[Home]
Innovative Themen / Erneuerbare Energie /
Munderfing Energiegemeinde


Home
Neues
TestSeite
DorfTratsch

Suchen
Teilnehmer
Projekte

GartenPlan
DorfWiki
Bildung+Begegnung
DorfErneuerung
Dörfer
NeueArbeit
VideoBridge
VillageInnovationTalk


AlleOrdner
AlleSeiten
Hilfe

Einstellungen

SeiteÄndern







ausgezeichnet als Klimaschutzgemeinde 2008 von Lebensminsterium und Gemeindebund
Mit dem Energiebaukasten zum Sieg bei Bewusstseinsbildung
Die oberösterreichische Gemeinde Munderfing hat in Zusammenarbeit mit der Energiewerkstatt GmbH. einen Energiebaukasten entwickelt und umgesetzt, der in sechs Modulen die Gemeinde bei der Erstellung eines lokalen Energiekonzepts unterstützt. Wichtiger Bestandteil ist die Motivation und Beteiligung der GemeindebürgerInnen. Treibende Kraft ist die "Energiegruppe", in der sich Vertreter sämtlicher Munderfinger Branchen vereinen. Baumeister, Banken, Dachdecker, Elektriker, Installateure, Landwirte, Lehrer und Tüftler, arbeiten gemeinsam an einer klimafreundlichen Energiezukunft.

Munderfing setzt sich ehrgeizige Ziele. Bis 2010 soll der Wärmeverbrauch um ein Prozent pro Jahr reduziert werden. Darüber hinaus sollen 2.000 m2 Solarkollektorfläche neu errichtet und so 10.000 Wp Photovoltaik erzeugt werden. Zudem sollen Kleinwasserkraftwerke optimiert und dadurch die Energieeffizienz gesteigert werden. Ein Biomasseheizwerk soll die Schule, die ISG Bauten und das Gewerbegebiet mit Wärme versorgen. Auf 1,3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche will die Gemeinde Energiegras zur energetischen Nutzung auspflanzen und auf 5 Prozent der Agrarflächen Ölpflanzen zur Versorgung mit Biotreibstoffen ausbringen. Abgerundet wird der Maßnahmenkatalog durch die Errichtung eines eigenen Windparks und das Ziel, bis 2010 in der Gemeinde mindestens zehn Klimabündnisbetriebe zu haben.

Ein wichtiger Teil des Energiekonzeptes ist die Energieeinsparung. Dazu wurden viele Info-Veranstaltungen zu Themen wie "Isolierung der obersten Geschoßdecke", "Kesseltausch", "Solar- u. Photovoltaik-Tage", "Strom sparende Elektro-Geräte", "Aktion Energiesparlampen", etc. durchgeführt. Auf der Gemeinde-Homepage und in jeder Ausgabe der ca. 15x/Jahr erscheinenden Gemeindezeitung werden "Energie News" veröffentlicht.

Der Energiebaukasten Munderfing war für das Land Oberösterreich Anlass, das Projekt EGEM (Energiegemeinden) einzuführen. Inzwischen haben bereits viele Gemeinden in Oberösterreich davon Gebrauch gemacht und auch für ihre Gemeinden ein Energiekonzept erstellt. Im Mai dieses Jahres wurde der Energiebaukasten auch vom Land Niederösterreich übernommen und soll im Zuge der Dorferneuerung umgesetzt werden.

Weitere Details: 100-prozentiger Umstieg auf erneuerbare Energie: Gemeinde Munderfing ist auf dem besten Weg!

Munderfing, bereits seit dem Jahr 2001 bei der Agenda 21 dabei, zählt seit jeher zu den mutigen, aktiven und innovativen oberösterreichischen Gemeinden. Ziel ist es, bis zum Jahr 2035 den Energieverbrauch völlig mit sauberen Energiequellen zu decken. Im gesamten Gemeindegebiet soll ausschließlich erneuerbare Energie eingesetzt werden. Eine erste Zwischenbilanz zeigt: Die 2.700 zählende Gemeinde am westlichen Rand des Kobernaußerwaldes im südlichen Teil des Bezirkes Braunau ist absolut auf dem richtigen Weg.

Der Gemeinderat von Munderfing hat vor vier Jahren den Beschluss gefasst, den gesamten Energieverbrauch aller Haushalte, aller landwirtschaftlichen und gewerblichen Betriebe sowie aller kommunalen Einrichtungen innerhalb von 30 Jahren mit erneuerbaren Energieträgern abzudecken. Gemeinsam mit der in Munderfing ansässigen Firma Energiewerkstatt GmbH wurde ein Energiebaukasten entwickelt, der Schritt für Schritt umgesetzt wird. „Im Wesentlichen handelt es sich dabei um ein Programm, das die Gemeinde in sechs Modulen unterstützt, ein lokales Energiekonzept zu erstellen“, erklärt Amtsleiter Erwin Moser.

„Allein die Hauptschule verbraucht jährlich um rund 20 Prozent weniger Strom als früher“, freut sich Bürgermeister Martin Voggenberger. Die 1.500 Euro, die durch vielfältige Maßnahmen wie den Einsatz von Energiesparlampen oder den Verzicht auf Stand-by-Betrieb eingespart werden, kommen zu je 50 Prozent der Gemeinde und der Hauptschule zu Gute. So will es eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Schulerhalter und der Schule. „Wir können das Geld für neue Schulprojekte verwenden“, sagt Hauptschuldirektor Norbert Stangl.

Einen weiteren durchschlagenden Erfolg feierte Munderfing bei der Errichtung von Solaranlagen. In den vergangenen drei Jahren wurden jährlich bis zu sechsmal so viele Kollektoren installiert wie noch 2005. Diese Tatsache alleine auf die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde zurückzuführen, wäre falsch. Denn diese, sagt Erwin Moser, gäbe es schon seit zehn Jahren. Für den Amtsleiter ist der wahre Grund die laufende und umfassende Aufklärung und Bewusstseinsbildung der Gemeindebürger/innen. Sei es durch Energiestammtische, Fachvorträge oder den „Munderfinger Energiekirtag“.

142 Tonnen weniger CO2

Gemeinsam mit der Firma Mea Solar hat Munderfing ein interessantes und spannendes Umweltprojekt umgesetzt, das es ermöglicht, dass 50 Hausbesitzer/innen eine Photovoltaikanlage betreiben können. Sie vermieten Mea Solar für zwölf Jahre ihr Hausdach, ab dem 13. Jahr gehört die Anlage dann ihnen. Auch die Hauptschule wurde mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Auf einer Anzeige können die Schüler/innen täglich ablesen, wie viel Strom gerade erzeugt wird. Die Hauptschule ist außerdem – genauso wie zwei Wohnblöcke – an ein Nahwärme-Heizwerk angeschlossen. Damit werden pro Jahr 23.000 Tonnen Öl und 35.000 Kubikmeter Gas eingespart. Das heißt, es wird um 142 Tonnen weniger CO2 in die Luft geblasen. Ab Herbst 2009 werden auch die Volksschule, der Kindergarten, der Pfarrhof und mehrere Privathäuser an ein weiteres neues Biomasse-Nahwärme-Heizwerk angeschlossen.

Große Hoffnungen setzt man auch in den Windpark Munderfing. Er soll im Kobernaußerwald entstehen. Seine neun Windkraftanlagen können 36 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht einem Stromverbrauch von rund 10.000 Haushalten. „Mit dem Windpark wollen wir einen Beitrag für eine saubere Umwelt für die nächste Generation leisten“, betont Bürgermeister Voggenberger.

Ein Schwerpunkt liegt 2009 auf der Einführung von Elektrofahrzeugen. Die Gemeinde hat sich beim Land Oberösterreich bereits für die Errichtung einer Solartankstelle angemeldet. Der ortsansässige Moped- und Fahrradhändler wird heuer erstmals auch Elektromopeds anbieten. Bei so viel Umweltbewusstsein passt es auch gut, dass die in Munderfing ansässige Firma KTM Sportcar intensiv an Elektromotorrädern forscht. 2010 soll es die ersten serienreifen Fahrzeuge geben.


weitere Orte: EnergieAutarkie
OrdnerKlimawandel