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Hans Gert Graebe / Philo Debatte / 2012-07-19 |
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Zum letzten Termin sind wir mit unserer Generaldebatte nicht weitergekommen. Wir wollen uns deshalb noch einmal dem Verhältnis von "Praxis und Wissen" zuwenden, wobei es dabei - mit Blick auf die bisherige Debatte - vor allem um das Verhältnis von Formen der Beschreibung von Praxis(prozessen) und Formen der Beschreibung von Wissen(sprozessen) gehen sollte. In unseren bisherigen Diskussionen wurden insbesondere große Verständigungsprobleme diagnostiziert zwischen Personen, die eher aus technisch orientierten Praxen kommen, und Personen, die sich primär in sozial-managerisch orientierten Praxen bewegen. Dies wollen wir versuchen besser zu verstehen.
Offensichtlich spielt bei ersteren die praktische Erfahrung eigener Gestaltungsmacht von und in einer technisch-kulturell geprägten Umwelt eine wichtige Rolle, während bei zweiteren die Erfahrung eigener Gestaltungsmacht in einer sozial-kulturell geprägten Umwelt dominieren. Das wäre im Kontext eines adäquat zu fassenden Begriffs "Wissenschaft" genauer zu analysieren. Dazu sollten auch noch einmal die Argumente aus dem
Das scheint auch andere bewegt zu haben, siehe Hans-Gert Gräbe, 02.06.2012 Zum spannenden Verhältnis von Philosophie und Philosophiegeschichte gerade gefunden:
Eingangs der Debatte versuchte ich unter dem Slogan "Storytelling about Storytelling" meine Sicht auf den Stand unserer Diskussion zusammenzufassen: Wenn Stories (als Basis planvollen Handelns) ein wesentliches typisch menschliches Moment der Bedingtheit von Praxisvollzug sind, so wird sich eine Theorie der Praxis auch über Storytelling ("Denken vom Denken") auslassen müssen, also über Bewegungsformen dieser Bedingtheit von Praxisvollzug. Mit "Glauben" und "Wissen" hatten wir bereits früher zwei Modi eines solchen Storytellings im praktischen Vollzug identifiziert und (auch) im Hier und Heute Berufsgruppen gefunden, deren Praxen und Weltsichten von diesen Modi in verschiedenen Zusammensetzungen in solcher Weise geprägt sind, dass sich Differenzen bis hin zu vehementen gesellschaftlichen Kommunikationsblockaden verdichten. Mit der Verlängerung dieser Linie über den Pol "Wissenschaft" hinaus bis zu "Technik" sowie der Blickerweiterung auf die Professionen von Handwerkern und Ingenieuren sollten diese Differenzen genauer in Augenschein genommen werden, zumal in (Laitko 2012) eine weitere vehemente Differenz auch zwischen dem Storytelling von Wissenschaftlern und dem Storytelling von Technikern als Differenz zwischen curiositas und utilitas ausgemacht wird. Mit Stories über Storytelling als praktischem Vollzug unseres Diskurses wollten wir uns diesen Phänomenen nähern, wobei wir auch diesmal in jener praktischen Frage nicht viel vorangekommen sind, sondern ein weiteres Mal über das Storytelling about Storytelling debattierten, also über die Art des Aufbaus einer solchen Story, um uns der eigenen epistemologischen Voraussetzungen zu vergewissern. Mit der "Verlängerung der Linie" über Wissen und Wissenschaft hinaus bis zu Ingenieur, Technik und Handwerk kommt die "Materialisierung von Gedanken" stärker ins Blickfeld. Gegen eine derartige Polarisierung wandte Kleemann sofort ein, dass eine solch Sicht - "ein Gedanke wird zur materiellen Gewalt, wenn er die Massen ergreift" - die Bedingtheit von Entwicklung leicht aus dem Auge verliert. Die schon Faust bewegende Frage ("Am Anfang war das Wort ..."), welchen Faden man in die Hand nehmen müsse und welchem Faden zu folgen ist, um die Verwandlung von "archai" in "techne" als Story nachzuzeichnen, akzeptierte Kleemann als legitime Zwischenetappe im Storytelling, wenn in einer weiteren Phase die Story eine Umarbeitung erfährt, in der die quer zu einem solchen Entwicklungsfaden verlaufenden Entwicklungen von Bedingtheiten aufgenommen werden. Mit Blick auf die subjektive Quelle von Storytelling stellt sich insbesondere die Frage, wie im Rahmen eines "Storytelling about Storytelling" ein angemessener Objektivitätsbegriff entwickelt werden kann. Es scheint klar, dass dieser nur eng mit einem Begriff von Vollzug von Praxis als praktischem Zusammenprall subjektiv wahrgenommener Möglichkeitsräume und äußerlicher Bedingtheiten zu gewinnen ist. Wir sind damit an einer Stelle angelangt, an der (Müller 1983) vehement auf Bloch verweist. Diese Fragen sollen zum nächsten Termin weiter vertieft werden.
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