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Gedanken Zum Campus Osttirol


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Unterlage zu einem Video - Vortrag am 26.2.2014 (Wien - Lienz)

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Periphere Räume brauchen mehr Bildung, nicht weniger   
Es braucht mehr Kooperation als in Städten, nicht weniger   
Bildung muss mit lokalen Entwicklungsfragen verknüpft werden   
Es gibt eine Fülle von externen Ressourcen, darunter auch gute   
Gemeinsam lernen ist besser als einsam lernen   
Kompetenz muss nach lokalen Bedingungen ausverhandelt werden   
Breitband - Infrastruktur ist entscheidend   
Höhere Bildung kommt nicht mehr nur von Unis   
Vorarbeit wurde geleistet: das Beispiel Kirchbach   
Für eine neue Vernetzung der Regionen!   
Je mehr Kreislauf, desto mehr kooperatives Vernetzungspotential   
Eine persönliche Vision zum Campus Osttirol.   


Vorbemerkung: Der Autor vertritt die These, dass ländliche und periphere Räume auch und gerade in einem Zeitalter der Globalisierung neue und spannende Lebenschancen haben. Dazu bedarf es allerdings neuer Gedanken- und Verhaltensmuster, neuer Institutionen und neuer Kooperationen. Vieles von den folgenden Überlegungen entspringt einem langjährigen Begleiten und Beobachten von innovativen Entwicklungen in Stadt und Land:

Periphere Räume brauchen mehr Bildung, nicht weniger    

Ausgangspunkt ist die Erfahrung, dass es gerade in ländlichen Regionen ein vitales Bildungsbedürfnis gibt, durchaus so, individuell und differenziert wie in den Städten, aber mit einem wichtigen Zusatz.

Ob in der sozialen Daseinsvorsorge, im Bereich der Verwaltung und Infrastruktur, der Produktion, im Gewerbe, in Dienstleistungssektoren, oder dort wo es um Umgang mit natürlichen Ressourcen oder Kulturvermittlung geht: überall haben Spezialisierung, hohe Standards und hohe Ansprüche Einzug gehalten und schaffen Aufgaben, die in ländlichen Regionen von weniger Menschen als in städtischen Bereichen befriedigt werden müssen. Dies ist aber eine Lebensfrage für die Lebensqualität einer Region. Die Menschen vor Ort haben also an sich einerseits sogar einen höheren Bedarf an Bildung als die Bewohner von Städten mit ihrem hohen Spezialisierungsgrad - andererseits stehen sie vor dem zusätzlichen Problem, dass diese Bildungsbedürfnisse vor Ort viel schwerer befriedigt werden können als in den Städten.

Es braucht mehr Kooperation als in Städten, nicht weniger    

Eine Fülle von Anbietern von Wissen stünde zwar bereit, doch sind diese meist nur in den städtischen Zentren wirklich präsent. Das wird durch einige Teufelskreise verstärkt:

  • Es gibt zumeist eine Knappheit an Lehrenden und Vortragenden. Die wenigen vorhandenen Bildungsinstitutionen können schwerlich die Vielfalt von all dem abdecken was gebraucht wird, und so konzentrieren sie sich auf wenige Standardangebote und machen einander zudem noch Konkurrenz.
  • Junge Menschen haben es in einer Zeit, in der ohne einschlägige Bildung kaum mehr Chancen in irgendeinem Beruf bestehen, besonders schwer. Sie fangen schon an zu pendeln, bevor sie dann letztendlich in den Ballungsräumen hängen bleiben. Bildungsanbieter antizipieren diesen Trend, Bildungsinstitutionen lösen sich auf.
  • Dazu kommt die an der städtischen Struktur orientierte sektorale Organisation des Bildungswesens insgesamt. Es gibt zwar ein sehr gut ausgebautes landwirtschaftliches Bildungswesen, doch wenige Angebote die der Vielfalt und Komplexität kommunaler bzw. territorialer Rollen, Beziehungen, Aufgaben und Berufsbilder Rechnung tragen.
Diese Barriere im Bildungssektor ist eines der wesentlichsten Strukturprobleme in ländlichen Räumen, die zu Stagnation, Aufgabe von Infrastrukturstandards, Abwanderung und wirtschaftlichem Niedergang führt.

Während in den großen Städten koordinierte Aktionen an der Tagesordnung sind, um industrielle Cluster, Bildungsanbieter und lokale Planer und Entscheidungsträger zu vernetzen (ein eindrucksvoller Meilenstein war die UNESCO-Konferenz "Learning Cities" in Peking 2013), herrscht in ländlichen Gebieten noch immer eine passive Haltung, wenn nicht gar ein unkoordinierter Opportunismus. Manche Gemeinden bemühen sich dann wegen kurzfristiger Effekte zum Beispiel um Institutionen, deren Absolventen ganz sicher in ihrer Berufslaufbahn in der jeweiligen Region keinen Arbeitsplatz finden werden, und katapultieren damit die Jungen längerfistig erst recht hinaus.

Bildung muss mit lokalen Entwicklungsfragen verknüpft werden    

Eine ganze Reihe von sehr heterogenen Institutionen hat diese Probleme erkannt und seit geraumer Zeit begonnen, dieser Entwicklung gegenzusteuern: Wir finden darunter Schulen, Büchereien, Erwachsenenbildungsinstitutionen, Bildungswerke, Kulturvereine, Dorferneuerungsvereine und viele mehr. Sie haben, an vielen Orten und in vielen Formen erkannt, dass der Schlüssel zur guten Entwicklung speziell ländlicher Räume darin besteht, zuallererst eine gleichwertige Bildung vor Ort zu ermöglichen - und diese mit lokalen Entwicklungsperspektiven zu verknüpfen. Dabei ist eine verbreitete Erfahrung: je lokaler die Entwicklungsperspektive, umso erfolgreicher die Maßnahmen.

Es gibt eine Fülle von externen Ressourcen, darunter auch gute    

Zugleich haben sie begonnen zu realisieren, dass modernen Kommunikationstechnologien wie das breitbandige Internet und die Kooperation in Netzwerken ganz wichtige Mittel sind, dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Denn alleine kann eine solche kleine Institution - die zumeist aus den Mitteln lokaler Körperschaften unterhalten wird - diese gewaltige Aufgabe gar nicht nicht schaffen. Doch stehen weltweit eine immer größere Anzahl von halb- oder dreiviertelfertigen "Rohprodukten" im Netz zur Verfügung, die durchaus an lokale Szenarien angedockt werden können.

Gemeinsam lernen ist besser als einsam lernen    

In diesem Kontext hat es sich für lokale Entwicklung als besonders förderlich erwiesen, wenn in einem Ort oder einer Kleinregion ein starkes lokales Zentrum geschaffen wird, wo global inspiriertes Lernen und lokale Begegnung gleichermaßen stattfinden können. So schön und attraktiv das Lernen zu Hause ist, es reicht für das Ziel der Förderung lokaler Entwicklung nicht aus. Die lokale Begegnung ist wichtig, hier entwickeln sich Ideen und Initiativen, die die jungen Menschen faszinieren, die sie an die Region glauben lassen, die vielleicht ihre Lebenspläne nachhaltig beeinflussen und vor allem miteinander in Resonanzen und Beziehungen bringen und letztlich so etwas wie aufeinander abgestimmte Unternehmungen generieren.

Um die kritische Masse für solche starken Lernzentren zu erreichen, mussten und müssen oft grosse Barrieren übersprungen werden. In Saalfelden haben sich 2 Büchereien (aus dem kirchlichen und gewerkschaftlichen Bereich) und die Volkshochschule zu einem Lernzentrum zusammengeschlossen, In Fischamend oder in Eggenburg in Niederösterreich und auch an vielen weiteren Orten gibt es ähnliche Formen der Zusammenarbeit, zumeist zwischen Bücherei und Volkshochschule. In Moosburg in Kärnten wurden unlängst alle wichtigen Bildungsinstitutionen zu einem dörflichen Campus zusammengelegt. Die "Uni im Dorf" in Außervillgraten in Osttirol ist ein weiteres Beispiel dieses demonstrativen Pochens auf lokalen Zugang zu höherer Bildung und relevantem Wissen, in Zusammenarbeit von städtischen und ländlichen Institutionen.

Kompetenz muss nach lokalen Bedingungen ausverhandelt werden    

Auf dieser Basis kommt es oft zu Grenzüberschreitungen, schlüpfen z.B. Schulen auch in die Rolle von fehlenden Erwachsenenbildungsinstitutionen, um einen integralen Lernort zu schaffen. Die Impulse, solche Orte des Lernens, der Begegnung und des Zugangs zu Wissensresourcen zu stärken, kommen von verschiedenen Seiten: von Gemeinden und Ländern, Regionalentwicklungsprogrammen und aus den Bildungsinstitutionen selbst. Die Aufgaben dieser Orte sind vielfältig, oft geht es darum, aussterbendes Wissen der Region selbst zu dokumentieren und für die Bevölkerung dieser Region verfügbar zu machen. Oft geht es um kulturelles und historisches Bewusstsein. Genauso wichtig sind aber neue Erkenntnisse aus allen alltagsrelevanten Bereichen, Bauen, Energie, Landwirtschaft, Handwerk, Gesundheit, Sport, Dienstleistungen und vieles mehr.

Breitband - Infrastruktur ist entscheidend    

Den neuen Medien kommt dabei sowohl als Werkzeug der Sammlung als auch der Konservierung, vor allem aber des Verbreitens dieses Wissens eine entscheidende Rolle zu. Ein Zugangs- und Lernort nach der Definition der Stiftung Digitale Chancen ist ein Ort, der die Möglichkeiten des Internet nicht nur zum individuellen Gebrauch anbietet wie ein Internet - Café, sondern damit aktiv gemeinschaftliche Lernprozesse unterstützt, informelle wie zertifizierte. Dabei können ganz eigene neue, in Gebieten mit schwacher Versorgung dringend notwendige Bildungsinfrastrukturen entstehen. Dabei pendeln nicht nur Daten und lebloser Content, sondern Lernen findet im Zeitalter des Breitband-Internets durch audiovisuelle Verbindung mithilfe digitalen Videos als mit vielen Sinnen erlebter lebendiger Prozess statt.

Höhere Bildung kommt nicht mehr nur von Unis    

Das Internet hat aber auch eine Situation herbeigeführt, in der eine überregionale Vernetzung der jeweiligen "Zugangs- und Lernorte" miteinander möglich und extrem sinnvoll geworden ist. Durch das Internet können nämlich nicht nur lokale Bildungsangebote drastisch erweitert werden - sondern gleichzeitig können die Orte, an denen dies geschieht, auch selber zu Produktionsstätten von Bildungsveranstaltungen und im weitesten Sinne sogar des darin angebotenen Wissens werden, sie können mediale Kompetenzen als Sender und Empfänger aufbauen. Kompetenzen, die sie einerseits sowieso benötigen, um die digitalen Inhalte lokal zu "inszenieren", die sie nur ein wenig erweitern müssen, um ihre eigenen Angebote für andere aufzubereiten.

Dezentrale Zugangs- und Lernorte können so Kompetenzen und Bildungsinhalte austauschen, und es entsteht ein Kontinuum von der Übertragung städtischer Bildungsveranstaltungen bis hin zur Entstehung einer synchronen Lerngemeinschaft zwischen weiter entfernten Orten und Regionen, in der ständig neue Impulse von außen auch die Überwindung von Denkbarrieren im Inneren erleichtern. Der Ort, an dem die Menschen einer Gemeinde miteinander zum Lernen zusammenkommen, sollte auch der Ort sein an dem sie mit "der Welt" zusammmenkommen können. Sie können "Fachstammtische" und "Studienzirkel" bilden und vielleicht auch überregional gemeinsam längerfristig an Themen arbeiten.

Vorarbeit wurde geleistet: das Beispiel Kirchbach    

Im Jahr 2004 hat für uns dieser Prozess - der schon 1999 spektakulär vorbereitet wurde durch die Veranstaltung "Reisen in vernetzte Bildungswelten" im Wiener Rathaus - in der dörflichen Praxis durch die gemeinsame Initiative des Hauses KB5 in Kirchbach/Steiermark?, des Vereins KB5 - Globale Dörfer und der GIVE Forschungsgesellschaft begonnen; in kurzer Zeit wurde nicht nur die Vernetzung eines dörflichen Bildungsortes mit einer regelmäßigen universitären Veranstaltung (Montagsakademie der Uni Graz) in einer neuen und innovativen Weise als "moderierter und gecoachter lokaler Lernprozess" geschaffen, sondern auch eine einwöchige virtuelle Konferenz (Tage der Utopie) in Zusammenarbeit zweier ländlicher Bildungsinstitute (KB5 und Bildungshaus St. Arbogast/Vorarlberg) erfolgreich abgehalten. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Kohäsion und Interaktion der Teilnehmer vor Ort gelegt. Oft setzen sich die Prozesse noch Stunden nach dem Ausschalten der Übertragung beim gemütlichen Beisammensein in den Gasträumen fort, wurden nachhaltige Interessen und Initiativen geweckt. Dies ermutigte uns, von einer neuen Lernmethodik namens "Videobrücke" zu sprechen, die den Charakter von Lerngemeinschaften vor Ort in den Mittelpunkt stellt.

Für eine neue Vernetzung der Regionen!    

Es liegt nahe, aus diesen punktuellen positiven Erfahrungen heraus die Möglichkeit einer weit größeren und effektiveren Vernetzung zu generieren. Die Zugangs- und Lernorte selbst sollen der Träger einer Struktur werden, die es ihnen ermöglicht, ein gemeinsames vernetztes Bildungsangebot zu schaffen, gemeinsam mit universitären Partnern und anderen Netzwerken, die sich dieser Struktur ebenfalls bedienen und sie zugleich bereichern können.

Mehr denn je gibt es weltweit ein reichhaltiges online - Bildungsangebot, von "konservierten Lektionen", von der Khan Academy zu TEDx, und neuerdings machen die MOOCs (Massive Open Online Courses) auf verschiedenen Plattformen von sich reden. Diesen virtuellen Plattformen können reale Räume geboten werden, mit spezifischen Unterstützungsangeboten, Training, Coaching, der Möglichkeit gezielt nachzufragen und auch auf das jeweilige Lerntempo Rücksicht zu nehmen. Viele dieser Kurse sind aber auch synchron und auf eingeschränkter Interaktivität aufgebaut, oder es werden die Lernenden miteinander vernetzt. Daraus und mit dem Siegeszug der social networks wie facebook haben sich wiederum gänzlich neue Formen wie persönliche Lernnetzwerke (PLNs) entwickelt, bei denen die Vorgangsweise von den Lernenden selber bestimmt wird.

Während, wie oben erwähnt, weltweit ein Prozess in Gang ist, der lokale Akteure vor allem in Städten zu "lernenden Städten" zusammenschließt, stehen solche Prozesse im ländlichen Raum auch mangels Akteuren am Anfang, "lernende Regionen" haben aber gerade angesichts der immensen Vielfalt und Tiefe der globalen Lernangebote eine große Chance. Die Herausforderung liegt hier eher auf der Seite der Identifikation von Bildungsbedürfnissen. Sind diese geprägt von Hoffnungen, auf Exportmärkten erfolgreiche Unternehmungen zu stärken; oder geht der Trend eher in Richtung Lebensqualität, effizienter Umgang mit Ressourcen, lokale Kreisläufe, Abkopplung von der "warfare economy" und Steigerung der Resilienz gegen den zunehmend bedrohlichen und volatilen globalen Krisenverlauf ?

Je mehr Kreislauf, desto mehr kooperatives Vernetzungspotential    

Die u.U. größte und interessanteste Chance ergibt sich in letzterem Fall aus dem gemeinsamen Interesse zumindest der peripheren Regionen, genau diese lokalen Kreisläufe zu stärken. Weil dabei nicht das Interesse an Wettbewerbsvorteilen im Vordergrund steht, sondern das Interesse an der Optimierung lokaler Kreisläufe Rivalitäten eher vermindert, fördert es den freien Austausch von Wissen und gibt dem in Entstehung begriffenen Raum der freien Designs, der Open Source Hardware, der Wikihouses und Wikicars, kurzum, einer ganz anderen "vierten industriellen Revolution" in Richtung Kleinräumigkeit und Ganzheitlichkeit, eine logische Entfaltungsmöglichkeit.

Eine drastische und iterative wechselseitige Verstärkung zwischen lokaler Kreislaufwirtschaft und freiem globalem Wissensaustausch darf angenommen werden.

(Pause)

Eine persönliche Vision zum Campus Osttirol.    

Ich sehe den Campus Osttirol als einen Ort, an dem ganz verschiedene Bildungsbedürfnisse erfüllt werden können. Das einigende Band ist, dass es sich um "Higher education" handelt, also Wissen auf Universitätsniveau.

Aber die Übergänge sind fließend. Der Campus ist in meinen Augen keine geschlossene, sondern eine offene Institution, so ähnlich wie eine Bücherei. Es ist einerseits Osttirols Äquivalent zur Universität, auch wenn es nicht eine volle Uni ist. Andererseits ist es viel viel mehr, sehr viel moderner und ich möchte sagen: er ist sehr sehr viel mehr.

Natürlich finden Kurse statt, und zwar sowohl solche die wie in einer traditionellen Uni oder Fachhochschule von Lehrpersonen abgehalten werden, als auch Fernkurse, die Teil eines moderierten Lernkonzeptes sind. Diese Fernkurse haben verschiedene Formen, manchmal machen die Teilnehmer die Lektionen zu Hause und treffen sich im Campus, manchmal nimmt jeder alleine am Computer teil und man bespricht sich nachher, manchmal sind das eben wirklich Videobridges mit synchroner Mehrwegskommunikation. Eine wichtige Funktion des Campus ist es, dass man sich "ungestört" zum Lernen zurückziehen kann. Vielleicht gibt es sogar "Klosterzellen" dafür. Und vielleicht sogar in dem Sinn, dass man gleich übernachten kann, wie im Kloster auf Zeit. Umgekehrt sind diese Klosterzellen auch gut für Vortragende von außen.

Wichtig ist, dass sich die ganze Region mit dem Lernzentrum identifiziert; es sollte einen Konsens geben, der heißt: unsere Bildung ist so gestaltet, dass die Menschen in der Region bleiben. Der Campus ist für jedermann und jederfrau offen, eben nicht nur für Akademiker. Die Grundphilosophie ist: wir sind eine Region des Lernens, und der Campus ist unser Zukunftsort. Schon als SchülerIn sollte man schon Bekanntschaft damit geschlossen haben; hier finden nicht nur regelmäßige Kontaktveranstaltungen zur Wirtschaft statt, sondern hier gibt es auch InfoCoaches?, die zum Beispiel bei der Internet Recherche helfen. Wir haben dieses Berufsbild schon vor 15 Jahren entworfen, hier wird es umgesetzt. Ein Schüler kommt um für sein Physikreferat zu recherchieren? Infocoach sagt ihm, dass es zum Beispiel an der ETH Zürich eine eigene Abteilung dafür gibt. Die InfoCoaches? stehen mit anderen lernenden Regionen in Verbindung, und in Lienz gibt es eine eigene Ausbildung dafür. Es gibt eigene Schülerveranstaltungen zu Rhethorik, Präsentationstechnik, wie man Wissen weitergibt etc.

Der Campus entspricht auch sonst dem Bild vom Campus; hier kann man vielen Menschen begegnen, es gibt Gastronomie, Unterhaltung, Kino, viele Kulturveranstaltungen, es gibt auch dieses moderne Äquivalent zur Bibliothek. In der Wiener Städtischen Bibliothek hat man die Bibliothek neu erfunden, indem man sie in Colleges gegliedert hat: diese sind inhaltliche Abteilungen, die auch die ganze Struktur bestimmen. die Teams dieser Abteilungen lernen selbst, bilden sich ständig weiter. http://www.buechereien.wien.at/de/standorteoeffnungszeiten/hauptbuecherei/colleges

Die Gliederung ist dynamisch, sie wird immer wieder verändert, es findet beständiges Feedback statt. Der Campus ist auch keine beschränkte Insel, es gibt viele Partner, die in einem Netzwerk für bewährtes Wissen und lebendige Innovationen zusammenarbeiten. So gibt es Betriebe mit denen ein Übereinkommen bezüglich Werkstattbenutzung besteht; oder Landwirtschaften mit Versuchsfeldern und vieles mehr. Da die obester Maxime die Umsetzung in lokale Realität ist, kann das Studienzentrum auch nur so seine Aufgabe erfüllen.


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