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Grüne Chemie


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Seit der amerikanische Autor James Howard Kunstler mit seinem Buch "The Long Emergency" den Ölnotstand ausgerufen hat, ist "Peak Oil" in aller Munde. Ganz egal ob die Thesen stimmen oder nicht: Peak Oil hat dazu beigetragen daß Fragen der Nachhaltigkeit mit einer neuen Dringlichkeit diskutiert werden.

Einer der wichtigsten Bestandteile dieser Diskussion ist die Einsicht, wie sehr das Erdöl als Energieträger und die Petrochemie in unser Leben eingegriffen und die Basis regionaler Produktion und Kreisläufe geschmälert hat. Umgekehrt entsteht aus dem gewachsenen Wissen der letzten 100 Jahre die Basis für eine wesentlich erweiterte, auf pflanzlichen Rohstoffen aufbauende Werkstoff- und Materialwissenschaft. Nennen wir sie vereinfachend die "Grüne Chemie".

Auf dieser Seite sollen zunächst einmal unzusammenhängende Beobachtungen und Informationen gesammelt werden, in der Absicht, die Basis für ein Verstehen der Möglichkeiten "Globaler Dörfer" nicht nur in Hinsicht auf ErneuerbareEnergien, sondern auch in Hinsicht auf die Gestaltung von Produktionsketten zu verstärken.


Reingers im niederösterreichischen Waldviertel ist seit einiger Zeit das österreichische "Hanfdorf". Auf der Seite http://www.hanfdorf.at/ finden sich folgende interessante historische Betrachtungen:

" Dass das Kraut und das Harz des Hanfes – Marihuana und Haschisch – eine berauschende Wirkung haben, war von Anbeginn der menschlichen Hanfnutzung bekannt. Cannabis ist die wohl älteste Droge überhaupt. Ihre Einstufung als gefährliches Rauschgift indessen ist ein Produkt der Neuzeit. Genauer: jener Antihanfkampagne, mit der in den 30er Jahren in den USA der universalen Nutzpflanze Hanf das Etikett „Marihuana – Mörder der Jugend“ angeheftet wurde.

Neue Verarbeitungstechniken und Maschinen machten den fast schon vergessenen Hanf in den 20er Jahren plötzlich wieder interessant: als Rohstoff für Papier, für Kunststoffe aller Art und für die Gewinnung von Bioenergie. Doch als der geniale Tüftler Henry Ford 1941 sein „Auto, das vom Acker wuchs“ präsentierte – die Karosserie aus Hanfkunststoff, betankt mit Hanfdiesel – war es bereits zu spät: 1937 hatte eine Seilschaft von Industriellen den „Marijuana Tax Act“ durchgesetzt und mit diesem Steuergesetz den Hanfanbau schlagartig zum Erliegen gebracht. Drahtzieher der Hanfprohibition waren der Ölmagnat und Bankier Mellon, der Holzpapierfabrikant und Medienzar Hearst sowie der Chemieriese und General Motor-Besitzer Du Pont, der die Additive für Benzin, die Sulfite für Holzpapier und Kunststoffe auf petrochemischer Basis herstellte. Ausführendes Organ der Hanfprohibition war das neugegründete Federal Bureau of Narcotics (FBN), das Mellon mit seinem Schwiegerneffen Harry Anslinger besetzte. Fords Hanf-Mobil ging genauso wenig in Serie wie die erfolgreichen Experimente des US-Agrarministeriums, den hölzernen Abfall des Hanfs als Papierrohstoff zu verwenden. Was aber in Serie ging, waren fantastische Horrorstories über das „Mörderkraut“ – statt von Hanf und seinem vielfältigen Nutzen, war nur noch von „Marihuana“ als fürchterlichem Rauschgift die Rede.

Das simple Hanfkraut, das wenige Jahrzehnte zuvor wegen seiner entspannenden, krampflösenden Wirkung noch zu den am häufigsten verordneten Arzneien gezählt hatte, avancierte gleichsam über Nacht zur gefährlichsten Droge überhaupt. Von dieser Horrorpropaganda hat sich der Hanf bis heute nicht erholt. So geschah es, dass auch bei der jüngsten Wiederentdeckung nachwachsender Rohstoffe im Zuge der ökologischen Krise der Hanf einfach vergessen wurde. Der Bioenergiespender Nummer eins blieb als „Rauschgift“ außen vor, die nützlichste Pflanze des Planeten für Forschung und Wissenschaft eine „flora non grata“."

http://www.hanfdorf.at/hauptframe.htm

Angeblich soll Hanf die Ackerpflanze sein, die mit gleichen Resourcen die meiste Biomasse bringt. Der Samen gibt Öl, der Stengel einen Holz-vergleichbaren Bruch und eine Faser, die ihresgleichen sucht. In den 30er-Jahren haben die Nazis in Deutschland den Anbau wieder betreiben lassen weil man die Faser für die Uniformherstellung gebraucht hat. Aus dieser Zeit stammen auch die letzten Maschinen für die Hanfernte. In Nordwestfrankreich gibt es eine Papierfabrik, die seit dieser Zeit Hanfpapier herstellt. Nebenprodukte dieser Papierherstellung sind Hanfdämmstoff aus dem Stengelbruch und Hanfsamen, mit dem man auch in Resteuropa Hanf anbauen darf. Natürlich ziemlich teuer. Auch zu Ende der DDR hat man den Wert dieser Kulturpflanze wiedererkannt. Im Deutschland von heute sucht man wissenschaftlich nach Pflanzen, die noch mehr Masse aus der Sonne machen können und hat sie auch gefunden. Allerdings nicht auf dem Acker sondern in Aquakulturen, die man in Schränke auf Hochhausdächer stellen kann. Wiegesagt ist der Hanfanbau in der BRD verboten aber genehmigungsfähig, mit besagten Samen aus Frankreich. Ernte und Weiterverarbeitung sind, mangels passender Maschinen, schwierig. Hanfbruch kann wie Hackschnitzel verheizt werden, die Faser brennt ebenso, kann aber auch Textilien geben, das Öl ist sowohl als Lebensmittel als auch als Industrierohstoff bestens geeignet. Kein Wunder, dass die Erdölindustrie etwas gegen Hanf hat.

Übrigens hatte Henry Ford noch mehr gute Ideen, die er auch durchsetzen konnte, etwa das Fließband für die Fabrikproduktion und das Sicherheitsglas im Auto. Einer, der Ford's Gedanken fassen konnte und nach Europa brachte, war Andre Citroen. Zwar schweife ich jetzt vom Thema Ökoenergie ab, aber nicht vom Thema Effizienz. Naja, ums Autofahren geht's hier nicht und auch nicht wirklich um Antiquitäten.

Wenn man ernsthaft Landwirtschaft und Energiererzeugung verbinden will, kommt man IMHO am Hanf nicht vorbei.

HeinzBerg


"Tanken beim Dorfwirt

VON KARIN MAIRITSCH (Die Presse) 20.08.2005 Robert Hanke ist eine Blume aufgegangen: Er kam von großvolumigen Spritfressern zu Planzenöl als Treibstoff.

....

Also fährt Hanke seinen International Scout nun mit Pflanzenöl, das deutlich weniger als Diesel kostet, aus der regionalen Landwirtschaft oder der ­Küche des Dorfwirten stammt, CO2-neutral und überall lagerfähig ist. 60.000 Kilometer hat er mit dem erneuerbaren Treibstoff bereits ­zurückgelegt, und der Verbrauch ist in etwa gleich wie bei herkömmlichen Diesel. Die Investitionskosten haben sich schon lange amortisiert. Vor eineinhalb Jahren gründete Hanke gemeinsam mit Freunden den Verein „biotrieb“, einen Zusammenschluss Gleichgesinnter, der sich als Plattform für Forschung, Hersteller und Anwender versteht. Umrüstseminare für Pflanzen­ölfahrzeuge werden ebenso angeboten wie Marktbeobachtung, Beratungsgespräche und Prototypentests. Der Andrang ist groß, die Seminare sind gut ausgebucht. Derzeit sucht man Vertriebspartner für Pflanzenöltankstellen, um eine möglichst flächendeckende Versorgung auch in Ballungsräumen zur Verfügung stellen zu können."

http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=s&ressort=mo&id=501424

http://www.biotrieb.org

nebenbei:

Pflanzenöl alleine kann mehrfach den weltweiten Erdölbedarf decken, Proff. Ernst Schrimpff Studie http://www.solarverein-muenchen.de/bioenergie/treibstoff_text.htm

Weltweit könnte der Welt-Energieumsatz der Erde 5-mal alleine mit Biomasse abgedeckt werden.


http://www.loop-linz.at/seiten/idee_frameset.html

idee: kreislaufwirtschaft und nachwachsende rohstoffe

Biologisch Abbaubare Werkstoffe (BAW) ähneln in fast allen Belangen herkömmlichen Kunststoffen. Sie lassen sich mittels üblicher Verfahren der Kunststofftechnik zu einer unüberschaubaren Vielfalt von kunststoffanalogen Produkten verarbeiten. Die entscheidenden Unterschiede zu konventionellen Kunststoffen sind:

  1. Zu ihrer Herstellung werden heute bereits überwiegend und in zunehmenden Maß nachwachsende Rohstoffe, wie z.B. Stärke, Zucker oder Zellulose genutzt.
  2. Nach Gebrauch lassen sich BAW-Produkte durch mikrobielle Abbauprozesse ökologisch und ökonomisch effizient verwerten, sie sind vollständig biologisch abbaubar und unter bestimmten Voraussetzungen auch kompostierbar.
Die grundlegende Idee dieser Produktinnovation orientiert sich am Kreislauf der Natur: über 100 Milliarden Tonnen organischen Materials werden Jahr für Jahr durch Photosynthese erzeugt und durch mikrobiellen Abbau wieder in die Ausgangsprodukte CO2, Wasser und Biomasse zerlegt. Ein globaler Stoffstrom, der geräuschlos entsteht und verschwindet - ohne Mülldeponien, ohne Umweltprobleme oder gar hohe Kosten.
N packt´s
  • Können Sie sich vorstellen, ein Plastiksackerl zu kompostieren?
  • Kann die Natur Kunststoffe mit den uns bekannten Eigenschaften liefern?
Ja, es ist möglich. Deshalb startet das Land Niederösterreich N packt`s, die Initiative zu einer breiten Markteinführung von biologisch abbaubaren Werkstoffen.

Ziele für Niederösterreich:

    • Ökologische Produkte für Handel und KonsumentInnen
    • Neue Betätigungsfelder für regionale Wertschöpfung mit neuen Arbeitsplätzen
    • Aufbau innovativer Technologien als Zielsetzung für die biotechnologische Forschung
    • Stärkung der Regionalwirtschaft unter Erhaltung ländlicher Strukturen
Auftaktveranstaltung mit LHStv. Ernest Gabmann und LR Josef Plank am Do., 24. November 2005

N packt's ist ein Projekt zur breiten Einführung von Biokunststoffen. Das sind 100% biologisch abbaubare "Kunststoffe", da auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Interessant dabei ist die Breite in der das Projekt gedacht und angegangen wird: von der landwirtsch. Produktion, der industriellen Produktion (Bioraffinerie) zur Verpackung landwirtschaftlicher Produkte, Handelsprodukte,..Ein großes Projekt, in dem nachhaltige Aspekte berücksichtigt werden.


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