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Hans Gert Graebe / Leipziger Gespraeche /
2011-06-16


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Zukünfte - virtuelle Orte und reale Debatten. OYA - eine Zeitschrift für den Wandel

Termin: Donnerstag, 16.06.2011, 18.00 Uhr

Ort: Café des Hauses der Demokratie, Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig.

Mit Johannes Heimrath, Klein Jasedow

Moderation: Prof. Hans-Gert Gräbe

Eine gemeinsame Veranstaltung der Gesellschaft für digitale Medien, Kunst und Kultur Leipzig (GdMKK) und des Rohrbacher Kreises der RLS Sachsen.

Ankündigung

Die vielfältigen Krisenprozesse unserer Zeit, insbesondere deren verschiedene zeitliche Dimensionen, zeigen an, dass wir an einem Umkehrpunkt der menschlichen Entwicklung angekommen sind, an dem keine kurzschlüssigen, eindimensionalen Lösungen eines "Weiter wie bisher" helfen. Dies stellt die Potsdamer Denkschrift mit ihrem Plädoyer "Vom materialistisch-mechanistischen Weltbild zum geistig-lebendigen Kosmos" ebenso in den Mittelpunkt wie der Urbanist und gesellschaftskritische Soziologe Mike Davis mit seinem "Gebot zur Utopie im Zeitalter der Katastrophen". Ein grundlegend neues Herangehen, ein "Denken auf neue Weise", ist gefragt, das gleichwohl so neu nicht sein kann, denn es ist dieselbe Natur, der wir auf neue Weise zuzuhören aufgerufen sind. Anders zu denken bedeutet also vor allem, die eigenen Aufmerksamkeiten anders zu strukturieren und "den Ausstieg zu proben".

Johannes Heimrath gehört seit vier Jahrzehnten zu denen, die "den Ausstieg proben". Ob "Ausstieg" dabei das rechte Wort ist, sei dahingestellt, denn Kontinuität und Wandel liegen eng beisammen, wenn es gilt, das "Richtige im Falschen" zu versuchen und dabei die Momente eines Noch-Nicht-Seienden im Sinne Ernst Blochs in Szene zu setzen, so gut es eben geht und die aktuellen Umstände es zulassen.

Neben den realen Orten des Ausstiegs sind dabei auch die "virtuellen Orte" des Diskurses wichtig, an denen die "realen Debatten" stattfinden. Auch hier verbinden sich mit http://www.geomantie.net, Hagia Chora und der Zeitschrift OYA als Nachfolgerin der Kurs-Kontakte wichtige Aktivitäten mit dem Namen Heimrath.

Diese - persistenteren - virtuellen Orte stehen in enger Beziehung zu temporalen realen Orten, an denen sich immer wieder reale Menschen treffen, um die Beziehung dieser Debatten zu ihrem realen Alltag neu zu prüfen. Ein solcher Ort soll unser Treffen sein.

  • Mike Davis: Wer wird die Arche bauen? Telepolis, Dezember 2008
  • Potsdamer Denkschrift des VDW aus dem Einsteinjahr 2005. pdf
  • Johannes Heimrath: Auf in die Post-Kollaps-Gesellschaft. OYA, Heft 2
  • Mehr zur Zeitschrift OYA im Netz
Hans-Gert Gräbe, 5.6.2011

Bemerkungen

da wär ich gerne virtuell dabei! FranzNahrada

Hallo Franz, ist wohl leider nicht möglich, da wir vor Ort kein entsprechendes Equipment haben. Vielleicht lässt sich das Ganze wenigstens aufzeichnen. Kann aber nichts versprechen. -- HansGertGraebe

Wir haben das aufzeichnen lassen und werden demnächst eine Variante im Netz anbieten. Das Rohmaterial wird ebenfalls an OYA weitergegeben zur Bearbeitung. Mal sehen, ob es als Film dienen kann. Mit digitalen Grüßen --IngoGroeplerRoeser

Kommentar zur Veranstaltung

Das nahezu drei Stunden lang geführte Gespräch mit Johannes Heimrath zeigte, wie unterschiedlich die Auffassungen zu den "Zukünften" sein können aber auch, wie übereinstimmend die Meinungen über 'Gegenwart' sind.

Insbesondere gelang es Johannes Heimrath, die über 20 Gäste der Veranstaltung mit seiner Erfahrung zu fesseln. Er machte - anstelle eines Monologes - im Multilog mit den beiden Podiumspartnern Hans-Gert Gräbe und Ingo Groepler - Roeser sowie den Anwesenden recht plausibel deutlich, daß es (ihm und) der Redaktion der Zeitschrift OYA, die nicht allein für eine umfangreiche Projekterfahrungskette in Klein-Jasedow steht, nicht darum geht, die gegenwärtigen gesellschaftlichen Irrtümer nur pseudokritisch aufzuklären, sondern vielmehr darum, wie eine Zukunft beschaffen sein kann, in der das Individuum (jedes Individuum) einen selbstbestimmten Weg im 'kollaborativen' Miteinander mit der Mitwelt gehen kann und dabei in der Welt glücklich sein kann.

Die Diskussion erstreckte sich über verschiedene Themenfelder, um sich doch jenseits entlang der Hauptfrage von "Virtualität und Realem" immer wieder zuzuwenden, so dass es schwerfallen könnte, daraus nur einen Schluß zu ziehen. Dies könnte auch deswegen eher eindimensional ausfallen, als gerade Publikumsinteressen direkt in die Runde einbezogen worden sind.

Unter den Gästen befand sich auch die Autorin Grit Scholz vom Lebensgut-Verlag. Und so kam es aufgrund ihrer geschätzten Beiträge zu spannenden Sequenzen der Debatte.

Insgesamt war es ein gelungener Abend mit teilweise kontroversen aber nichts desto trotz höchst interessanten vielen gemeinsamen Höhepunkten in einer angenehmen Atmosphäre.

Es wird abzuwarten sein, was der demnächst erscheinenden Video-Internetausgabe der aufgezeichneten Diskussion vom Betrachter entnommen werden kann.

IngoGroeplerRoeser


Zum 5. Gespräch mit dem übergreifenden Thema "Zukünfte - Virtuelle Orte und reale Debatten" war der Herausgeber des Magazins OYA und Publizist, Johannes Heimrath geladen, der aus erster Hand über seine Erfahrungen zwischen Medien und Gesellschaft berichtete.

Heimrath, der in den 1990er Jahren von Bayern nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen war, gründete dort u.a. einen erfolgreichen Medienverlag und brachte damit seine langjährigen Erfahrungen in die strukturbedürftige Region ein. Die unter dem Namen "Siedler" bekannt gewordene Familie in Klein Jasedow engagierte sich in den vergangenen Jahren in der ökologischen Landwirtschaft, der Kultur und der Medienbranche in MVP. Um die Jahrhundertwende etablierte sich in Klein Jasedow die international bekannte Europäische Akademie der heilenden Künste, in der Heimrath selbst gemeinsam mit anderen Musikern aktiv arbeitet. Grundpfeiler seiner musikalischen und therapeutischen Konzeptionen ist dabei u.a. die Gong-Selbstproduktion der Firma Sona Sounds.

Vor diesem Hintergrund gestaltete sich das Fünfte „Leipziger Gespräch zum digitalen Wandel“ entsprechend umfangreich, interessant und impulsstark zugleich. Das interessierte Publikum war von vornherein direkt in das Gespräch eingebunden, wodurch ein frischer Dialog die räumlich Grenze zwischen Podium und Publikum verschwinden ließ.


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