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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen /
2009-01-13


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Information und Wissen

Termin: (verschoben auf) 16.01.2009 9:30 Uhr, Johannisgasse 26, Raum 1-22

Ort: Interim am Brühl, Raum 810 (Uni Leipzig)

Vortrag von Patrick Arnold

Ankündigung

Information wurde in den bisherigen Seminarvorträgen als hochgradig kontextabhängiges Zusammenführen von situativ-sensorischer und historisch-erfahrungsmäßiger Bestandteile in einem Prozess mit praktischer Relevanz herausgearbeitet.

Eine solche Betrachtung nimmt diesen kontextuellen Hintergrund zunächst als gegeben an, ist also stark auf Handeln und Entscheiden unter vorgegebenen Bedingungen fokussiert. Aber die vorgegebenen Bedingungen haben ja selbst eine Geschichte und sind in diesem Sinne "geronnene Information". Genauer gesagt strukturiert diese "geronnene Information" als Erfahrung den Interpretationsraum aktualer Information als Möglichkeitsraum vor. Umgekehrt führt aktuelles Handeln zu neuen Erfahrungen, die in einer Verarbeitungsphase in diesen Kontext integriert werden.

So ergibt sich ein enges koevolutionäres Verhältnis zwischen Informationen und aktualem Handeln einerseits und Erfahrungen und potentiellen Handlungsmöglichkeiten andererseits, die in (zunächst individuellem Erfahrungs-) Wissen sedimentieren.

Die Möglichkeit zu intersubjektiver Kommunikation führt zu Kohärenzprozessen innerhalb dieser Erfahrungswelten und schließlich zu intersubjektiven Formen der Sedimentierung von Wissen, was gern auch als explizites Wissen bezeichnet wird.

Bericht

Der Vortrag befasste sich im Kern mit den Aspekten der Wissensentstehung, der Verbreitung desselben und Werkzeugen zum Management von Wissen.

Zunächst wurde auf Basis der in den vorangegangenen Verstanstaltungen gemachten Ausführungen zu Information der Begriff des Wissens als miteinander in Beziehung gesetzte Information definiert. Insbesondere zeigt sich so ein potentieller Charakter, während Information eher situativ geprägt ist. Der Wissenstransferzyklus illustriert dabei, wie in einem Kreislauf aus Daten und Information externes bzw. internes Wissen erzeugt werden kann und umgekehrt. Auch in der Produktion ist der Begriff von Bedeutung, da hier Wissen in besonderer Weise mit Verantwortung verknüpft ist und um diese Ebene erweitert wird.

Für den Austausch und die Verbreitung von Wissen sind vor allem Kommunikations- und Zugangsmöglichkeiten entscheidend. Dies lässt sich etwa im Laufe der Menschheitsgeschichte nachvollziehen, in der von der Steinzeit über Antike und Industriezeitalter bis in die Moderne ein kontinuierlicher und stetig wachsender Wissensanstieg zu verzeichnen ist - eine Ausnahme bildet einzig das Mittelalter. Dabei scheinen die sich immer weiter verbessernden Wege für Kommunikation und Speicherung entscheidend. Folglich liegt es nahe, das Wissensverbreitung und Wissensvermehrung stark miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Schließlich fand am Beispiel von Wissenverwaltungswerkzeugen und ihren grundlegenden Ausprägungen das Management von Wissen Erläuterung. Dabei gibt es im Wesentlichen informations- und kommunikationsorientierte Ansätze. Erstere unterliegen dem Problem des Explizit-Machens von Wissen, letztere sind stark von menschlicher Interaktion als Steuergröße abhängig. Welcher Ansatz gewählt wird, hängt damit in erster Linie vom Einsatzfeld und der Gruppenorganisation - also etwa ob ein Team, ein Netz oder eine Community vorliegt - ab.

Tom-Michael Hesse


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