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Bedeutung der Wasserkraft in der EU und Österreich
Österreich erzeugt derzeit etwa 70 % seines elektrischen Stromes aus Wasserkraft und liegt damit neben Norwegen und der Schweiz sowohl im europäischen als auch im internationalen Spitzenfeld. In der Richtlinie der europäischen Union zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wurden für alle Mitgliedstaaten Richtziele definiert. Für Österreich wurde das Ziel vorgegeben bis 2010 den Anteil der Erneuerbaren auf 78,1 % zu erhöhen.
Wasserkraftwerke besitzen angesichts des Kyoto-Zieles insbesondere in Österreich besondere Bedeutung. Die österreichische Wasserkraft übernimmt in der Gruppe aller erneuerbaren Energieträger den „Löwenanteil“ der österreichischen Produktion an erneuerbarer Energie. Auch hinsichtlich der Gleichmäßigkeit der Energieproduktion ist die Wasserkraft die verlässlichste erneuerbare Energieressource und damit auch Rückgrat des gesamten erneuerbaren Erzeugungssegmentes. Einen respektablen Anteil der gesamten Stromproduktion – rund 4.400 GWh/a – produzieren Kleinwasserkraftwerke, das sind Wasserkraftwerke mit einer Leistung bis 10 MW. Dieser Anteil entspricht etwa 8 % des heimischen Elektrizitätsverbrauches und ca. 10 % der gesamten Wasserkrafterzeugung. (Stand 2004)
Die in oben zitierter Richtlinie definierte Zielvorgabe von 78,1 % Strom aus erneuerbaren Quellen kann nur durch konsequenten Ausbau aller möglichen Energieträger erreicht werden. Daher sind ganz erhebliche Entwicklungs- und Ausbauerfordernisse von der Kleinwasserkraft und allen anderen Energieträgern erforderlich. Um die von Österreich eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen, kann man sich keineswegs damit begnügen, die heimische Kleinwasserkraft – wie dies oftmals und fälschlich festgestellt wird – in ihrem Bestand zu sichern, sondern vielmehr Anstrengungen zu unternehmen, um den Verpflichtungen auch nachzukommen. Die verantwortungsvolle Aufgabe besteht nun darin, einen Ausgleich auf zwei verschiedenen Ebenen des Umweltschutzes, nämlich einerseits die Verringerung der CO2-Emissionen und andererseits die Schonung unserer Fließgewässer zu erreichen.

Kleinwasserkraft in Niederösterreich
Niederösterreich besitzt eine sehr lange Tradition der Kleinwasserkraftnutzung. Dies insbesondere deshalb, da die Größe der Fließgewässer, abgesehen von der Donau sowie einigen Speicherkraftwerken am Kamp und an der Erlauf praktisch nur die Errichtung von Kleinwasserkraftwerken ermöglicht.
Unabhängig vom jeweiligen Gewässer bieten sich unterschiedliche Wege an, das vorhandene Wasserkraftpotenzial unter Berücksichtigung der ökologischen Kriterien auszubauen:
  • Modernisierung, Automatisierung und Anhebung des Gesamtwirkungsgrades bestehender Anlagen
  • Produktionssteigerung an bestehenden Anlagen durch Vergrößerung der Ausbaudaten, Fallhöhe und Ausbaudurchfluss
  • Ökologisch-ökonomisch optimierter Neubau von Kleinkraftwerksanlagen inklusive der Wiederinbetriebnahme stillgelegter Anlagen.
Die große Erfahrung heimischer Kleinwasserkraftspezialisten und der hohe Wissensstandard bezüglich Umwelteinfluss und Umweltverträglichkeit ermöglichen heute bereits ein konsensfähiges Nebeneinander von kleinen Wasserkraftwerken und ökologisch intakten Fließgewässern. Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist daher ein ebenso gewichtiges Umweltanliegen wie die Schonung unserer Gewässer mit ihren speziellen Faunen und Floren. Im Zuge eines Anlagenneubaus ist folgende Unterscheidung zu treffen:
  1. an bestehenden Wehranlagen
  2. an Sohlrampen, die dem Zweck der Gewässerstabilisierung dienen
  3. an hart regulierten Gewässerabschnitten
  4. an natürlichen oder naturnahen Gewässerabschnitten
In den ersten drei Fällen werden entweder bestehende bauliche Strukturen genützt oder die beabsichtigte Nutzung ermöglicht eine Kompensation oder Milderung ökologischer Defizite aus der Vergangenheit. Sensibel sind Neuerrichtungen an natürlichen oder naturnahen Gewässerstrecken, wo großer Wert auf sämtliche Maßnahmen zur Minimierung schädlicher Einflüsse zu treffen sind. Im unteren Leistungsbereich existiert ein beträchtliches Potenzial aus ehemals genutzten und zwischenzeitlich stillgelegten Anlagen. Förderungsbedarf wird auf Grund der ökonomischen Parameter vor allem bei den kleinen Anlagen bis 1 MW gesehen.

Hinsichtlich des noch nutzbaren Potenzials ist zu unterscheiden in:

  • ausbauwürdiges Potenzial (wirtschaftlich sinnvoll) und
  • ausbaufähiges Potenzial (wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch verantwortungsvoll).
Der Bestand an Kleinwasserkraftwerken hat ein Jahresarbeitsvermögen von ca. 410 GWh/a. Bis zu 73 GWh/a wird das zusätzliche Ausbaupotenzial an Bestandsanlagen, unter Berücksichtigung ökologischer Mindestanforderungen durch Optimierungen, geschätzt. Das Ausbaupotenzial an bisher ungenutzten Gewässerstrecken, welches energiewirtschaftlich (eventuell) nutzbar ist liegt bei ca. 620 GWh/a, davon sind ca. 300 GWh/a ökologisch vertretbar. Ein weiterer Ausbau wird in wesentlichen Zügen mit der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie bestimmt werden.

Mehr Informationen sind in den Energieberichten des Landes NÖ zu finden.

Persönliche Beiträge

Wasser hat eigentlich kein eigenes Energiepotential, hiergemeint kann es hochgelegen zur Schwerkraftnutzung dienen.

In Hochgebirgsregionen sind Großkraftwerke möglich, in Mittelgebirgen kleine Flußkraftwerke und winzige Bachkraftwerke. Wasserkraft war einer der ersten Wege, Elektrizität herzustellen. Vorher benutzte Mensch Wasser und Staudämme, um Waren reibungsarm über Flüsse zu transportieren.

Schon länger werden Flüsse reguliert für den Schiffsverkehr und das Wassergefälle zur Energierzeugung genutzt, abseits davon werden Seen angestaut um Turbinen anzutreiben, manche sogar ganz künstlich. In Überschußzeiten wird Wasser hochgepumpt, um es später wieder fallen zu lassen. Hocheffiziente Wasserkraftnutzung gibt es in den Alpen, wobei hohes Gefälle und großer Wasseranfall nicht unbedingt auch großen ökologischen Schaden ausschließen.

Ich kenne mich damit nicht wirklich aus, habe nur davon gehört, bzw. in Frankreich stillgelegte Wasserkraftwerke gesehen.

HeinzBerg

Österreich ist vermutlich "Weltmeister" in der Nutzung von Wasserkraft. Laufkraftwerke an Flüssen und Speicherkraftwerke im Gebirge wären dabei noch auseinanderzuhalten. Zu ökologischen Problemen in den Bergen: Speicherkraftwerke sind natürlich ein großer Eingriff in die Ökologie des Berg- und Gebirgslandes. Man kann die Eingriffe brutaler und einfühlsamer machen. Man kann in Aufstauphasen alles Wasser zurückhalten und damit Bachbette komplett austrocken oder ökologische Mindestwassermengen immer durchlassen. In Österreich scheint es gelungen, in beiden Problembereichen sinnvolle Kompromisse zu finden. Stauseen können als Seen das Gebirge auch bereichern und werden oft auch touristisch als Sehenswürdigkeit angesehen. Trotzdem ist es verständlich, dass Naturschützer gegen jedes Projekt Sturm laufen. In Frankreich und Italien sind oft Großprojekte aus wirtschaftlichen Großinteressen durchgezogen worden, ohne dass die "Gesamtbilanzen" gestimmt haben (man denke auch an den Assuan-Staudamm in Ägypten oder die berühmt-berüchtigten Kaftwerksprojekte in Südamerika). Es ist daher kein Wunder, dass das eine oder andere Projekt - wie oben erwähnt in Frankreich - auch eingestellt wird.

HelmutLeitner

In Frankreich bin ich als Tourist unterwegs. Die französischen Alpen haben sehr viele Wasserkraftwerke, die nur zu Spitzenzeiten genutzt werden. Frankreich ist das Atomstromland per se. Da wird der ein oder andere Staudamm auch mal aus touristischen Gründen stillgelegt oder nach Plan gesteuert. Langfristig wird das nicht funktionieren. Bei mir zuhause hat die Wasserkraft nur solange eine Rolle gespielt bis die Elektrizität kam. Wir wohnen nahe der Wasserscheide, da ist Wasseranfall temporär begrenzt. Für ganzjährigen Betrieb ist einfach weder genug Gefälle noch Wasser da.

Wenn ich in den Alpen grosse Seen sehe, umgeben von meterhohem nacktem Felsgestein, schrillen bei mir die Alarmglocken. Für mich hat der Ausbau der Wasserkraftnutzung eine sehr beschränkte Zukunft.

Abgesehen davon könnte ich unsere Stromrechnung damit verringern, dass ich in Rheinland-Pfalz Wasserkraftstrom aus Österreich einkaufe. Naja, ist eben der Markt. Scheinbar hat Ö einen Energieüberschuss.

Eine Frage der Kosten, das Netzwerk ist da, Stromtransport kostet auch Geld und Energie, mir ist es aber durchaus lieber, ich verbrauche Strom aus 1000 km entfernter Wasserkraft, als aus 200 km entfernter Braunkohle...

Neben der Tatsache, dass Frankreich einen Schwerpunkt auf atomare Stromerzeugung legt, muss man dort noch bedenken, dass viele Wasserkraftwerke auch, oder schwerpunktmässig der Trinkwasserversorgung dienen, manche auch einfach dem Hochwasserschutz.

Die Alpen sind recht stark betroffen vom Klimawandel, eine extreme Region eben, hab in Österreich auch schon mehrtägige Standzeiten erlebt weil die Autobahn gesperrt war.

HeinzBerg


Texte bezüglich Niederösterreich wurden dem NÖ Energiebericht entnommen
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