Hans Gert Graebe / Philo Debatte / 2014-04-10 |
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Am 13.03. hatten wir den Faden der Diskussion um grundlegende Fragen der Fundierung eines modernen Weltbilds mit dem Begriff "Konstruktion" aufgenommen und dessen Verbindung zur Entwicklung von Technik und Kultur diskutiert. Insbesondere wurde deutlich, dass mit dem Übergang zu planmäßigen, auf Berechnung und entsprechenden praxistauglichen Modellvorstellungen beruhenden Konstruktionen Menschen Gestaltungsmittel zur Verfügung stehen, die inhärent gesellschaftlicher Natur sind und auf enge Weise Sprache, Denken und (intersubjektive) Erfahrung miteinander verbinden. Technik, so meine These, ist dabei nur als geronnene Sprache zu verstehen und Sprache hat die Weiterentwicklung von Technik als einen ihrer Hauptzwecke. Zugleich möchte ich aus der letzten Debatte noch einmal zum Begriff "Welt" zurückkehren, da mir dieser ähnlich ambivalent aufgeladen erscheint wie der Begriff "Technik". Hierzu bietet sich eine kritische Auseinandersetzung mit der begrifflich-kategorialen Grundlegung von Thomas Metscher (2007) an, insbesondere mit einer genaueren Analyse der Konsequenzen des von ihm entwickleten Begriffs von "Welt". Literatur:
Mit dabei: Barthelmeß, Göhler, Gräbe, Kleemann, Lubetzki, Nareike, Radtke, Stahl, Tramp Von den vielen Ansatzpunkten meines Impulsbeitrags zum Verhältnis von Technik und Kultur, Sprache und Denken wurde in der Diskussion vor allem der Aspekt des Vertrauens aufgenommen. Ein solcher Begriff kann zunächst zweifach subjektiv-dinglich gefasst werden als "Vertrauen in die Technik", dass jene mit einiger Zuverlässigkeit geeignet sei, die durch deren Gebrauch intendierten Ziele und Zwecke auch zu erreichen. Zweifach in dem Sinne, dass Technik(en) hier sowohl als eigene Gestaltungsmittel auftauchen (Maltechniken, Spieltechniken, Programmiertechniken) als auch in der Bezüglichkeit auf technische Artefakte als kooperative Gestaltungsmittel - als subjektiv-interessengeleitete Nutzung von Artefakten (im Betrachtungskontext eines engen Technikbegriffs wie im Impulsbeitrag näher ausgeführt), die andere hergestellt haben. Wird dieser enge Technikbegriff verlassen, ist auch der Vertrauensbegriff seiner subjektiv-dinglichen Form schnell entkleidet und wird als inhärent soziales Verhältnis deutlich. Dies schlägt zugleich die Brücke zum Konstruktionsbegriff, mit dem wir uns am 11.03.2014 intensiver beschäftigt hatten, sowie zu adäquaten Beschreibungsformen von Begründungszusammenhängen, in denen ein solches Vertrauen seine sprachliche Artikulation findet und damit überhaupt erst intersubjektiv kommunizierbar wird. Es ist eine wesentliche Errungenschaft der bürgerlichen Gesellschaft, kodifizierte Formen jenseits reiner Gewaltverhältnisse - insbesondere als umfassende rechtsförmige Fundierung des Sozialen - für die Entwicklung und Entfaltung solcher Vertrauensverhältnisse entwickelt zu haben, vor denen vom Prinzip her alle Menschen gleich sind. Herr Kleemann wandte an dieser Stelle ein, dass es wenig hilfreich sei, Vertrauen, Synergien und Kooperation ohne deren Gegenpole Misstrauen, Differenzen, Konkurrenz zu denken, ja dass jede Argumentation, die nicht beide Pole gleichzeitig in den Blick bekäme, sich Einseitigkeit vorhalten lassen müsse. In diesem Zusammenhang verwies ich auf zwei Diskussionen zum Thema "Kooperation und Konkurrenz - Einheit von Gegensätzen", die 2002 im Oekonux-Kontext geführt wurden.
Als nächster Termin steht erst einmal das
Hans-Gert Gräbe, 04.05.2014
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