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Eine Behausung gehörte zu den ersten Dingen, die Mensch sich schaffte und beibehielt. Eine "dritte Haut" zum Schutz vor dem Wetter und zur Pflege von sozialen Beziehungen. Angefangen mit einem Zelt oder einer Hütte aus Knochen und Tierhäuten oder Ästen und Blattwerk, manchmal auch einfach natürlich vorhandene Höhlen, waren die Baustoffe immer die, die eben verfügbar waren. In den letzten Jahrhunderten baute Mensch immernoch mit Holz, Lehm und Natursteinen.

Ich möchte das Thema mit den Baustoffen beginnen, Grundrisszuschnitte, Energiesparmassnahmen und Haustechnik kommen dann später.

Aufgrund der jahrtausendelangen Erfahrung sind eben die regionalen Baustoffe auch die gesunden Baustoffe. Energie sparen sie schon mit kurzen Transortwegen, Lehm kommt etwa direkt aus der Baugrube. Prioritär sollte eine dritte Haut gesund sein und Mensch sollte sich darin wohl fühlen. Heizenergieverbrauch spielt zunächst eine sekundäre Rolle. Wenn eine Behausung den klimatischen Bedingungen der Umgebung und den Bedürfnissen der Bewohner angepasst ist, benötigt Mensch nicht viel Heizenergie. Ein Wohlfühlklima kann man nicht berechnen. Natürlich kann man auch nicht behaupten, dass Mensch jahrtausendelang glücklich, zufrieden und gesund in naturgemässen Bauten alt wurde, allerdings liegen die entscheidenten Änderungen für ein höheres Lebensalter weniger in den Baustoffen der Behausung. Gesundheitsvorsorge, vor allem Hygiene, kannte man früher nicht. Badezimmer mit Warmwasser stehen ME ausser Diskussion. Weiter waren und sind die Dauerhaftigkeit einer Behausung eine Frage des wechselnden Anspruchs. Mancheiner baut für ein paar Jahre, mancheiner für Generationen. Will ich heute ein neues Haus bauen, muss ich eine ganze Reihe Bauvorschriften beachten, die meisten beziehen sich auf das äussere Erscheinungsbild und auf den Energieverbrauch. Bei Ersterem spielt die Verwendung regionaler Baustoffe eine Rolle, bei Zweiterem eher nicht. Dabei ist das Kriterium Energieverbrauch ein rein rechnerisches, völlig fiktiv, ich überlasse die Neubauthematik gerne Jemand anderem und will hier weiter über Altbausanierung schreiben. Warum? Zumindest deutsche Bauvorschriften lassen einen Neubau von traditionellen Häusern nicht mehr zu. Zur Begründung nimmt man errechnete Energieverbrauchswerte. Dass etwa ein Fachwerkhaus mit Lehmgefachung eine angepasste Technologie ist, nimmt man einfach nicht mehr zur Kenntnis. Bauphysikalische Berechnungen müssen völlig beliebig festgelegte Werte erreichen, anhand von beliebig festgelegten Eckwerten.

Heutzutage ist die Winddichtigkeit von Gebäuden wichtig, maximale Wärmedämmwerte für jedes einzelne Bauteil erfordern immerwieder neue Haustechnik. Stosslüftung genügt nicht mehr, ein Haus schimmelfrei zu halten, geregelte Lüftung mit Energierückgewinnung ist angesagt, wohnen im Computer. Darüber weiss ich wenig.

Ich habe die Neubauproblematik früh erkannt und mich dem rechtsfreien Raum Altbausanierung gewidmet :-)

Lange Rede, kurzer Sinn, nachhaltige Baustoffe sind prioritär, verfügbare Rohstoffe der Region, den klimatischen Bedingungen der Region angepasst. Vor 200 Jahren wurde ein Haus nicht mit einer Zentralheizung versehen, will man heute in einen Altbau eine solche einbauen, muss man die physikalischen Eigenschaften der vorhandenen Baustoffe durchaus beachten. Kritisch können sein die Bildung von Tauwasser in den Aussenwänden und natürlich auch die Energieverbrauchswerte. Meine persönlichen Erfahrungen mit traditionellen Bauten beziehen sich im wesentlichen auf den Hunsrück mit seinen Fachwerkhäusern, die Moselregion mit ihren Bruchsteinhäusern, Massivlehmbauten an der Lahn und Kalksteinbauten in Südwestfrankreich. Darüberhinaus habe ich viel in Holz gebaut, mal massiv, mal in Ständerbauweise. Ein Baustoff hat verschiedene Eigenschaften. Gewicht und Tragfähigkeit, Wärmeleit- und -speichervermögen, Grundfeuchtegehalt und Feuchtetransportvermögen. Jeder Baustoff strahlt, sprich: hat eine Schwingung. Die Schwingung tierischer Stoffe, etwa Leder oder Wolle, ist Mensch am nächsten, danach kommen Pflanzen, Gräser oder Bäume, Pflanzenöle oder Baumharze, Steine schwingen schon anders, zum Teil aber eben bekannt, Vulkangesteine kommen schon näher an die Schwingungen radioaktiver Stoffe heran und sind als ungesund für den Menschen anzusehen. Betonbaustoffe gehören in dieser Skala zwischen Natursteine und Vulkangestein, als totgebrannte Erden gehören sie bestenfalls ins Fundament eines Hauses.

Fortsetzung folgt... HeinzBerg