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Dienstleistungen der Daseinsvorsorge

Nahversorgung, Postdienste, Telekomdienste, Schulen, Kinderbetreuung, Altenbetreuung, Medizinische Versorgung, kulturelle Infrastruktur, Verkehrsinfrastruktur.

Leistungen der Daseinsvorsorge = Dienstleistungen von allgemeinem Interesse = Öffentliche Güter = gemeinwohlorientierte Leistungen „Marktbezogene und nicht marktbezogene Tätigkeiten, die im Interesse der Allgemeinheit erbracht und daher von den Behörden mit speziellen Gemeinwohlverpflichtungen verknüpft werden.“

  • Leistungen im allgemeinen wirtschaftlichen Interesse
  • Nicht wirtschaftliche Dienstleistungen
Leistungen der Daseinsvorsorge werden gesellschaftlich definiert!

Gesellschaftlicher Auftrag

  1. Umfassender allgemeiner gesellschaftlicher Handlungsauftrag zur Erhaltung und Verbesserung der Funktionsfähigkeit ländlicher Räume durch Dienstleistungen der Daseinsvorsorge
  2. Qualitätsstandards mit quantitativen Festlegungen sind selten und noch seltener verbindlich
  3. Es gibt keinen verantwortlichen Akteur mit Instrumenten zur Umsetzung der Ziele
  4. Die Akteure und Instrumente sind sektoral organisiert
  5. Zielkonflikte:
Privatisierung / Markt / Wettbewerb vs. Grundversorgung

dezentrale / kleinräumige Versorgung vs. Kosteneffizienz / differenzierte, spezialisierte Angebote


Beispiel Markt Neuhodis (Burgenland)

Daseinsvorsorge meint soziale, kulturelle und technische Dienstleistungen. Im weiten Sinne gehört fast alles dazu, was ein Gemeinwesen funktionieren lässt: die Nahversorgung mit Lebensmittelgeschäft, Post und Bank ebenso wie die öffentliche Verkehrserschließung. Wasser-, Strom-, Gas, und Telekommunikationsversorgung ebenso wie Kindergärten, medizinische Hilfe oder Unterstützung im Pflegefall. Derzeit werden die Leistungen der Daseinsvorsorge zunehmend liberalisiert / privatisiert, was Gegenstand heftiger Debatten ist.

Im ländlichen Raum sind bei den Leistungen der Daseinsvorsorge gravierende Veränderungen erkennbar, wie z.B. der Rückgang an Nahversorgungsgeschäften in den Ortschaften, die Schließung von öffentlichen Einrichtungen wie Finanzämtern, Bezirksgerichten, Spitälern auf der regionalen Ebene, der Verlust von Gaststätten als informelle Kommunikationszentren, die Finanzierungsprobleme des öffentlichen Nahverkehrs im ländlichen Raum, der demographische Wandel (Geburtenrückgang, steigende Zahl älterer Menschen) und die Veränderung der Lebensstile (Urbanisierung, Motorisierung). Diese Entwicklungen werden als Gefährdung der Funktionsfähigkeit ländlicher Räume angesehen.

NPOs (Non-profit-Organisations)sind in diesen Wandel einbezogen und auch ein Schlüssel zur Lösung der Probleme, denn die Veränderungen betreffen auch die nicht marktbezogenen Leistungen. Daher wächst die Bedeutung der NPOs als Leistungserbringer, ob in der Pflege oder auch dort, wo der Einzelhandel nicht mehr profitabel ist. Wenn ein Geschäft oder das Postamt zusperrt, leidet auch die Kommunikation im Ort. Für die Aufrechterhaltung des Zusammenlebens wiederum sind die Vereine und die ehrenamtlich Tätigen besonders wichtig.

Die Ziele
des Projekts liegen auf mehreren Ebenen. Es soll erforscht werden, welche Rolle im ländlichen Raum die NPOs als Erbringer von Leistungen der Daseinsvorsorge spielen, wie sie gestärkt werden können, und welche Unterstützung sie brauchen. Diese Forschung soll nicht abstrakt bleiben, sondern in der Gemeinde Markt Neuhodis zu spürbaren Verbesserungen der Situation führen. Schließlich ist interessant, welche Chancen und Risiken in einem transdisziplinären, ergebnisoffenen Forschungsprozess liegen, der den NPOs und BürgerInnen sehr viel Mitsprache bei der Projektgestaltung bietet.

Die LEDA-Partnergemeinde Markt Neuhodis
liegt im südlichen Burgenland nahe der ungarischen Grenze im pol. Bezirk Oberwart, dort leben ca. 740 Menschen in zwei Orten. Viele Probleme des ländlichen Raumes zeigen sich besonders deutlich: Die Volkszählung 2001 hat beispielsweise gezeigt, dass die Zahl der Einwohner in nur zehn Jahren um 14% zurückgegangen ist. Bevölkerungsprognosen zeigen eine Fortsetzung dieses Trends – nur der Anteil älterer Menschen wird in Zukunft stark steigen. In Markt Neuhodis hat sich mit der Schließung des Lebensmittelgeschäfts und der Post die Nahversorgung verschlechtert. Auch die geringe Finanzkraft der Gemeinde und der hohe Anteil an Wochenpendlern sind typisch für viele kleine Landgemeinden in Randlage.

Transdisziplinäres Forschen steht hier für die Verbindung verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen mit den konkreten Erfahrungen und Problemen der BürgerInnen von Markt Neuhodis und für eine gleichberechtigte Partnerschaft. Das transdisziplinäre Forschungsteam besteht aus Forscherinnen des · Planungsbüros Rosinak und Partner Ziviltechniker GmbH und des · Instituts für interdisziplinäre Nonprofit Forschung an der Wirtschaftsuniversität Wien (NPO-Institut) sowie aus · ca. 15 EinwohnerInnen von Althodis und Neuhodis

Quelle: Transdisziplinäres Forschen


/Gesundheit

/ZukünftigeArbeit