FritzEndl: 7.11.2023: Höre mir wieder einmal die Sendung "Im Gespräch" vom 23.6.2022 der Autorin und Journalistin Sabine Bode mit Birgit Dalheimer über "Seelische Kriegsverletzungen von Kindern" an. Sabine Bode befasst sich aber auch mit dem Einfluss des Buches "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" der deutschnationalen Ärztin Johanna Haarer auch auf unsere Erziehung. Erkenne mich jetzt erst als ein Angehöriger dieser "vergessenen Generation."
Dazu schrieb 2004 "Die Zeit" anlässlich der 1.Auflage des Buches "Die vergessene Generation" (2022: 40.Auflage!): "Sie haben den Bombenkrieg oder die Vertreibung miterlebt, ihre Väter waren Soldaten, in Gefangenschaft oder sind gefallen. Diese Kriegsvergangenheit zeigt auch heute noch in Vielen Familien Spuren, bis in die zweite und dritte Generation hinein. Ein Buch nicht nur für die ehemaligen Kriegskinder, in etwa die Jahrgänge von 1930 bis 1945, sondern auch ein Buch, das den Jüngeren helfen wird, ihre Eltern besser zu verstehen." Ich habe in meinen ersten drei Lebensjahren ebenfalls Krieg und Vertreibung erfahren, ohne mich an viele traumatisierenden Erlebnisse und Ängste "erinnern" zu können. (Nur glaube ich inzwischen, mir manche Langzeitfolgen dieser verzögerten Entwicklung erklären zu können.) Und viele Kinder, die nun aus Kriegsgebieten zu uns flüchten mussten, haben Ähnliches oder noch Schlimmeres erlebt.
Geboren am 17.7.1942 in Wien als viertes Kind deutschnationaler Eltern.
Vater (1896-1976), Hauptschullehrer, nach einer Kriegsverletzung im 1.Weltkrieg in Frühpension. Mutter (1901-1984), Lehre zur Schneiderin, später Hausfrau.
Von 1942-1945 In einer Mietwohnung am Fuß der Perchtoldsdorfer Heide
Von 1945 – 1968 wohnte ich im 15.Bezirk (zwischen Schönbrunn und dem Wasserspeicher beim Meiselmarkt) in der Wohnung der Großeltern väterlicherseits neben dem "Wieningerplatz". (Die vor ihrer Heirat 1896 in den Nachbarhäusern Triesterstraße 42 bzw. 44 - jetzt "OBI-Sochor" - gewohnt haben)
1968 Abschluss der Pädagogischen Akademie d.B., Am 29.6. Hochzeit mit meiner PÄDAK-Kollegin Helga und Umzug nach Favoriten.
1980 letzter Umzug in das zunehmend vom Abbruch bedrohte Zinshaus "Zur Spinnerin 2" zu damals noch günstigen Mietkosten ("Friedenskronen" und unbefristet) im sogenannten "Triesterviertel". Es wurde 1996 vom "Österreichischen Siedlungswerk" erworben und sockelsaniert.
1985 Tod unseres zweiten Sohnes Gerhard als Folge eines Schiunfalls in Tirol. Aufbau der Selbsthilfegruppe "Trauernde Eltern" in der Pfarre St.Anton mit Unterstützung vom Pfarrer Josef Vollnhofer.
1996 Dank einer finanziellen "Starthilfe" durch die damalige SPÖ-Stadträtin und Vizebürgermeisterin Grete Laska konnte im März 1996 ein Gassenlokal (Knöllg.29, aktiv bis 1999) im "Triesterviertel" des 10.Bezirks (Knöllg.29) eröffnet werden. Die "Kontakt- und Informationsstelle Grätzl-Punkt Rosa Jochmann" hatte schon damals das Ziel, Selbsthilfegruppen, Nachbarschaftshilfe und Bürger*inneninitiativen zu unterstützen. Aktuelles
2005 und 2007 Geburt unserer Enkel Miriam und Livia. (FE: "Eine Sonne ist untergegangen und zwei Sonnen sind aufgegangen.")
29.6.2023: Auch an unserem heutigen 55.Hochzeitstag sind meine Frau Helga und ich für jeden gemeinsamen Tag dankbar!
Öffentlich engagierte Menschen, die mich besonders beeindruckt haben bzw. beeindrucken:
Politikerinnen, die sich besonders für Frauenrechte einsetzten
Adelheid Popp (1869-1939) "Frauenrechtlerin und Sozialistin. Begründerin der proletarischen Frauenbewegung in Österreich"
Käthe Leichter (1895-1942) "Sozialwissenschaftlerin, Gründerin und Leiterin des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer."
Sie ist zwar im selben Jahr wie meine Mutter geboren, hat aber in den 20-er und 30-er Jahren den Faschismus in Österreich politisch bekämpft und ihn nicht wie vor allem mein Vater bis 1945 aktiv unterstützt.
1982 saß ich ihr bei einer Lehrer*innenrunde gegenüber, neben mir unserer 12-jähriger ältere Sohn. Ihm schrieb sie etwas später einen für sie typischen Brief, der eine zehn Jahre andauernde Korrespondenz zwischen ihr und mir einleitete und mit den Worten schloss: "Es grüßt Dich innigst Deine Rosa Jochmann, genannt Rosa von allen Freunden. Du bist nun auch mein Freund!"
Am 29.6.1992 schrieb sie mir unter anderem: "Mein Einverständnis dafür, daß Du dem "Grätzl-Punkt" meinen Namen gibst, hast Du."
Noch im selben Jahr gründeten meine Frau Helga und ich den Verein "Grätzl-Punkt Rosa Jochmann".
Gemeinsam mit anderen haben meine Frau Helga und ich 1979 mit diesem Text um "VORZUGSSTIMME für DOHNAL" für die Nationalratswahl am 6.5.geworben.
Auszugsweise die Begründung:
Wir, die Unterzeichneten, finden es erfreulich, wenn sich so viele Menschen für Genossen Josef Cap's Einzug in Parlament einsetzen......Genossin Dohnal hat neben anderen Initiativen vor allem mit den "Frauenenqueten" einen Weg gefunden, direkt mit den Frauen zusammenzutreffen und sich deren Schwierigkeiten und Lösungsvorschläge anzuhören. Was liegt daher näher als die Unterstützung ihrer Wahl ins Parlament?....BITTE GEBEN SIE JOHANNA DOHNAL IHRE "VORZUGSSTIMME"
Der Kinderarzt und Sozialmediziner Hans Czermak (1913-1989)
FritzEndl: Mai 2023: Schon am 17.5.2006 ist "mit überwältigender Mehrheit (zwei Gegenstimmen von den "Grünen", vermutlich weil es keine Frau betrifft) im Bezirksparlament beschlossen worden, eine Zusatztafel „Rudolf Kalab 1933- 2000 Friedensaktivist – Mitbegründer vom „Regionalteam Favoriten“ an die "Rudolf Kalab"-Tafel in Unterlaa anzubringen. Trotz meiner mehrfachen Versuche, die zuständige Sachbearbeiterin in der MA7 ("Kulturelles Erbe") und die Bezirksvorstehung um die Umsetzung dieses Beschlusses zu ersuchen, gibt es - trotz weiterer Zusagen - noch immer keine Zusatztafel.
Die Erzieherin, Flüchtlingshelferin und Menschenrechtsaktivistin Ute Bock (1942-2018).
Sie lernte ich im Rahmen des "Regionalteam Favoriten" kennen, als sie uns am 11.3.1992 im "Gesellenheim" in der Zohmanng.28 von ihrer Arbeit erzählte. Ich schrieb schon damals in mein "Tagebuch": "Bin sehr beeindruckt!" Am 16.3. konnte ich sie dort wieder besuchen und über meine Bemühungen als "Grätzlaktivist" informieren. Seither hatten meine Frau und ich mit ihr bei mehreren Gelegenheit immer wieder Kontakt.
Dazu mein "Tagebuch" vom 20.10.2022 Das von mir gemalte Acrylbild zeigt Oberst Wlaschitz im Gespräch mit Willi Resetarits im Belgrad-bzw.Barankapark bei einer Veranstaltung des Bezirks zur Erinnerung an die von den Nazis von ihrem jährlichen Sammelplatz vor der Hellerfabrik in die Gaskammern transportierten Lovaras.
"Ich bin o.k. Du bist o.k.- Zusammen sind wir fantastisch" (nach Eric Berne) & "Zusammen wachsen."
„Einer ist keiner, zwei sind mehr als einer. Sind wir aber erst zu dritt, machen alle andern mit.“ (Grips Theater, - 1971)
"Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen unterscheiden." (nach Ch.F. Oetinger)
"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn." (Rainer Maria Rilke)
Öffentliche Organisationen, Einrichtungen und Initiativen, die mir aktuell (Oktober 2023) Hoffnung machen