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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen / 2012-12-04 |
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Termin: 04.12.2012, 15.15 Uhr Ort: Seminargebäude, SG 3-10 Diskussion auf der Basis von vier Texten
Nach der ersten Annäherung an einen Wissensbegriff über "Geschichte und Geschichten" im letzten Seminar geht es nun darum, dessen dynamische und reproduktive Dimension etwas genauer zu fassen, wobei insbesondere die Rolle von Technik im Spannungsfeld zwischen Naturwissenschaften einerseits und einer "kulturalistischen Wende" andererseits genauer betrachtet werden soll. Bitte beachten Sie dazu auch meine Anmerkungen zum letzten Seminar und die Folien des Vortrags von Herrn Johanning. Texte:
Mit der Diskussion sind wir sehr unvermittelt an der vordersten Front philosophischer Debatten angekommen und es zeigen sich auch ernsthafte Differenzen in der Herangehensweise. Hierzu möchte ich als erstes noch ein paar Argumente beisteuern, denn die Kritik an
Ich halte einen transzendentalphilosophischen Zugang zu den uns bewegenden Problemen selbst als intermediäre Arbeitshypothese eines "lassen wir uns auf die Argumente der Poststrukturalisten ein" für wenig hilfreich, da neben der Intentionalität menschlichen Handelns noch wenigstens zwei weitere Faktoren zu berücksichtigen sind, die wir bisher nicht wirklich auf der Agenda hatten: Illusionen (dass wir uns mit unseren Stories in einer Folge von "Spiegelsälen" bewegen und das "Zerschlagen von Spiegeln" in einem Epochenbruch keine "Wirklichkeit", sondern nur weitere "Spiegel" zum Vorschein bringt, hatten wir ja schon mehrfach diskutiert) und die Abgründe der menschlichen Seele. Kleemanns Rekurs auf "normale Menschen", also keine mit psychsichen Abnormitäten, vermeidet es, über genau diese Abgründe auch nur zu sprechen - Hoevels (studierter Romanist, praktizierender und theoretisierender Psychotherapeut in Freiburg) schaut lustvoll und mit psychoanalytischem Scharfsinn in genau diese Abgründe. Besonders die hartnäckigen Illusionen (und gerade auch Religion, etwa die 10 Gebote) erfüllen ganz offensichtlich eine Wächterfunktion vor den Abgründen der menschlichen Seele, und diese Wächterfunktion ist sozial aufgeladen und mit mannigfachen Strafen bewehrt. In früheren Zeiten war das Überschreiten dieser sozialen Grenzen für einzelne Individuen noch viel gefährlicher, weil unmittelbar die private Existenz bedrohend. Was bedeutet es, wenn wir heute, gerade auch durch die gemeinsam geschaffenen technischen Möglichkeiten, ein Stück weit aus diesem Bedingungsgefüge heraustreten? (so fragt Hans-Peter Dürr im "Potsdamer Manifest") Was bedeutet es, mit den
![]() Gleichwohl ist Kleemanns scharfe Reaktion auf Hoevels nur zu verständlich, weil sich der historische Materialismus im Überschreiten eines von einem humanistischen Menschenbild ausgehenden Ansatzes (wie Kant, Hegel und weitere freimaurerische Tradition) natürlich fragen lassen muss, wie er Humanismus als abgeleitete Größe zu gewinnen trachtet. Der historische Materialismus ist eine solche Ableitung, wenigstens in seinen bisherigen Praxen, aber bis heute schuldig geblieben ist (Althusser, später bekanntlich mit den eigenen menschlichen Abgründen konfrontiert, diagnostiziert 1974 an jener Stelle des Überschreitens einen regelmäßigen auch "theoretischen Antihumanismus"). Da macht Hoevels keine Ausnahme, wenn seine exzellente Analyse psychoanalytischer Zusammenhänge in den Aufruf zu bolschewistischen Praxen mündet. Die Genese einer adäquaten Sprache für die genauere Analyse der Dynamik dieser Umschlagpunkte (spannend dazu auch Erich Köhlers "Trollroman") steht noch aus. Althusser dazu:
Diese Fragen blieben bei unserem "philosophischen Höhenflug" diesmal aus zeitlichen Gründen weitgehend auf der Strecke. Lit:
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