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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen / 2019-06-04 |
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Termin: 4. Juni 2019 15.15 Uhr Ort: Seminargebäude, SG 3-13 Margerita Korezkij: Was das Internet vom Bauhaus lernen kann
Was das Internet vom Bauhaus lernen kann
Grundgedanke des Bauhauses war eine Zusammenführung aller Kunstdisziplinen und Materialien in einer Hochschule unter den Augen zeitgenössischer Meisterinnen und Meister. Hauptsächlich sollten dort mündige Schülerinnen und Schüler ausgebildet werden, welche mit progressiven Ideen die Zukunft der Gesellschaft verändern sollten. Als Basis der kulturellen Definition des Internets, wie es heutzutage genutzt wird, liegt hier Felix Stalders „Kultur der Digitalität“ zugrunde. Hier wird deutlich, was in punkto Koordination und Kooperation Margerita Korezkij, 01.06.2019 Linked Open Data - Potentiale und Grenzen
Eine erste Übersicht über das vorhandene Material (und damit in eingeschränkter Weise auch über den aktuellen Stand von LOD) ermöglicht das Projekt "Linked Open Data Cloud", welches 1239 Datensätze und 16147 Verbindungen visualisiert (Stand März 2019). Über die Definition des Begriffs wird ersichtlich, dass LOD sozusagen den Schnittpunkt zwischen Open Data, dem Semantic Web sowie Big Data beschreibt und in vielfacher Hinsicht die Probleme und Möglichkeiten dieser Thematiken in sich vereint. So sehen einige in LOD ein probates Mittel gegen Zentralisierungs-Tendenzen im Netz, andere möchte damit im Zuge von Open Government Bewegungen die Grenzen zwischen behördlichen Prozessen und der Zivilgesellschaft aufweichen. Ich werde mich diesem Themenkomplex in meinem Vortrag aus einer beschreibenden Perspektive nähern und darüber hinaus versuchen, eine Einordnung der Potentiale dieser Technologie vorzunehmen. Literatur:
Der Vortrag Was das Internet vom Bauhaus lernen kann – in gewohnt gut durchkomponiertem Aufbau – befasste sich mit dem Vergleich von zwei Entwicklungsperioden des Kapitalismus, die durch größere technische Umbrüche geprägt sind, welche sich auch in einem fundamentalen Umbau gesellschaftlicher Strukturen und Institutionen manifestieren. Der Fokus des Vortrags lag mehr auf dem Wechselspiel kultureller und technischer Experimentierfelder, in denen die neuen technischen Möglichkeiten auf praktische Verwendungsfähigkeit hin ausgelotet werden, und auf den damit verbundenen ideengeschichtlichen Selbstreflexionsprozessen.
Die industrie- und technikgeschichtlichen Rahmenbedingungen, die sich etwa in einer sinnvoll entfalteten Theorie der Kondratjew-Wellen (Gräbe 2013) nachzeichnen lassen, blieben auch in der Diskussion ein weiteres Mal ausgeklammert. Herr Kleemann konzentrierte sich in seinem Diskussionsbeitrag auf die größere ideengeschichtliche Einbettung jener Bauhausansätze, die "dunkle Seite des Bauhauses", um nicht nur den Wandel, sondern auch die Kontinuitäten jener Zeit in den Blick zu bekommen und dabei – bei aller spekulativen Utopie über mögliche Zukünfte – einen akademisch-rationalen Blick auch auf die nicht-technischen Restriktionen von Handeln zu werfen und damit die Bedingungen der Möglichkeiten von Handeln mit zu verhandeln. Siehe dazu auch Die zentrale dabei zu verhandelnde Frage ist die nach dem Verhältnis der durch zunehmende technische Möglichkeiten wachsenden eigenen Freiheit und den analogen Freiheiten anderer bzw. – heute aktueller denn je – die Beschränkung jener Freiheiten durch naturgesetzliche Schranken, die in ihrer komplexen Wirkung (noch) nicht sprechbar sind. Eine solche Frage muss sich insbesondere der spekulative Teil des Vortrags zur Frage, "wie das Bauhaus das Internet beeinflussen könnte", gefallen lassen. Das ist allerdings auch eine sehr schwierige Frage, denn es ist zu klären, welche Momente von Kontinuität in den massiven Wandlungen kapitalistischer Gesellschaftsstrukturen wirken, so dass sich noch immer jede noch so sehnsüchtig erwartete Systemtransformation letztlich allein als faktorielle Transformation im Rahmen bestehender Systemgrenzen erwiesen hat. Derartige Fragen verhandelt Domenico Losurdo (2005), wenn er "Freiheit als Privileg" identifiziert, Christoph Spehr (2000) in seinem Aufsatz "Gleicher als andere" und auch die Autoren des Sammelbandes (Spehr 2003). Auch in (Spehr 1999) und in (Gräbe 2006) wird diese Frage thematisiert.
Dieses Thema hat, verschränkt mit den Bauhaustraditionen, auch Max Klinger in seinem Bild
![]() ![]() Generell muss sich der Vortrag die Frage gefallen lassen, auf der Basis welcher Begrifflichkeiten und Bedeutungskonstruktionen eine "Geschichte über Linked Open Data" erzählt wird. Gegenüber der Vorlesung werden entscheidende, dort entwickelte Problematisierungen, vor allem zu den Begriffen "Daten" und "Informationen", nicht aufgegriffen. Damit bewegt sich der Vortragende zwar in den Bahnen eines wohlfeilen Mainstreamdiskurses, dies aber akademisch redlich zu präsentieren hätte wenigstens erfordert, den ständig wiederholten Rat von Herrn Kleemann "achten Sie auf Ihre Sprache" zu beherzigen und diesen Mainstream nicht als unumstößliche Wahrheit zu präsentieren, sondern zu problematisieren. Das ist in Grenzen bei den "Grenzen von Open Data" durch Bezug auf eine konkrete Quelle gelungen. Die Darstellung der Potenziale von Open Data – deutlich spürbar eine größere Herzensangelegenheit des Vortragenden als die Grenzen – provozieren in ihrer eigentümlich apodiktischen Fassung natürlich die Frage nach weitergehenden rational-argumentativen Begründungen, die aber kaum auf einer fragilen begrifflichen Basis erfolgreich gegeben werden können. Besonders eklatant manifestieren sich die Defizite beim Thema Open Government, wo die entwickelten Erklärungsmuster wenig mit meinen eigenen Erfahrungen im Rahmen dieser hochgradig widersprüchlichen Praxis auf der Ebene der Stadt Leipzig oder des Freistaats Sachsen gemein haben. Allerdings kann nichts anderes der Prüfstein für rationale akademische Argumentationen sein – in welchem Umfang gelebte soziale Praxen adäquat beschrieben werden und in welchem Umfang sie kohärent oder dissonant zu anderen solchen Beschreibungsformen sind und damit Verabredung zu kooperativem oder auch konkurrentem Handeln'' ermöglichen. In der Diskussion haben wir uns darauf verständigt, dass eine solche Analyse lokaler Open Government Prozesse den Kern der anzufertigenden Seminararbeit bilden soll. Dazu noch einige weitere Links.
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