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VERANSTALTUNGSSERIE DES NÖB (Niederösterreichischer Dachverband für Bildung-Beratung-Beschäftigung)

Marktplatz statt Supermarkt : Gemeinwesenökonomie

  • eine Diskussionsreihe mit mind. 12 Veranstaltungen im Zeitraum von Frühjahr 2006 bis Frühjahr 2007
  • für Schlüsselarbeitskräfte in NÖ sowie Fachöffentlichkeit aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft.
  • Das durch die Veranstaltungen zu fokussierende Wissen kommt aus der Praxis der nöb-Mitglieder aus Bildung, Beratung und Beschäftigung und ist entsprechend zu würdigen.
  • Von einem Dialog mit den Sozialwissenschaften ist eine Vertiefung und Erweiterung der Erkenntnisse zu erwarten. Beide Zugänge werden der Bereicherung der politischen Diskurse dienen.
Hintergrund

Der NÖ. Dachverband für Bildung, Beratung, Beschäftigung feiert 2006 sein 10jähriges Bestehen und hat sich den „zweiten Arbeitsmarkt“ als Schwerpunktthema vorgenommen, der in einer Veranstaltung im September 2006 umfassend behandelt werden soll.

Dazu wurde eine Rundreise zu allen Mitgliedern unternommen, um Vorstellungen abzuklären und Erwartungen zu koordinieren.

In den Gesprächen und der Auswertung wurden erstaunliche Potenziale sichtbar. Die meisten Projekte bestehen 10 Jahre und länger, die MitarbeiterInnen sind ambitioniert, die Betreuungsansätze durchdacht und werden laufend weiter entwickelt. Die fundierten Konzepte sehen nicht nur vor, die Individuen als ein Ganzes in den Blick zu nehmen, sie ermöglichen vielmehr eine (theoretisch begründete) Sicht auf die Lebenszusammenhänge. Die Kultur der Projekte – und wohl auch der Innovationsdruck – begünstigen die Reflexion auch dieser „nebenbei“(!) gewonnenen Erkenntnisse, so dass Kompetenzen entstanden sind, die - wie für informelle Kompetenzen durchaus üblich – als solche zu wenig beachtet werden.

Dem „lebenslangen Lernen“(LLL) kommt ein besonderer Stellenwert zu: LLL ist im Sinn von „lebensweit“ – also im lebensweltlichen Zusammenhang – zu verstehen, wenn arbeitsmarktorientierte Qualifizierung nachhaltig sein soll.

Es ist schade, wenn die Expertisen der Schlüsselkräfte als „Privatansichten“ unterschätzt und die in den Projekten vorhandenen Kompetenzen nicht genutzt werden.

Intentionen

Das durch die Veranstaltungen zu fokussierende Wissen betrifft Kultur und Lebensverhältnisse von Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt und von Ausgrenzung bedroht sind, so genannte bildungsferne Schichten und Menschen mit besonderen Anforderungen. Es geht also um Lebensbereiche, die der gängigen sozialwissenschaftlichen Forschung nicht leicht zugänglich sind.
Der besondere Zugang der in den Projekten beschäftigten Fachkräfte, über eine meist mittel- und längerfristige Begleitung sollte daher entsprechend gewürdigt werden.
Von einem Dialog mit den entsprechenden sozialwissenschaftlichen Disziplinen ist eine Vertiefung und Erweiterung der Erkenntnisse zu erwarten.
Beide Zugänge der Bereicherung der politischen Diskurse dienen.

Wir haben aus den intensiven Gesprächen mit allen Mitgliedern (31 arbeitsmarktpolitische Einrichtungen) Themen ausgefiltert und auf dieser Basis eine Reihe von Veranstaltungen konzipiert, die versucht, diesen Anforderungen gerecht zu werden:

Halbtägige Veranstaltungen (3 Stunden mit anschließendem informellen Austausch) folgen daher dem Konzept des Trialogs:

Auf den Praxisinput durch KollegInnen antworten WissenschafterInnen.

Die Theoriereferate beziehen sich auf die dargestellte Praxis und dienen sowohl der kritischen Würdigung als auch der Erweiterung des Blickfelds.

Dazu sind Statements von Politik und Verwaltung vorgesehen (AMS, Landes- und Kommunalpolitik, Regionalentwicklung, Interessensvertretungen), die wiederum in eine Erneuerung der Praxis eingehen können und sollen.

Bereits in der Planungsphase hat sich der aktivierende Faktor der geplanten Serie gezeigt:

Kolleginnen (vor allem Frauen) beschließen zu sagen, dass sie etwas zu sagen haben!

Die Reaktionen der angesprochenen SozialwissenschafterInnen sind ebenfalls sehr erfreulich: Das Interesse sowohl an den Themen als auch am Praxisbezug lassen eine interessante Dynamik erwarten.

Wir erwarten daher von der geplanten Reihe nicht „nur“ einen Motivationsschub für alle Beteiligten, sondern sehr konkrete Impulse in den jeweiligen Handlungsfeldern.

aus dem Inhalt

Zur Einstimmung auf den Trialog 3 ein paar Zitate der Referentin

Prof. Dr. Susanne Elsen

Lokale Ökonomie, Empowerment und die Bedeutung von Genossenschaften für die Gemeinwesenentwicklung - Überlegungen aus der Perspektive der Sozialen Arbeit

„Gemeinwesenökonomie ist ein Gegenmodell zur dominierenden reinen Marktlogik und es steht heute wie historisch im Gegenwind.“

„Das kann jedoch kein Grund sein, dieses Entwicklungsfeld Sozialer Arbeit zu vernachlässigen.“

„Unter Gemeinwesenökonomie verstehe ich sozial eingebundenes wirtschaftliches Agieren in einem lokalen oder regionalen Kontext.
Es dient nicht primär der privaten Profitmaximierung und orientiert sich nicht am Weltmarkt, sondern an der Bedarfsdeckung, Existenzsicherung und gesellschaftlichen Integration der örtlichen Bevölkerung.
Gemeinwesenökonomie dient der Erhaltung der materiellen und nicht-materiellen Lebensgrundlagen des Gemeinwesens und soll den Zugang aller Gesellschaftsmitglieder, insbesondere der benachteiligten, an diesen Lebensgrundlagen gewähren. Sie sichert die sozialen und ökonomischen Teilhaberechte auf lokaler Ebene, die den Benachteiligten unter den Folgen der neoliberalen Globalisierung sowohl in den reichen als auch in den unterentwickelt gehaltenen Weltregionen zunehmend vorenthalten werden. Es geht um die selbstbestimmte Nutzung der Potentiale der Bevölkerung, die Erhaltung des Sozialen Kapitals und die Sicherung, Nutzung und Schaffung dessen, was Menschen zum Leben brauchen. Dazu gehören ein Dach über dem Kopf, Grund und Boden, eine existenzsichernde Arbeit, eine angemessene Infrastruktur, sauberes Wasser etc..
Gegenüber dem Begriff "Lokale Ökonomie", der insbesondere in europäischen Förderprogrammen zur integrierten Problemlösung städtischer und ländlicher Krisenregionen Verwendung findet und der insbesondere die vorhandene gewerbliche Wirtschaft vor Ort meint, verstehe ich Gemeinwesenökonomie als wirtschaftlichen Kern des sozialen Zusammenlebens und Basis nachhaltiger Entwicklung.“

„Oskar Negt weist die Richtung, in der "das Neue" zu suchen ist;

"Die Alternativen zum bestehenden System (sind) nicht in dem abstrakt-radikal Anderen zu suchen und zu finden (...), sondern auf der Unterseite der bestehenden Verhältnisse, in ihren konkreten Prägungen und ihren einzelnen Krisenherden. Die Potentiale des besseren Anderen bleiben gleichsam im Schattenbereich und fügen sich nicht zu einer kollektiven Gegenmacht zusammen.(Negt, Oskar: Arbeit und Menschliche Würde, Göttingen 2001, S. 405)

Trialog Bildung

Die Verbindung Bildung – Beratung – Beschäftigung schafft ideale Voraussetzungen für die Entwicklung interessanter Modelle;

Der Trialog Bildung verbindet das Aufspüren informeller Kompetenzen bei den TeilnehmerInnen mit dem Erkennen der „nebenbei“ entwickelten Spezialkenntnisse auf Seiten der Trägerorganisationen und fragt nach deren gesellschaftlicher „Verwertbarkeit“.

Regionale Ökonomie - Stärkung durch Bildung

Wir greifen informell erworbene Kompetenzen auf, schaffen lernförderliche Arbeitsplätze, qualifizieren in der Praxis, motivieren zur Weiterbildung …

06. Dez. 2006 --- 14 – 17 Uhr

 Frauenakademie Pascalina
 2000 Stockerau, Bahnhofstr. 6-8

  • Praxisinput
Irmgard Kaufmann (BIKOO Bildungskooperative) Eva Brandtmayr (Pascalina)

  • Kernfragen an die Wissenschaft
Welche Bedeutung hat „lebensweites Lernen“?

Stellenwert des informellen Lernens für „bildungsferne Schichten“? - für die Individuen? - für die Regionen?

  • Theoretischer Input
Klaus Thien (ÖIEB)

  • Kernfragen an die Politik
Lernförderliche Arbeitsplätze als Modelle für Potenzialentwicklung?

Lernzentren als Motor der Regionalentwicklung?

Politische Statements

Regina Rosc (bm:bwk, angefragt)

Angelika Hagen (angefragt)