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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen /
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Klara Scherf: Illegale Marktplätze im Darknet

Termin: 28. Januar 2021 15.15 Uhr

Ort: BBB-Raum BIS.SIM

Klara Scherf: Illegale Marktplätze im Darknet

Ankündigung

Das Darknet – jeder hat bereits etwas davon gehört, doch für die meisten ist es nach wie vor ein unbekannter Ort. Auf den illegalen Marktplätzen dort kann man alles kaufen. Über Waffen, Identitäten und Drogen bis hin zu Dienstleistungen wird dort einfach alles angeboten. Bezahlt wird mit Kryptowährungen. Doch wie funktioniert das Darknet mit seinen Marktplätzen? Was droht den Betreibern, Verkäufern und Käufern? Auch Ermittlungsbehörden gehen kontinuierlich dagegen vor. Und trotz größerer Erfolge lässt sich die Entstehung neuer Marktplätze nicht aufhalten. Dadurch stellt sich auch die Frage, ob beispielsweise der digitale Drogenhandel den herkömmlichen auf der Straße ablösen kann.

Klara Scherf, 21.01.2021

Anmerkungen

In der Vorlesung wurde herausgearbeitet, dass eine wesentliche kulturelle Errungenschaft der bürgerlichen Gesellschaft deren rechtsförmige Verfasstheit ist mit dem grundlegenden Prinzip der privaten Zuordnung von Folgen von Handeln. Das verhindert nicht prinzipiell die Privatisierung von Gewinnen und die Sozialisierung von Verlusten (etwa durch eine Insolvenz), erschwert dies jedoch gehörig. Das System hat genug Schlupflöcher, um dieser privaten Zuordnung zu entgehen (sei es aus hehren politsch-moralischen oder auch nur kriminellen Gründen).

Wir hatten gesehen, dass im digitalen Universum eine solche private Zuordnung leicht bis zu einer digitalen Identität zurückzuverfolgen ist, allein die Auflösung digitaler in realweltliche Identitäten ist problematisch. Für den Aufbau von Vertrauen in sich wiederholende Geschäftsprozesse ist eine solche Auflösung allerdings auch nicht erforderlich, so lange realweltlich korrekt geliefert und digital zuverlässig bezahlt wird. Mit dem Tor-Netzwerk werden Mediatorstrukturen ins Digitale übernommen, die bereits in vordigitalen Zeiten Leistung und Identität des Leistenden zuverlässig trennten.

Während jene vordigitalen Mechanismen offensichtlich auf die Vertrauenswürdigkeit der Mediatorstrukturen angewiesen waren, scheint dies im Darknet und dem Tor-Netzwerk auf rein technische Abläufe reduziert zu sein. Aber auch diese Infrastrukturen müssen betrieben werden und setzen deshalb stabile institutionalisierte Verfahrensweisen, Standardisierungen und Protokolle voraus. Der OSI-Stack, an dessen Beispiel diese Zusammenhänge in der Vorlesung erläutert wurden, ist also nicht unbedingt linear fortsetzbar, wenn auf der einen Seite private Kennung in einem "Web of trust" als Sicherheitsmerkmal im Prozess befestigt werden soll und auf der anderen Seite genau eine solche private Kennung nicht über die Ebenen des Protokolls hinaus propagiert werden soll, auf denen sie technisch unbedingt erforderlich ist.

Die Möglichkeiten forensischer Spurensuche auch im Digitalen bleibt davon unberührt, sie muss sich allerdings einer Aufwand-Nutzen-Rechnung stellen.

Hans-Gert Gräbe, 30.01.2021


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