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Wirtschaftsforum II: Digitale Dörfer -Wohin geht die Globalisierung?
Freitag 21. Mai 2021 – 14.00-15:45 Uhr

Materialsammlung

https://www.untergrund-blättle.ch/wirtschaft/theorie/deglobalisierung-zeitdiagnose-und-perspektive-6340.html

In der Zeitung „Die Welt“ heisst die Überschrift eines Artikels im Jahr 2016: „Zeitenwende: Die De-Globalisierung hat längst begonnen.“ Für die „rückläufige Globalisierung“ werden folgende Anzeichen genannt: Der globale Handel wächst seit 2008 langsamer als die Produktion. (vorher wuchs er doppelt so schnell, ab 2012 bis 2015 wachsen sie gleich viel, ab 2016 wächst die Produktion schneller als der Handel) Und: „Seit 2011 ist die Fragmentierung der Produktion auf globaler Ebene rückläufig. Sie war nach dem Einbruch in 2008 nur marginal wieder angestiegen, um seitdem kontinuierlich zu sinken“ (Straubhaar 2016).

  • weitere Zitate daraus:
  • "Anstatt zentral zu produzieren und Güter mit immer größeren Schiffen über immer weitere Distanzen zu transportieren, erlauben neue Technologien eine dezentrale Fertigung und Leistungserbringung an Ort und Stelle des Endverbrauchers. Anstatt Waren zu den Menschen zu bringen, kommt die Produktion zum Menschen."
    • "Ein Beispiel: Wurden Herzschrittmacher früher zentral in Fabriken in ein paar Standardgrößen hergestellt, wird in Zukunft im Operationssaal mithilfe eines 3-D-Druckers entsprechend der spezifischen Umstände passgenau ein Unikat maßgeschneidert. Die Logistik einer Lieferkette, Transport und Lagerhaltung werden überflüssig. Anstatt Güter werden Daten um die Welt geschickt."
    • "Der Wettbewerbsvorteil des Logistikers besteht damit nicht mehr in einem großen Ersatzteillager, aus dem alles dezentral in die Fläche verteilt wird. Er liegt in der effizienten Datenverarbeitung, die dem Kunden eine Problemlösung vor Ort anbietet, bevor der Kunde selbst aktiv wird. Das Ersatzteil wird dezentral ausgedruckt und eingebaut."
  • "Die Digitalisierung macht eine Verlagerung von zentraler zu dezentraler Wertschöpfung attraktiver. Eine lokale Leistungserbringung erlaubt, Kostenvorteile zu heben. Vor Ort hergestellte, kundengerechtere Speziallösungen verbessern die Qualität und die Nutzerzufriedenheit gegenüber zentraler Produktion. De-Globalisierung und Dezentralisierung sind die Folgen. Sie werden die Zukunft prägen."
Ein enges Verständnis von Globalisierung bezieht sie auf das Ausmass langer, verschiedene Kontinente umspannender Lieferketten und auf die Überwindung von Handelsschranken. Einem weiten Verständnis von Globalisierung entspricht die Feststellung: Selbst wenn die Lieferketten weniger international wären und es mehr Handelshemmnisse gäbe, bliebe der Konkurrenzdruck des Weltmarkts auf die Volkswirtschaften bestehen. Um in der Konkurrenz nicht unterzugehen, muss jedes Kapital seine Verwertung steigern. Das Fortkommen der Sieger wird auf dem Weltmarkt prämiert. In Ländern, die wirtschaftlich schlecht dastehen, unterbleibt die Förderung von Entwicklungspotentialen auf ‚niedrigerem’ Niveau.

Wer in der internationalen Konkurrenz auf den unteren Plätzen steht, kann oft nicht einmal mehr im eigenen Land auf teurere Weise technisch weniger anspruchsvolle Produkte herstellen, sondern wird durch die Produkte der Gewinner überschwemmt. Die Kapitale der wirtschaftlich reicheren Länder beanspruchen einseitig häufig bestimmte Stoffe und volkswirtschaftliche Segmente der wirtschaftlich armen Länder. Das verhindert eine aufeinander abgestimmte und eine sich positiv rückkoppelnde Arbeitsteilung in der ‚zurückgebliebenen’ Ökonomie.

Weitere zu berücksichtigende Punkte:

Ökologische

  • Verbrauch fossiler Energie und Verschmutzung der Meere durch die Riesenschiffe
  • Biologischer Ökozid durch Verschiffung zehntausender Arten mit dem Meerwasser in Stabilisierungstanks
Ökonomische
  • Lohndumping
  • Größere Disruptionen bei Weltmarktschwankungen
Konsequenz: wirkliche Deglobalisierung statt Protektionismus

"Die geforderte Regionalisierung unterscheidet sich vom Protektionismus oder der Formierung von Wirtschaftsblöcken, die sich auf die Konkurrenz am Weltmarkt ausrichten, sich also positiv auf ihn einstellen."

"Das Primat der Binnenwirtschaft und die gesellschaftliche Selbstgestaltung in einem bestimmten Raum können allein resultieren aus konvergierenden Prozessen, die die Mehrheit der ökonomisch führenden Nationen ergreifen. Ebenso wenig wie es „Sozialismus in einem Land“ gab, kann Deglobalisierung in einem vom weiter bestehenden Weltmarkt abgekoppelten Wirtschaftsraum existieren."