Inhaltsverzeichnis dieser Seite Gesundes Altern in Europa    Zusammenfassung und Empfehlungen    Gesundheitsförderung, Vorsorge und ein gesunder Lebensstil sind Schlüssel zu lebenslanger Gesundheit    Der Patient muss im Zentrum des Gesundheitssystems stehen    Freier Zugang aller zum System ist die Voraussetzung für gute Gesundheit    Gesundes Altern ist ein lebenslanger Prozess

Gesundes Altern in Europa

Im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft trafen sich erstmals Vertreter/innen der medizinischen Berufe, von Patientenorganisationen sowie politisch Verantwortliche aus Europa und der übrigen Welt, um die Rolle der Gesundheitssysteme in einer rapide alternden Gesellschaft zu diskutieren.

250 Experten und Delegierte aus 19 Ländern die unten angeführten Empfehlungen.

Zusammenfassung und Empfehlungen

Investitionen in die Gesundheit stellen einen Wert, nicht nur Kosten dar.

• Gesundheit und Gesundheitsvorsorge sollten als Investition gesehen werden, nicht ausschließlich als Kostenfaktor.
• Investitionen in die Gesundheit (an Stelle der Behandlung von Krankheit) können einen wertvollen Beitrag zu Lebensqualität, Wohlbefinden, Forschung und Innovation, sowie zur Beschäftigungssituation- und der gesamten Wirtschaft leisten.
• Durch Investition in Innovationen, kann Europa sowohl Wohlstand als auch Gesundheit fördern.
• Die Überalterung der Bevölkerung bedingt nicht zwangsläufig eine zusätzliche Belastung der Gesundheitssysteme, sofern ein gesunder Lebensstil während des gesamten Lebens gepflogen wird.
• Die Prävention von Krankheit und Behinderung hat positive Auswirkungen sowohl auf die Gesundheitsbudgets als auch auf das Wohlbefinden der Bevölkerung.
• Höhere Investitionen in Gesundheit sind notwendig, um die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft zu befriedigen und das Wirtschaftswachstum zu sichern.

Gesundheitsförderung, Vorsorge und ein gesunder Lebensstil sind Schlüssel zu lebenslanger Gesundheit

• Vorbeugen ist besser als heilen.
• Ein gesunder Lebenswandel hat in jedem Alter eine positive Auswirkung auf die Gesundheit; es ist nie zu spät ungesundes Verhalten zu ändern.
• Menschen haben eine Verantwortung gegenüber ihrem Körper, dem Verlust von körperlichen Fähigkeiten kann durch einen gesunden Lebensstil vorgebeugt werden.
• Patienten müssen informiert und zur Mündigkeit erzogen werden, damit sie die Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen können.
• Gesundheitsförderung sollte den Einfluss von sozialen Faktoren in den unterschiedlichen Lebensphasen berücksichtigen.
• Im Falle von Krankheit oder Behinderung muss der Zugang zu, und die Verfügbarkeit von guter und leistbarer Behandlung gewährleistet sein, damit eine höchstmögliche Lebensqualität garantiert werden kann.

Der Patient muss im Zentrum des Gesundheitssystems stehen

• Das Gesundheitssystem sollte auf die Bedürfnisse des Einzelnen und nicht auf die des Systems abzielen.
• Pflege, bei der der Patient im Mittelpunkt steht, lässt sich nur dann verwirklichen, wenn alle Gesundheitsverantwortlichen partnerschaftlich zusammenarbeiten und der Patient ein Mitspracherecht bei seiner Behandlung hat.
• Ein Gesundheitssystem, das einen freien Zugang zu Pflegeleistungen gewährleistet, kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten (Patienten, Ärzte, soziale Einrichtungen, politische Meinungsbildner, Krankenkassen und Versicherungen, Pflegepersonal) zusammenarbeiten.
• Ziel ist es, jedem Menschen die notwendige Pflege in dem von ihm gewählten Umfeld zu ermöglichen.
• Es müssen geeignete Maßnahmen gesetzt werden (auch am Arbeitsplatz) um Menschen die Pflege ihrer Angehörigen zu ermöglichen.

Freier Zugang aller zum System ist die Voraussetzung für gute Gesundheit

• Die Diskriminierung auf Grund von Alter, Krankheit und Geschlecht erschwert den Zugang zur Gesundheitsförderung, zur Behandlung und Pflege und muss daher bekämpft werden.
• Der Einfluss des sozialen Umfelds und des Freundeskreises wirkt sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit bei Männern und Frauen gleichermaßen aus: Gesellschaftliche Integration ist daher einer der bedeutendsten Gesundheitsfaktoren.

Gesundes Altern ist ein lebenslanger Prozess

• Gesundes Altern ist ein lebenslanger Prozess, der einen Paradigmenwechsel bei der Gesundheitsvorsorge und –förderung, den sozialen Netzwerken, dem Zugang zu und der Qualität von Krankenpflege erfordert.
• Geistige und physische Gesundheit sind ein Leben lang von enormer Wichtigkeit.

Europäische Arbeitsgemeinschaft EURAG - Interessensvertretung älterer Menschen