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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen /
2014-05-20


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The Great Chinese Firewall

Termin: 20. Mai 2014 15.15 Uhr

Ort: Seminargebäude, SG 3-10

Thema: The Great Chinese Firewall

Mit einem Einstiegsbeitrag von Jacques Kallenbach.

Folien zum Vortrag

Ankündigung

Die Anzahl der Internetuser in China wächst rapide. Im Juni 2002 waren es 45,8 Millionen Chinesen, im Dezember 2013 ca. 618 Millionen. Etwa die Hälfte davon sind Microblogger. Die Regierung Chinas hat als Zensurinstrument das Projekt Goldener Schild, im allgemeinen Sprachgebrauch als ‚Great Firewall of China‘ bekannt, 2003 in Betrieb genommen. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Internetusern, Microbloggern und den Kontrollorganen in China heute. Chinesen benutzen mit wachsender Begeisterung das Internet und vor allem Social Media Dienste, in China Kopien der im Westen verbreiteten Seiten (Google, Facebook, Youtube // Baidu, Renren, Youku). Die strenge Zensur der Inhalte, mitunter durch eine zentralisierte Serverstruktur, bringt verschiedene kreative Ideen hervor, um diese zu umgehen. So werden z.B. Phonogramme von zensierten Begriffen/Namen/Orten benutzt, um diese zu beschreiben. Die Regierung benutzt ihre Macht über die Zensurorgane und die Auslegung der Zensur für eigene Zwecke, mit den Microbloggern als Mittler. Die Zentrale Frage des Vortrags ist, inwiefern die Internetzensur in China Auswirkungen hat auf die politische Struktur, die allgemeine Meinungsbildung und die Kreativität.

Jacques Kallenbach, 13.05.2014

Anmerkungen

Die Diskussion kam schnell auf die allgemeine Frage zu sprechen, welche Rolle China in einer sich neu ordnenden Welt insgesamt einnehmen wird, welche Traditionen und Besonderheiten zu berücksichtigen sind und ob die durch westeuropäische kulturelle Werte geprägten Debatten und Argumentationsmuster überhaupt auf diesen Kulturraum angewendet werden können, in dem 15% der Erdbevölkerung lebt. Zwei Diskussionsteilnehmer konnten dabei die Debatte durch eigene Eindrücke und Erfahrungen aus längeren Chinaaufenthalten gelegentlich zurechtrücken. In der Diskussion wurde insbesondere deutlich, dass die Sicht auf China als Entwicklungsland, dessen technischen Möglichkeiten sich vor allem als "nachholende Entwicklung" darstellen, durch die ökonomischen Entwicklungen der letzten 30 Jahre ihre Basis verloren hat, und China auch im internationalen Maßstab zunehmend eigene technologische Akzente zu setzen vermag, die in einem nach planwirtschaftlichen Gesichtspunkten geführten "Staatskonzern" andere Dynamiken entwickeln als in einer "freien Marktwirtschaft" westlicher Prägung. Die Entwicklung eigener Versionen der großen digitalen Technologien ist auch unter diesem Gesichtspunkt zu sehen.

Hans-Gert Gräbe, 27.05.2014


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