Hans Gert Graebe / Seminar Wissen / 2008-12-09 |
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Termin:, 09.12.2008, 15.15 Uhr Ort: Interim am Brühl, Raum 810 (Uni Leipzig) Vortrag von Rolland Brunec
Im ersten Seminar wurde der Begriff "Information" als Trias aus Syntax, Semantik und Pragmatik bzw. als Trias aus Form, Bedeutung und Handlung (Klaus Fuchs-Kittowski) ausgemacht, der seine Bedeutung erst in "gelingender menschlicher Kommunikation" (Peter Janich) entfaltet. Zugleich wurde deutlich, dass Information immer eine situativ-sensorische und eine historisch-erfahrungsbeladene Komponente hat. Letzteres ist auch die Stelle, wo sich Information und Wissen überlagern, wobei Information stärker auf die situative Aktualität, Wissen dagegen auf die Potenzialität des Erfahrungsschatzes orientiert. Es liegt also nichts näher, als den Begriff "Information" nun von der Ebene kommunikativ vernetzten Handelns her genauer in Augenschein zu nehmen. Eines der grundlegendsten Felder gemeinsamen menschlichen Handelns sind aber dessen produktive Aktivitäten. Dieses Verhältnis soll im Vortrag genauer ausgelotet werden. Damit wird zugleich die Basis gelegt, um zu einem späteren Termin über die Potenzialität von Erfahrungen und damit über Wissen zu sprechen.
In der Diskussion wurde insbesondere noch einmal die Systematik der Abbildung 1 aus (Fuchs-02) mit Blick auf verschiedene Phasen produktiver Tätigkeit und die Struktur und Charakteristika des jeweiligen Informationsbedarfs erörtert. Sie entsprechen weitgehend den bekannten Phasen der Software-Entwicklung und können auch als Anforderungsanalyse, Modellierung/Entwurf, algorithmische Umsetzung, Laufzeitsteuerung und Ausführung bezeichnet werden. Die jeweiligen Phasen sind durch unterschiedliche mentale Bedingungen charakterisiert. Während in der Anforderungsanalyse stark kreative Momente der Problemfindung und -formalisierung in einem weitgehend unstrukturierten Kontext im Vordergrund stehen, verdichtet sich der Kontext in den nachfolgenden Phasen immer weiter. Zugleich nimmt die Detailtiefe der mentalen Anforderungen kontinuierlich zu, was insgesamt zu einer Verschiebung der Gewichte der Informationsanforderungen von einem Generalisten zum Spezialisten mit verschiedenem Mix von kreativen, anwendungsbezogenen und durch Erfahrung geprägten Wissenselementen zur Folge hat. Solche verschiedenen mentalen Anforderungen finden sich auch in den Aufsätzen von FFK, der diese Anforderungen mit verschiedenen Modi geistiger Tätigkeit als einer personenungebundenen Kodifizierung, einer subjektiven Personalisierung und einer intersubjektiven Sozialisierung sowie verschiedenen sozialen Strukturierungen Team, Netz und Community verbindet. Bei der weiteren Annäherung an die Begriffe "Information" und "Wissen" ist eine solche Stratifizierung zu berücksichtigen. (Hans-Gert Gräbe)
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