle von Föderalstaaten bzw. autonomen Regionen auf der regionalen Ebene - haben die Bewegungen organisatorische Strukturen entwickelt, die die administrativen Strukturen und die Kultur des jeweiligen Landes widerspiegeln. In vielen Ländern hat dies zur Entstehung von Strukturen auf nationaler, regionaler, Bezirks- und Dorfebene geführt. Das ermöglicht ein entsprechendes Maß an Aktivitäten und eine Verbindung zur Regierung auf jeder Ebene. Am stärksten entwickelt sind die „echten“ Dorfbewegungen, die ihre Basis auf der lokalen Ebene in den Dörfern haben, was es ermöglicht, dass die Stimme der lokalen Ebene widergespiegelt und gehört wird.

Aktivitäten Die Aktivitäten, die von Dorfbewegungen unternommen werden, sind zahlreich und vielfältig. Dazu gehören die Förderung und Unterstützung einer Vielzahl von lokalen Entwicklungsinitiativen durch Mobilisierung, Training und praktische Maßnahmen; und sie bieten Publizität, Interessenvertretung und Lobbyarbeit, um die Unterstützung für ländliche Gebiete seitens der Öffentlichkeit und Regierung zu erhöhen.

Europäische Vernetzung

Im Jahr 2005 begannen Bemühungen die Verbindungen zwischen den Dorfbewegungen und anderen europäischen ländlichen Netzwerken zu vertiefen. Als Ergebnis davon sind zwei neue Organisationen auf europäischer Ebene gegründet worden: die Europäische Ländliche Allianz (ERA), die sich als die zivilgesellschaftliche Stimme des ländlichen Raumes und als „Dach“ aller ländlichen Netzwerke und Bewegungen auf europäischer Ebene versteht; ERA will die Zusammenarbeit zwischen den Netzwerken und deren gemeinsamen Einfluss auf die EU-Politik stärken. Daraus entwickelte sich als das spezielle Netzwerk der nationalen und regionalen Dorfbewegungen die „Vereinigung der Dorfbewegungen in Europa“ (ERCA). ERCA ist ein Mitglied von ERA.

Wirkung

Dass vereinigte kleine Dörfer die Politik der Regierung beeinflussen ist nur ein Ergebnis der ländlichen Bewegungen in Europa. Sie unterstützen, schulen und vernetzen Tausende ländliche Gemeinschaften. Das ist eine stille Revolution, die in ländlichen Regionen quer durch Europa stattfindet. Die Dorfbewegungen mobilisieren die Dorfgemeinschaften dazu, die Geschicke ihre Dorfes in die eigenen Hände zu nehmen, zusammen zu arbeiten, sich gegenseitig zu unterstützen und die Politik auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene zu beeinflussen. Sie bieten eine organisierte Vorgehensweise und bilden dadurch eine Stimme der ländlichen Gebiete, der ländlichen Bevölkerung und Organisationen, die für die ländliche Entwicklung arbeiten.


Vanessa Halhead

Geschäftsführerin von ERCA

Zur Person

Vanessa Halhead arbeitet seit 25 Jahren im Bereich der ländlichen und Gemeinschaftsentwicklung in Schottland und Europa und ist seit mehr als 20 Jahren an mehreren Europäischen Netzwerken beteiligt. Im Jahr 2004 stellte sie Forschungen zur Erkundung und Kartierung der Dorfbewegungen in Europa an, was im Jahr 2005 zu der Publikation „Die Dorfbewegungenn in Europa“ führte. Als direktes Ergebnis dieser Arbeit, war sie eng an der Gründung der European Rural Alliance ERA (Europäische Ländliche Allianz) und der Vereinigung der Dorfbewegungen in Europa (European Rural Community Associatioin ERCA) beteiligt und ist Vorstandsmitglied beider Organisationen.