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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen / 2018-01-09 |
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Termin: 9. Januar 2018, 15.15 Uhr Ort: Seminargebäude, SG 3-10 Marian Lux: Digitalisierung in der Musikproduktion
Digitalisierung in der Musikproduktion Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur die großen Gebiete der Wirtschaft, Bildung und Politik, sondern auch die der Kunst- und Kulturindustrie. In meinem Vortag möchte ich einen Überblick darüber geben, wie sich die Praxis der Musikproduktion im Zuge der Digitalisierung gewandelt hat, welche Alternativen zum professionellen Tonstudio existieren und welchen Möglichkeiten der Laien-Musiker heute hat, das zu tun, was vor fünfzig Jahren noch eine unbezahlbare Dienstleistung war. Die neuen technischen Errungenschaften – und besonders der Aspekt ihrer Bezahlbarkeit – legen den Grundstein für eine neue Szene von Enthusiasten und Hobbyisten, die sog. Bedroom-Producer, die mittels digitaler Technik im namensgebenden Schlafzimmer Musik kreieren können, die manchmal täuschend echt nach professionellem Studio klingt. Marian Lux, 20.12.2017 Links:
Nachdem in einem Dabei wurde deutlich, dass die umfassenden technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters das Verständnis von "Musikproduktion" von einer stärker durch instrumentelle und gesangliche Möglichkeiten geprägten "Originalmusik" zu Formen verschieben, in denen – vergleichbar zu bildlichen Collagen – auch Remixes eine wichtige Rolle spielen und bereits digital vorhandene Artefakte schöpferisch verarbeitet werden. Der präsentierte Erfahrungshorizont war vor allem geprägt durch Praxen von Hobby und Studium in einem einschlägigen Studiengang. Damit verengt sich der Begriff der Musikproduktion allerdings auch stark auf den kompositorischen und klangexperimentellen Aspekt und eine entsprechende Szene, die eigene digitale Räume und soziale Medien bevölkert (Soundcloud und Bandcamp wurden genannt) und auf diese Weise einen speziellen Bereich des digitalen Universums mit eigenen Begrifflichkeiten und Bedeutungszusammenhängen reproduziert. Derartige Phänomene kooperativen Handelns, die sich zwischen "Expertentum" und "Filterblasen" bewegen, hatten wir in der Vorlesung genauer betrachtet und deren wachsende Bedeutung im Kontext von "Infrastrukturen für Infrastrukturen" herausgearbeitet. Es wurde auch deutlich, dass jene "Welt", die durch immer wohlfeilere technische Geräte mittlerweile sogar ins Schlafzimmer Einzug gehalten hat ("bedroom producers"), trotz ihrer begrifflichen Abgeschlossenheit größeren Einfluss auch auf Hörgewohnheiten breiterer Bevölkerungsschichten als "Nutzer" hat. Nachfragen nach Verbindungen zu anderen begrifflichen Bedeutungen von "Musikproduktion" – etwa klassische Hausmusik als gemeinschaftliches Musizieren bekannter Stücke oder Interpretations- und Aufführungspraxen fertiger Werke als Bereich, in dem mit Musikproduktionen heute viel Geld verdient wird – bewegten sich allenfalls am Rande der Aufmerksamkeit. Allerdings wurde deutlich, dass auch diese Szene (ähnlich den Gamern, Bloggern usw.) "Power User" hervorbringt, für die sich Hobby zum Beruf verwandelt und damit das Ausgeben von Geld in Verdienst und Ertrag umschlägt. Damit ändern sich auch Motivationslagen von rein intrinsischen Formen hin zu solchen, die stärker von Angebot und Nachfrage geprägt sind. Es sind derartige punktuelle Karrieren "vom Tellerwäscher zum Millionär", welche die Attraktivität derartiger Szenen für Außenstehende zusätzlich befeuern. Allerdings geht es nicht ums Tellerwaschen, sondern um gute Performance, technische Perfektion und damit letztlich die Erschließung und Weiterentwicklung von Begrifflichkeiten und Bedeutungszusammenhängen. Also eher um Karrieren "vom Garagenbastler zum Millionär", auf welche die meisten Größen des Silicon Valley auch verweisen können.
Interessant war für mich ein weiterer Aspekt: Die Nutzung vorhandenen digitalen Materials wirft urheberrechtliche Fragen auf, um die noch vor zehn Jahren erbittert gestritten wurde. Noch Hans-Gert Gräbe, 19.01.2018
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