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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen /
2015-11-03


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Die Open Knowledge Foundation und ihre Aktivitäten

Termin: 3. November 2015, 15.15 Uhr

Ort: Seminargebäude, SG 3-12

Thema: Die Open Knowledge Foundation und ihre Aktivitäten.

Vortrag und Diskussion mit Markus Freudenberg.

Ankündigung

Die Open Knowledge Foundation ist eine gemeinnützige, community-basierte Organisation, welche weltweit Projekte und Parnerschaften unterhält, die zur Förderung von frei verfügbarem Wissen und Daten beisteuern.

Eine Gemeinschaft von Menschen mit Ideen helfen Daten zu sammeln und Tools zu entwickeln, welche zur Anreicherung von Wissen in allen denkbaren Themenbereichen eingesetzt werden können. Neben der Vorstellung von OKF wird die Thematik des 'Open Data' genauer beleuchtet und kurz auf andere Open Knowledge Initiativen eingegangen.

Markus Freudenberg, 27.10.2015

Links:

Hans-Gert Gräbe, 28.10.2015

Anmerkungen

Im Vortrag wurde viel darüber berichtet, für welche Positionen sich die Open Knowledge Foundation (OKF) stark macht, aber wenig darauf eingegangen, was sich praktisch hinter dieser Organisation verbirgt, wo Eigenprojekte enden und Promotion beginnt und wie die ganze Organisation in das demokratisch-zivilgesellschaftliche Spektrum einzuordnen ist. Auch blieb unklar, ob unter diesem Gesichtspunkt von einer Organisation bzw. einem Netzwerk gesprochen werden kann oder wir es mit einer größeren Zahl unabhängig agierender nationaler Organisationen zu tun haben. Das Verhältnis zwischen der Open Knowledge Foundation Ltd. nach englischem Recht und den „local chapters“ wurde nicht weiter thematisiert. Dafür nahm ein umfassendes Plädoyer für Open Data viel Raum im Vortrag ein. Viel Stoff für die Kürze der Zeit, womit sich Tiefgang vermeiden ließ.

Die mit hoher Selbstverständlichkeit vorgetragenen Thesen veranlassten Herrn Kleemann in der Diskussion zur Frage, ob dies ein Vortrag mit akademischem Anspruch gewesen sei oder ein Werbevortrag der OKF. Die geringe Distanz und die apodiktische Vortragsweise zu Open Data induzierten weitere Fragen zur genaueren Begründung der vorgetragenen Positionen. Eine solche Forderung wies der Vortragende allerdings mit der Bemerkung zurück, dass wenigstens für ihn die Berechtigung dieser Positionen vollkommen offensichtlich sei und er deshalb keinen Anlass zu weiterer Begründung gesehen habe.

Damit öffnet sich unvermittelt das praktische Spannungsfeld, in dem sich das Thema „Open Culture“ heute bewegt und das im weiteren Seminarverlauf genauer auszuloten ist. Auf der einen Seite steht die nicht zu übersehende praktische Wucht und Dynamik einer Bewegung der Proponenten von „Open Data“ und umfassender von „Open Culture“, da sich die Forderung nach Offenheit heute nicht mehr auf Fragen wie Open Source und Open Data beschränkt. Diese praktische Bewegung ruft nach Begleitung durch akademische Reflexion, wie dies gesellschaftstheoretisch, demokratietheoretisch, ökonomietheoretisch und – in einer stark rechtlich verfassten bürgerlichen Gesellschaft – auch rechtspraktisch genauer einzuordnen ist. Auf der anderen Seite steht der akademische Anspruch ideologiekritischer Auseinandersetzung mit Positionen dieser Bewegung selbst, deren fiktionalen Verkürzungen im Vortrag mit Händen zu greifen waren. Dass derartige Verkürzungen unter Aspekten von Kampagnefähigkeit und praktischer Mobilisierung ihre Berechtigung haben und damit ein Moment der Durchsetzungsfähigkeit von Positionen sind, darf den Blick nicht verstellen auf die Frage, welche Interessen und letztlich Machtkonstellationen dabei zum Ausdruck kommen, wer also hier von wem in welchem Umfang instrumentalisiert wird.

Hans-Gert Gräbe, 08.11.2015


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