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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen /
2014-11-18


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Linus Torvalds und die Anfänge von Linux

Termin: 18. November 2014, 15.15 Uhr

Ort: Seminargebäude, SG 3-12

Thema: Linus Torvalds und die Anfänge von Linux. Vortrag und Diskussion mit Lukas Fischer.

Folien zum Vortrag

Ankündigung

Mit den hohen Verkaufszahlen Android-basierter Smartphones hat auch die Verbreitung von Linux in den letzten Jahren stark zugenommen, sodass mittlerweile mehr elektronische Geräte mit Linux verkauft werden als mit Microsoft Windows. Für diesen Erfolg maßgeblich verantwortlich ist der Linux-Initiator, -Namensgeber und -Hauptentwickler Linus Torvalds.

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit den Ereignissen, die zu diesem Erfolg geführt haben, und mit dem Einfluss, den Torvalds auf die Entwicklung von Linux hatte und hat. Dabei werden verschiedene im Zusammenhang stehende Themen betrachtet, wie der Linux-Entwicklungsprozess, die Definition von Opensource und die verschiedenen Lizenzen, das GNU Project und die GNU GPL, die Unix-Philosophie sowie Patent- und Trademark-Konflikte in Opensource-Projekten.

Lukas Fischer, 12.11.2014

Anmerkungen

Für einen Neueinsteiger ist es schwierig, sich in der an Anekdoten und Anekdötchen reichen Geschichte der Open Source Bewegung zu orientieren. Es wird besonders deutlich, dass es einiger analytischer Bemühungen bedarf, bis Geschichte mehr ist als eine Anreihung von Geschichten, in denen gern betont wird, welche "spontanen" Einfälle und Ideen späterhin berühmte Leute zur rechten Zeit hatten. Dass (auch) dies viel mit Ideologie und Befestigung sozialer Zusammenhänge zu tun hat, soll hier nicht weiter ausgeführt werden. Was das Grundmuster derartiger Geschichten vom genialen und zugleich tatkräftigen Erfinder und von Karrieren, die heute nicht mehr "vom Tellerwäscher zum Millionär", sondern "vom Garagenbastler zum Milliardär" laufen, mit Menschenbildern und Erwartungen in einem bürgerlichen normativen Bezugssystem zu tun hat, mag hier ebenfalls (zunächst) außer Betracht bleiben. Wenigstens in der Diskussion wurde die etwas oberflächliche Sicht des Referenten auf geschichtliche Abläufe durchbrochen.

Der Titel des Vortrags legt nahe, dass eine besondere Phase der Entwicklung von Open Source - die Initialzündung von Linux Anfang der 1990er Jahre - Gegenstand der Erörterung sein wird. Das Referat holte allerdings deutlich weiter aus und präsentierte verschiedene Phasen der Entwicklung von den Anfängen der 1970er Jahre bis ins Heute - das GNU-Projekt, das GNU Manifesto und die GPL, Torvalds legendäre Mail an "die Welt", das Wachsen von Linux innerhalb von 10 Jahren zu einer echten Betriebssystem-Alternative sowie in vagen Strichen auch die Auseinandersetzungen um Linux seit 2000, in denen inzwischen "große Player" (IBM, SCO, Microsoft, HP, Oracle, Google) "große Räder" drehen, womit die Auseinandersetzungen eine Ebene innerkapitalistischer Machtkämpfe und "Landnahmen" (in Anspielung auf [Dörre 2011], wo "technologische Landnahme" allerdings keine Rolle spielt) erreicht haben, die nicht mehr leichtfertig als "peripher" abgetan werden können.

Auf solche Aspekte werden wir im weiteren Verlauf des Seminars noch zurückkommen müssen. Für den Anfang bleibt festzuhalten, dass der Vortrag trotz einer gewissen Oberflächlichkeit der Argumentation - oder vielleicht gerade wegen dieser - den Nerv der Zuhörer traf und einen guten ersten Einstieg in die komplexe Thematik rund um Open Source und Open Culture vermittelte, den es in weiteren Vorlesungen und Seminaren zu vertiefen gilt.

Die anzufertigende Seminararbeit sollte sich aber enger auf die Rahmenbedingungen und Ereignisse zwischen 1986 und 1996 konzentrieren und diese genauer und tiefgründiger analysieren. Schließlich war es auch genau in dieser Zeit, dass IBM einen klaren Schnitt in der eigenen Firmenphilosophie von der Prärogative Marktführerschaft zu Technologieführerschaft vollzog.

Hans-Gert Gräbe, 20.11.2014


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