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Gerhard Henkel


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Humangeograf und Verfasser des Buches "Das Dorf - Landleben in Deutschland gestern und heute". "Dorfpapst" (sagen die anderen) oder "Dorfanwalt" (so fühlt er sich selbst).

Hat in 45 Jahren ca tausend Dörfer in Deutschland genauer erforscht. Lebt in Fürstenberg in Westfalen. Ist da zum Beispiel auch Mitglied des Fürstenberger Karnevals Club "die Hoppeditze".

Gründer des Bleiwäscher Kreises 1977 / 1978. Sinn war, wissenschaftliche Forschungen an (Kommunal-) Politiker zu vermitteln und Probleme des ländlichen Raumes öffentlich zu kommunizieren. Umbruchsphase, in der man sehen konnte dass Dörfer regelrecht "kaputtsaniert" wurden, hostorische Bausubstanz und lokale Traditionen ünbergangen wurden.

HR Sendung mit Karin Röder http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?key=standard_podcasting_hr2_doppelkopf&type=a&rubrik=22564&mediakey=podcast/hr2_doppelkopf/hr2_doppelkopf_20120709

"Was fasziniert die Menschen am Dorf"

  • Naturnähe, man kann sich erholen, man kann sich bewegen, seine Nahrung selbst erzeugen
  • Gemeinschaft, Miteinander feiern, sich wechslseitig helfen und unterstützen
  • Traditions- und Handlungsorientierung. Bodenständigkeit. Man steht auf dem Boden und befasst sich mit dem Boden. Aktivkultur.
"Werden sich die Dörfer immer ähnlicher?"

  • Früher mehr im lokalen Baumaterialien, Unterschiedliche Farben und Bautraditionen
"Der aktuelle Zustand der Dörfer"

  • Es ist vieles in Bewegung
  • sehr vielfältiges Bild; sehr viele Dörfer noch in ursprüngichem Zustand, ber sehr viele sind unansehnlich modernisiert.
"Die Wirkung des Pendelns und der Stadt"

  • Die Dörfer sind überwiegend Auspendlerdörfer geworden
  • Die Menschen müssen zum Arbeiten, Einkaufen, Studieren etc. wegfahren
  • Habitus hat sich angepasst
"Die größten Schwächen der Dörfer"

  • Zumnehmender Leerstand in den Dorfkernen - gerade die identitätsbildenden Bereiche verfallen. Wird oft ignoriert.
  • Abwanderung der jungen Menschen. Zunächst mal hohe Geburtenquote, prozentuell mehr als Großstadt. Bildungsabwanderung. Immer mehr gehen die Mädchen weg, weil gerade für sie ausbildungsmäßig am wenigsten getan wird.
Lösungswege
  • Beispiel Ummendorf bei Magdeburg: Bürgermeister Falke trifft sich jede Woche zwei Stunden mit den jungen Menschen. Deals: Gemeinde gibt Raum für Wohnen, Freizeit und Arbeiten. Dafür kleine Gegenleistungen.
  • Im Hochsauerlandkreis "Top Nachwuchs für Top Firmen": "ihr müsst wiederkommen"
  • Netzwerke zwischen Kommunalpoitik und Gemeinden: Wer kümmert sich um: das leerstehende Schulgebäude, den Bachlauf etc. Das Dorf muss sich selber helfen --> Integrative Dorfvereine, die sich mit solchen Dingen beschäftigen, die sich die Frage stellen, was sind wir, wo wollen wir hin, in 20 Jahren, denn uns hilft niemand. Geben und Nehmen. Beispiel Eltern die ihre Kids beim Sportverein deponieren.
  • Das Dorf lebt davon, dass die Menschen etwas machen, aber es muss von allen anerkannt werden.
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FR - Artikel: Die große Mehrheit der Vorstandsvorsitzenden der DAX-Konzerne kommen vom Land. Dorr kann man eine Menge von sozialen und emotionalen Kompetenzen lernen. Sich kümmern, anpacken,

Arbeitslosenquote ist groß in den Großstädten und am niedrigsten am Land. Vergleiche in NRW. Weniger Kriminalität. Zehnmal mehr Blutspenden. Gemeinsinndenken stärker.

Landflucht vs. Landlust. Woher kommt die Sehnsucht und diese Koexistenz dieser widersprüchlichen Trends?

  • "Der Handwerker muss auch mal nach China fahren" - auch der Dorfbewohner wird zum Globetrotter
  • Das verstärkt das Bedürfnis nach heimat, nach dem kleinen überschaubaren Bereich (Zitiert Olympiasiegerin die Kraft aus ihrem Dorf bezieht: "Ich bin nunmal ein totales landei")
Die 3 wichtigsten Punkte dass das Dorf Zukunft hat
  • es muss in alle Köpfe hinein, dass das Dorf ein Geben und Nehmen ist. ALLE, nicht einige müssen aktiv sein.
  • die Kommunen müssen mehr Anerkennungs- und Informationskultur entwickeln: Bürgerkultur, weg vom Papa Staat und der Bürger als Kunde - hin zum Geben und Nehmen. (Beispiel Weyarn in Oberbayern)
  • Auch erkennen dass Land und Großstadt in einem Verhältnis des Gebens und Nehmens stehen. "Das Dorf trägt die Stadt".