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Workshop "Freie Software und Semantic Web"
am Donnerstag, 27.9.2007, 14 - 18 Uhr
Uni Leipzig, Jahnallee 59, Raum 12 (Westflügel)

Freie Software und Semantic Web - Bausteine für eine "andere Welt"?

Die zivilgesellschaftlichen Bewegungen verbinden mit dem Slogan "Eine andere Welt ist möglich" vor allem Kritik an bestehenden Zuständen mit punktuellen Versuchen, alternative Praxen umzusetzen. Die Potenzen, die im Ansatz der Freien Software sowie den semantischen Techniken des Web 2.0 als "Major Software Upgrade des Internets" liegen, werden in diesen Diskussionen allenfalls am Rande reflektiert. Dabei sind es gerade diese Techniken, die kollaboratives und selbstbestimmtes Agieren ganz wesentlich unterstützen und damit eine "andere Welt" auch auf globaler Ebene vorbereiten.

In diesem Workshop sollen soziale, philosophische und praktische Aspekte von Entwicklungen diskutiert werden, die Freie Software und Ansätze des Social Semantic Web verbinden und in den letzten zwei Jahren eine enorme Dynamik entfaltet haben.

Der Workshop wird unterstützt durch das Graduiertenkolleg "Wissensrepräsentation" an der Universität Leipzig, findet in räumlicher und zeitlicher Nähe zur Konferenz CSSW statt und mündet ab 16 Uhr in eine gemeinsame abschließende Podiumsdiskussion.

Koordinierung der Vorbereitung:

Sören bat mich um einige provokante Thesen zum CSSW-Panel, die nun auf einer extra Seite zu finden sind.

Impulsbeiträge

Matthias Bärwolff (Berlin, Mitherausgeber des Open Source Jahrbuchs): Das Paradox der Allmende 2.0

  • Es ist etwas grundlegend verschiedenes, Ontologien und Verknüpfungen in einer geschlossenen und planbaren Organisation umzusetzen, als über Daten, die verschiedenen, oft widerstrebenden, Interessen unterliegen und die sich zusammen mit ihren Bedeutungskontexten völlig unvorhersehbar entwickeln. Die Dynamik zwischen den Anreizen von Produzenten bezüglich dieser Daten und dem hehren Ziel, all diese Daten mit einer eleganten und umfassenden Ontologie zu einem semantischen Web zu verknüpfen, wird praktisch komplett ausgeblendet ...
  • Abstract als pdf
Thomas Kujawa (Leipzig, familienfreund.de): Web 2.0 - neue Dimensionen des Gebrauchs und Missbrauchs des Internet

  • "Schwunghafter Handel mit Social-Networking-Daten. Das US-Start-up Rapleaf hat ein System entwickelt, bei dem per Webcrawler die Nutzerprofile diverser Social-Networking-Seiten ausgelesen werden." http://www.silicon.de/enid/cio/29337 Treffender kann ich meinen Impulsvortrag nicht beschreiben. Anhand der eigenen Profile und Suchergebnisse werden wir uns über Möglichkeiten des Gebrauchs und Missbrauchs von Web2.0 verständigen.
Ein paar der gezeigten Plattformen sind unter http://del.icio.us/thomas0708/07-09-27 verknüpft.

Hans-Gert Gräbe (Leipzig): Web 2.0 und die GPL - Zum Konvergenzprozess Freier Lizenzen

  • Mit Web 2.0 und der Verschiebung von der Verteilung von Software hin zu Webdiensten, die keine Softwareverteilung im engeren Sinne mehr erfordern, funktioniert einer der wichtigsten Hebel der GPL nicht mehr. Mit GPL 3, der Apache Lizenz 2.0 und der Affero GPL sind gewisse Konvergenzprozesse auf den Weg gebracht.

Der gemeinsam mit dem Rohrbacher Kreis organisierte

Vortrag von Stefan Matteikat (Schwerin)
Nachhaltige Informationsgsellschaft - von den Inkas bis heute

findet bereits

am 26.9.07 um 18 Uhr in den Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, Harkortstraße 10,

statt, damit genügend Zeit bleibt, die Ansätze seines Beitrags genauer zu diskutieren.

Ein Projekt von Stefan Matteikat: http://www.bootstrap-magazin.de

Siehe auch den Text "Das Dilemma der Achtundsechziger und die globalen Dörfer der Inkas. Ein Versuch über transdisziplinäre Forschung." von Stefan, http://www.hg-graebe.de/Texte/Huetten-06.html

Abstract des Vortrages:

  • Ich gehe aus von der Kernthese John Earls und Uwe-Christian Plachetkas, dass für die Inkas auf Grund der Gegebenheiten der Andenregion - Massentransporte waren unmöglich und die menschliche Arbeitskraft musste höchst ökonomisch eingesetzt werden -, die Notwendigkeit bestand, den Energieverbrauch der gesellschaftlichen Reproduktion durch Einsatz von Information zu reduzieren, indem "lokale, ökologisch tragfähige Kreislaufwirtschaften urbane Mikrokerne aufnahmen und mit diesen eine Symbiose eingingen". Für präindustrielle Gesellschaften, die Systeme mit begrenztem Zugang zu Energie waren, ist ein hohes Mass an Selbstregulation und Redundanz kennzeichnend. Wie die Informationsverarbeitung im System der Inka als eine Hierarchie selbstähnlicher Schichten mit kombinierter Selbstregulation und Regulation jeder sozialen Einheit in wechselseitigem Einvernehmen organisiert war, zeige ich an Hand der verschiedenen Komponenten der "sozialen Software". Dabei geht es darum, dass ein Sachverhalt auf sehr vielen Wegen kodiert wird, so dass die darin enthaltene Information für so viele Leute wie möglich so klar wie möglich ist.
  • Was John Earls für die Informationsverarbeitung präindustrieller Gesellschaften am Beispiel der Inka exemplarisch aufzeigt, muss sich auch in anderen Gebieten nachweisen lassen. Am Schluss meines Vortrages zeige ich, dass die Aussicht darauf gerade in meiner engeren Heimat, in Mecklenburg-Vorpommern, offenbar nicht gering ist, man also nicht unbedingt nach Peru fahren muss, um zu ähnlichen Ergebnissen zu kommen. So könnte man einer der von Frithjof Bergmann formulierten Anforderungen an Realisierungskonzepte seines "New-Work"-Ansatzes - der Sichtung und strukturierten Sammlung von traditionellen Kenntnissen und Fertigkeiten aus aller Welt mit Hilfe heutiger Konzepte der Informationsverarbeitung sowie der Schaffung von Grundlagen der praktischen Nutzung dieser Kenntnisse - bei uns Genüge tun.
Hintergrund

In dieser Zeit vom 24. bis 28. September 2007 findet in Leipzig unter dem Kürzel SABRE ein Bündel von Konferenzen statt, das verschiedenen Aspekten des Software Engineering gewidmet ist. Mehr dazu unter

http://sabreconference.wifa.uni-leipzig.de/frontend/index.php?folder_id=43

Eine der Konferenzen wendet sich unter dem Kürzel CSSW verschiedenen Aspekten des Semantic Web zu. Sie können auch gern einzelne Vorträge der Konferenz besuchen.

Nachtrag

von Thomas Kujawa, 23.09.2007

Eine interessante Fundsache:

GoogleWatchBlog - facebook öffnet User-Profile für Suchmaschinen

"Eine schlechte Nachricht für alle die bei facebook registriert sind und sich dennoch ein wenig Privatsphäre gönnen möchten: In den nächsten Wochen wird facebook seine Seiten und alle darin enthaltenen User-Profile für Suchmaschinen freigeben und damit von jetzt auf gleich eine Art Namens-Monopol für alle Suchanfragen haben.

Bisher war facebook für unregistrierte - und das sind Suchmaschinen in aller Regel - komplett verschlossen und hat keine Informationen preisgegeben. Das wird sich in einigen Wochen ändern und facebook gibt all seine Seiten für die zahlreichen Crawler frei. Mit einem PR von 7-8 und einer mittlerweile sehr sehr guten Verlinkung von Millionen externen Webseiten dürfte facebook daher ganz oben in den Ergebnislisten stehen.

Viele Otto Normalverbraucher sind im Internet unter ihrem realem Namen vielleicht auf der eigenen Homepage/Blog oder höchstens noch in Foren aktiv, und genau diese relativ unspektakulären Dinge ohne große Details werden dann gefunden. Wenn facebook aber ganz oben steht, dann sieht der Suchende gleich einen kompletten Lebenslauf und ein meist vollständig ausgefülltes Profil - und nicht zu unterschätzen, die Kontakte mit anderen Personen.

Profile in den Suchergebnissen?

facebook dürfte dann eine ähnliche Stellung in den Suchergebnissen wie Wikipedia einnehmen. Wenn Google und facebook jetzt noch ein wenig zusammen arbeiten und sich noch mit Spock.com verbinden könnte demnächst eine neue Onebox auftauchen die private Informationen über den gegoogelten Namen anzeigen, inklusive Passfoto und einem Profil mit den letzten Aktivitäten.

Viel interessanter wird es ja dann noch wenn Googles Social Network, in dem alle Daten zusätzlich gespeichert sind, dann releast und ebenfalls in die Suchergebnisse integriert wird...

http://www.googlewatchblog.de/2007/09/22/facebook-oeffnet-user-profile-fuer-suchmaschinen


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