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Florian Heiler / Die Kleinste Universität Der Welt /
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also Leute - was meint IHR dazu?


HelmutLeitner:

Ich sehe das ähnlich wie Florian, allerdings habe ich auch zwei Jahre Erfahrungen mit Kirchbach, mit allen ups und downs. Ich habe den Realitätssinn von Hansjörg, Franz, Peter und Rupert schätzen gelernt, der den Idealismus auf das machbare reduziert. Allerdings werden imho bestimmte Entwicklungshemmnisse nicht aus dem Weg geräumt, und da können "externe" Leute eine große Hilfe sein.

Es wäre allerdings - systemisch gesehen - sicher leichter, Kirchbach als ein externes Institut einer Universität aufzubauen oder als ein Labor. Ein Gegenmodell als "wahre Universität" ist zwar schön und vielleicht auch richtig, aber ohne Profiteure findet man halt auch keine Finanziers. Es scheint da ein paar eingebaute Paradoxien zu geben. Z. B. züchten Universitäten systematisch unnötige Komplexität als Ausweis des Expertentums. Aber ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet.

Na, jedenfalls werde ich alles, was Florian tun will, so gut es geht unterstützen und würde mich einmal über ein Arbeitstreffen freuen. Mein Text zum Thema Mustertheorie sollte auch bald fertig sein, der zum Thema "Systemtransformation" und "Was ist Wissenschaft" einiges beitragen könnte. Jedenfalls sehe ich viele gedankliche Parallelen und Ergänzungsmöglichkeiten.

P.S. Ein formaler Nachteil des Konzepts der "kleinsten Uni" ist, dass es nicht stabil ist. Jede kleinste Uni muss mal wachsen und hat dann N Personen und somit übernimmt jedes Nachfolgeprojekt automatisch auch den Anspruch auf diesen Titel.


FranzNahrada

Der formelle Nachteil des Konzepts läßt sich umkehren, wenn man "die" kleinste Uni sozusagen nur als Durchgangsstadium und als prototypen betrachtet, wenn es darum geht, dieses Modell zu multiplizieren und zu verallgemeinern.

Wenn es gelingt, Universitäten zu finden die nicht "vereinnahmen" wollen, sondern eine partnerschaftliche Beziehung pflegen, hat das Konzept schon halb gewonnen. Die lokale Freiheit uns Selbstbestimmung ist Grundbedingung und Lebensnerv der ganzen Sache. FranzNahrada 9. Februar 2007 4:06 CET

Ich sehe die Freiheit und Selbstbestimmung nicht so als das Problem. Jeder kann eine Universität ausrufen und Energie in Form von Zeit oder Geld hineinstecken. Die Probleme sehe ich in (1) der tatsächlichen Qualität und Intensität der geleisteten Forschung und Lehre und (2) der öffentlichen Anerkennung, die vermutlich mühsam zu erkämpfen ist und nachhinkt.
Ich denke nicht daß es hierzulande juristisch möglich ist daß "jeder eine Universität ausrufen kann". Franz
Was willst du damit sagen? Dass jemand, der informell ausruft "Wir hier im KB5 sind die kleinste Universität der Welt" juristisch verfolgt wird?
Für die formelle Gründung einer Institution mit "Universität" im Namen gibt es vermutlich ein entsprechendes Gesetz. Kann sein, dass nur staatliche Einrichtungen "Universität" heißen dürfen. Für Privatuniversitäten gibt es ein Universitäts-Akkreditierungsgesetz mit umfangreichen Bedingungen. Ist dir die Existenz eines solchen Gesetzes nicht Recht? Oder wo ist der Inhalt zu kritisieren? Soll das Gesetz deiner Meinung nach geändert werden? -- Helmut
ich hab schon in den frühen 90er Jahren für die österreichische Akademie für Ganzheitsmedizin Recherchen in den USA über die dortigen Ausbildungsmöglichkeiten und alternativmedizinischen Unis gemacht. Der Unterschied in der Liberalität ist grenzenlos, auch wenn sich einige amerikanische Privatunis in Österreich niederlassen dürfen. Ich meine allerdings daß damit (mit der Politik "alles darf sich Uni nennen") auch so etwas wie ein gesellschaftlicher Konsens unterminiert und zerstört wird, der gerade im Bereich des Wissens wichtiger ist als an vielen anderen Orten. Über die derzeitige Rechtslage weiß ich nicht genau Bescheid, aber das wäre zu eruieren. Franz

Was den Namen betrifft würde ich eher so etwas wie z. B. "Nano-Universität" oder "Klein-Universität" oder "Universitäts-Satellit" vorschlagen, weil das stabil ist und man es "sharen" kann. Man kann sich auch ein Uni-Satelliten-Netz vorstellen. Es kann tausend Micro-Unis geben, aber nur eine "kleinste".

Die Frage ist aber auch, auf welches Wissenschaftskonzept oder Wissenschaftstheorie man aufbaut. Das beeinflusst wesentlich die Möglichkeiten für den Reputationsgewinn einerseits und die Relevanz der Ergebnisse andererseits. Traditionelle akademische Verwertbarkeit und Lebensrelevanz divergieren ziemlich stark. -- HelmutLeitner