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Kulturelle Dorferneuerung


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Maßnahmen und Ansätze zur kulturellen Dorferneuerung.
Kultur auf dem Dorf

Kulturprojekte im Dorf - das ist etwas anderes als die Versorgung mit kulturellen Einrichtungen wie Opern und Theatern, wie man es aus der Stadt kennt. Kultur ist auch nicht die Summe aller Künste (Kunst ist lediglich ein Ausdruck von Kultur). Kultur im Dorf ist auch mehr als Heimatmuseum und Mundart- und Trachtenbrauchtum, welches in erster Linie nostalgisch an "die gute alte Zeit" erinnert und in Fremdenverkehrsgebieten vor allem touristisch interessant ist.

Kultur ist die bewusste, wertorientierte Gestaltung der Lebensbereiche von einer Gruppe von Menschen.

Das gilt auch für das Leben im Dorf. Durch ihre Kultur verknüpfen sich einzelne Menschen zu einer Gemeinschaft. Kultur stiftet Identität und Orientierung und leitet - im Sinne einer "Volkskultur" - an zur Gestaltung der gemeinsamen Umwelt. Dörfliche Kultur wird gerade dort lebendig, wo sich die Kreativität und Kunst der Dorfgemeinschaft mit Fragen der alltäglichen Realität auseinandersetzt.

Dieser dörfliche Alltag hat sich durch den Strukturwandel im ländlichen Raum stark gewandelt: Er ist zerfallen in Teilbereiche wie Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Einkaufen usw., verbunden durch langes Pendeln mit dem Pkw. Diese Veränderung der Lebensverhältnisse bedroht die dörfliche Kultur, weil das frühere gemeinsame Leben und Arbeiten im Dorf, die Grundlage der gemeinsamen Kultur, weggefallen ist. Alltagserfahrung und Beobachtung sind ersetzt worden durch "richtig" Erlerntes in der Schule, außerhalb des Dorfes.

Ziel der Dorferneuerung ist deshalb die Revitalisierung der dörflichen Kultur. Der Kultur soll neues Leben eingehaucht werden, Bestehendes erhalten und neues entwickelt werden. Es geht dabei jedoch nicht darum, die Nostalgie einer "guten alte Zeit" zu beschwören. Vielmehr geht es um die Wiederherstellung regionaler Identität und Identifikation, um das Dorf wieder zum "Ort des Geschehens" zu machen. Letztendlich führt die Revitalisierung der dörflichen Kultur zur Wiedergewinnung von "Heimat": Der Ort wo man sich Zuhause fühlt, der Teil von einem selbst ist.

Projekte zur Förderung der dörflichen Kultur beinhalten z.B. Reaktivierung alter Dorfsäle: In vielen Dörfern gibt es noch die alten Dorfsäle, ursprünglich den Dorfgasthöfen zugehörig. Viele Gasthäuser wurden geschlossen, ihre Säle wurden vergessen. Die alten Säle werden nun wiederentdeckt, in denen kulturelle Aktivitäten ihren Platz finden. Das geschieht z.B. durch "Saalü", eine vom rheinland-pfälzischen Kultusministerium unterstützte Initiative, die an die Tradition von Volkstheater und Revue anknüpft. Die Initiative fordert alle auf, das dörfliche Leben wieder selbst attraktiver zu gestalten. Mit örtlichen Theatergruppen und Musikvereinen veranstaltet "Saalü" ein Heimatvarieté zusammen mit ortsfremden Musikern und Kleinkünstlern.

kulturelle Projekte in der Dorferneuerung - Deutschland


Geistig – kulturelle Dorferneuerung (Buchschaben, Burgenland)

Wir bemühen uns, in unserem Ort ein selbstbewusstes, selbstständiges und dorfspezifisches Kulturleben zu verwirklichen und zu gestalten, wodurch unsere dörfliche Identität bewusster gemacht wird. Für alle BewohnerInnen wird der Anreiz zu selbstständigem kulturellen Handlungen gegeben. Wir sind uns bewusst, dass über „Hochkultur“ und Zuhören zwar ein elitärer Kreis etabliert werden könnte, tatsächlich aber dadurch keine selbstständige und selbstverständliche dörfliche Kultur entstehen kann. Die BewohnerInnen sind eingeladen, Kultur selbst zu produzieren. Unser Frauensingkreis trifft sich regelmäßig; ebenso die Jugend, die Volkstänzer, die Jagdhornbläser und die Theaterspieler. Wir dokumentieren und archivieren alte Lieder und versuchen, dieses alte, bodenständige Liedgut über den Singkreis und über private Runden zu beleben.

Ein Dorf muss sich auf seine Ursprünge und seine gewachsene Kultur besinnen – das ist unser Credo. Allerdings muss das Hand in Hand gehen mit wachsender Weltoffenheit und Toleranz, um politisch gefährlichen Tendenzen vorzubeugen. Diese Öffnung des Dorfes nach außen soll durch eine im Jahre 1996 errichtet „Bühne in der Landschaft“ und das im Jahre 1999 gebaute Kultur und Veranstaltungszentrum Dorfscheune gefördert werden. Der „Luftgrobm Buchschachen“ ist kein Veranstaltungsgraben fern ab der Häuser, vielmehr befindet sich die Bühne und das Gastronomie-, Kultur- und Veranstaltungszentrum inklusive des Jugend-Gäste-Hofes inmitten des Dorfes gleich neben Kindergarten und Volksschule. In diesem reizvollen Ambiente „Luftgrobm Buchschachen“ finden die verschiedensten Veranstaltungen statt: Ausstellungen, Lesungen, Kabarett, Konzerte. Theater. Aber auch Seminare, Workshops und andere Veranstaltungen werden hier abgehalten und von Gästen gerne besucht.

Kulturzentrum "Luftgrobm" in Buchschaben


Jugendkulturarbeit als kulturelle Dorferneuerung

eine Kooperation von Jugendzentrum und Rockmusikverein

Das "Rockforum Muchstock e.V." in Kooperation mit dem Jugendzentrum Much ist eine Initiative von "Musikverrückten" zur Entwicklung und Förderung von Musikgruppen verschiedenster Stilrichtungen. "Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht junge Bands zu fördern und gleichzeitig dem Umfeld musikinteressierter Jugendlicher Kontaktmöglichkeiten untereinander und zu Musikvereinen aus anderen Regionen zu geben." So definiert das Rockforum Muchstock auf seiner Internet-Homepage das eigene Selbstverständnis. Und diese Leitidee gab es bereits, als sich im Rahmen eines Bandwettbewerbes auf der örtlichen Kirmes vor fünf Jahren eine Gruppe von jungen Leuten, bestehend aus Musikern der regionalen Rockband-Szene und kulturinteressierten Bürgern rund um das Mucher Jugendzentrum "Juze", zusammenfand und Überlegungen anstellte, das kulturelle Leben in Much und dem angrenzenden Umland zu beleben und weiter zu entwickeln. Dass dabei zunächst die Verbesserung der Rahmenbedingungen und Unterstützungsangebote für junge Rockbands im Vordergrund standen, ergab sich schon aus der Zusammensetzung der Gruppe. Im Verlauf der Diskussion wurde schnell klar, dass eine erfolgreiche Weiterentwicklung der kulturellen Infrastruktur vor allem auf der Basis von Erfahrungsaustausch, Kooperation und Vernetzung stattfinden sollte. Neben den aktiven Musikern und Kulturschaffenden sollten aber auch öffentliche Einrichtungen wie das Kulturamt und das Jugendzentrum, zu dem auch schon zu dieser Zeit eine enge Verbindung bestand, mit ins Boot geholt werden. Ideen wurden vorgeschlagen und diskutiert, Konzepte für mögliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde Much und dem Jugendzentrum wurden entwickelt und ausgefeilt.

Das Interesse und die Bereitschaft sich zu engagieren waren riesengroß. Der erste Schritt, initiiert vom heutigen Präsidenten des Rockmusikvereins Hans Petri und dem Leiter des Jugendzentrums "Juze-Much", Thilo Heß, war die Gründung des Vereins "Rockforum Muchstock e.V." Die Gründerversammlung fand am 18.1.2002 im Jugendzentrum statt.

Auf der Basis des engagierten Einsatzes aller Beteiligten entwickelte sich schnell ein dichtes und leistungsstarkes Kooperationsnetzwerk mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Musik und Kultur. Stellvertretend sollen hier nur das Kulturamt der Gemeinde Much, die Landesarbeitsgemeinschaft Musik NRW, die Willi Daume Stiftung und der Henry Maske Fond, dessen Namensgeber sich auch als Schirmherr des mittlerweile jährlich stattfindenden "Muchstock-Bandfestivals" zur Verfügung stellte, genannt werden. Zudem konnten ortsansässige Geschäfte, Firmen und zahlreiche Vereine für die Mitarbeit an dem Projekt gewonnen werden. Eine Reihe von Veranstaltungen in Much wurden schon gemeinsam geplant und durchgeführt. Eine ganz wesentlicher Beitrag zum Erreichen der Ziele von "Muchstock" erwuchs aus der engen Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner "Juze-Much". Sie gewährleistet für "Muchstock", neben der Bereitstellung von Probemöglichkeiten für Bands und der Soundbox als Konzertraum, Hilfestellung bei der Durchführung von Veranstaltungen und fachlich kompetente Unterstützung bei der Vernetzung mit weiteren wichtigen Partnern in Sachen Musik und Musikerförderung. Die starke Einbindung ehrenamtlicher Helfer aus dem Jugendzentrum unterstreicht dabei den sozialen Hintergrund der Arbeit des "Rockforums Muchstock".

Im "Juze" findet auch das inzwischen weit über die Grenzen der Region hinaus bekannte Muchstock-Festival statt. Zusätzliche, regelmäßige Bandcamps und Bandcoachings unter professioneller Anleitung machten das kommunale Jugendzentrum so zur ersten Anlaufadresse für Rockmusikliebhaber und Bands aller Stilrichtungen im Rhein-Sieg-Kreis.

Doch man blickt in Much auch über den Tellerrand der Rockmusik hinaus. Zusammen mit der Gemeinde entwickeln das Rockforum und das "Juze" zur Zeit ein neues Konzept für die Jugendkulturarbeit in der Region. Das große gemeinsame Ziel formulieren die Akteure so: "Die Vision ist, ein Jugendkulturhaus als Jugendzentrum in Much zu schaffen, das ganz selbstverständlich Sozialarbeit, Bildung und Kultur bündelt, Menschen verbindet und das Gemeinwesen "anschiebt".

Kontaktadresse:

Jugendzentrum Much

Klosterstr.4a

53804 Much


Burgenländisches Geschichte(n)haus

Die architektonischen wie auch die landschaftsplanerischen Umsetzungen und Veränderungen sollten bestehendes erhalten und neues behutsam integrieren.

Umsetzung beim burgenländischen Geschichte(n)haus:

Im Schwerpunkt des Dorfplatzes stand bis 1999 ein schlichtes Langhaus mit Satteldach. Nicht immer war es lang, es war kurz, als es ausschließlich als Feuerwehrgebäude genutzt wurde. Es wurde länger, als der Nutzung durch die Ortsfeuerwehr die Funktion der Gemeindestube und der Milchsammelstelle angefügt wurde.

Es hatte einen zentral sitzenden(Schlauch-)Turm. Feuerwehr, Gemeindestube und Milchsammelstelle sind durchaus angetan, ein Ortszentrum zu besetzen und zu beleben.

Die Diskussionen über eine zukünftige Nutzung des Gebäudes ergaben:

  • den ersatzlosen Abbruch und die gewonnene Freifläche als Zentrumsanger zu nutzen oder
  • die Belebung des Zentrums respektive des Gebäudes als Museum
Die Gemeinde entschied sich, nach einer Umfrage durch den Verschönerungsverein, das Gebäude als Museum zu nutzen und die derart bewegte Geschichte des Hauses fortzuführen.

Große Teile des Gebäudes befanden sich bei Beginn der Arbeiten in einem baulich desolaten Zustand, der einen Teilabbruch notwendig machte. Die neue Nutzung als Haus der burgenländischen Zeitgeschichte und der eigenen Dorfgeschichte, erforderte im wesentlichen Anpassungsarbeiten um einen Raum bereitzustellen für Auseinandersetzung und Präsentation von Geschichte und der damit in verbindung gesetzten Selbstbilder.

Die Bildeiner wurden in den Prozess der inhaltlichen Entwicklung des Museums mit einbezogen.(Projekte lokaler Geschichtsforschung haben im übrigen in Bildein eine längere Tradition. So gab es bereits Ende der 1980er und im Laufe der 1990er Jahre Projekte der burgenländischen Volkshochschulen und der burgenländischen Forschungsgesellschaft.)

Darauf aufbauend und vor allem im Zuge der Beschaffung von Ausstellungsexponaten wurde die Geschichte von Bildeinern weitererzählt und in Gestalt von multimedialen Elementen in die Ausstellung integriert. Sie findet immer wieder – in Form von bewusst gewählten Bildern und Objekten, die durch die Augen des Hauses schauen - ihren Weg zurück ins kollektive Bewusstsein des Ortes. Diese Innen-Außen-Beziehung findet - wie bei menschlicher Kommunikation - ihren Ausdruck durch Mund, Augen und durch bestimme Gesten die Aufmerksamkeit und Aufnahme durch das Gegenüber. So werden Fenster, Segel und Terrassen ebenso zu Metaphern wie die gezielte Information, die das Innere verlässt.

Geschichte(n)haus Bildein


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